Somikon Bausatz für Retro-Kamera: Ich habe mir eine Analogkamera selber gebaut
Im Handel gibt es Bausätze für einfache analoge Kameras. Ich habe für diesen Artikel eine solche selber zusammen gebastelt (was gar nicht so einfach war) und zeige natürlich auch einige Fotos, die ich mit dieser Eigenbau-Kamera gemacht habe. Zuvor hatte ich noch einige Modifikationen vorgenommen.
Eine Kamera ist vom Prinzip her ganz simpel aufgebaut:
Dieser bestimmte Moment ist die ›Belichtungszeit‹. Die Linse bzw. das Objektiv hat eine bestimmte Öffnung (ein Loch), das ist die Blende. Das Gehäuse, welches alles zusammen hält, ist absolut lichtdicht. Fertig ist die Kamera. Und für solch eine DIY-Kamera (Do it Yourself = mache es selber) gibt es auch Bausätze:
So erblickte ich eines schönen Tages die Kamera in ihren Einzelteilen zunächst:
Ich habe für diesen Beitrag den Bausatz von Somikon für die zweiäugige Kamera ausprobiert. Dieser wird / wurde auch unter dem Label »Franzis« vertrieben – dann offenbar in einem schöneren Karton und mit schönerer Anleitung. Sie wird / wurde zudem unter »Recesky Retro Kamera« vertrieben und auch unter »Gakkenflex TLR«. Außerdem gibt es eine andere Eigenbau-Kamera von Lomography (»Lomography Konstruktor«).
Diese analoge Retro-Kamera wird nach dem Zusammenbau zwei Objektive besitzen (eines als Sucher, das andere zum Belichten) und wird mit einem handelsüblichen Kleinbildfilm (35mm-Patrone) befüllt werden. Einen solchen gibt es auch in den größeren Drogerien zu kaufen und man kann diesen dann später auch zur Entwicklung dort abgeben. Mein Bausatz wird vom Elektronikversand »Pearl« vertrieben bzw. angeboten. Im Buchhandel wurde das gleiche Modell offenbar lange Zeit unter „Franzis Retro Kamera“ zusammen mit einem schönen Buch verkauft. Ich habe hier also die Sparversion ohne Buch und ohne schöner Verpackung.
Und so schaut die selber gemachte Kamera dann aus, wenn sie fertig zusammen gebaut wurde. Auf der Abbildung zu sehen ist auch ein klassischer Kleinbild-S/W-Film. Später zeige ich auch Beispielfotos, die ich mit dieser DIY-Kamera aufgenommen habe. Diese schauen ganz anders aus als mit einem „konventionellen“ Fotoapparat gemacht. Man kann sie glatt als Kunst verkaufen. Doch zunächst soll es noch einige Tipps zum Zusammenbau geben:
Hinweise zur Bauanleitung
Zumindest der Bausatz zur zweiäugigen Somikon- bzw. Franzis-Kamera ist nicht so einfach zu meistern, wie ich zunächst dachte. Man benötigt hierzu eine ruhige Hand, gute Augen und man sollte sich unbedingt genau die Abbildungen in der Anleitung betrachten. In der Bauanleitung sind beispielsweise die unterschiedlichen Federn des Verschlusses (das Teil, was Licht passieren lässt) nur an winzigen Merkmalen voneinander zu unterscheiden.
Außerdem ist die dem Bausatz (Somikon) beigelegte Anleitung viel zu klein:
Was habe ich gemacht? Ich hatte mir die PDF-Version der Bauanleitung für diese Somikon-Kamera herunter geladen und diese dann auf dem großen PC-Monitor geöffnet und dort auch die Abbildungen etwas größer dargestellt. So funktionierte der Zusammenbau schon viel besser. Empfehlenswert ist auch diese Online-Bauanleitung der »Gakkenflex« (es müsste sich um das gleiche Model handeln).
Als einziges Werkzeug benötigt man einen passenden Schraubendreher. Es muss übrigens ein dünner sein – wie auf diesem Foto abgebildet. Denn mit diesem muss man teils auch tiefer versenkte Schrauben erreichen.
Das Knifflige beim Zusammenbau dieser DIY-Kamera ist der sogenannte ›Verschluss‹: Damit ist jenes Element einer Kamera gemeint, welches dafür sorgt, dass für einen Sekundenbruchteil das Licht durch das Objektiv auf den Film gelangt und ihn somit genügend (aber nicht zu lange) belichtet. Hier muss man darauf achten, tatsächlich die richtigen Federn je an der richtigen Stelle einzuhängen. Anfangs verwechselte ich hier etwas und ich fragte mich, wie das funktionieren soll. Daher benötigte ich auch fast zwei Stunden Zeit beim Zusammenbau der gesamten Kamera. Vielleicht hilft die obere Abbildung Verzweifelten etwas weiter.
Der Bausatz besteht aus vielen kleinen und größeren Teilen, die alle in einer bestimmten Reihenfolge zusammen gesetzt werden müssen. Die Bedienungsanleitung ist hierfür recht in Ordnung und in gutem Deutsch geschrieben. Man muss an manchen Stellen eben nur genau hinsehen.
Abgebildet sind auf der oberen Abbildung u. a. die beiden Linsen für die Objektive (aus Kunststoff) und der Spiegel (ebenfalls eine Kunststofffolie). Die kleine Mattscheibe ist ebenfalls zu sehen. Die kleine Scheibe mit dem Loch ist die Blende. Diese modifiziere ich später noch etwas. Der Spiegel lenkt beim Fotografieren das durch das obere Objektiv fallende Licht auf die Mattscheibe um und man wird somit ein (vages) Bild erkennen. Es handelt sich hierbei also tatsächlich um eine Spiegelreflexkamera und nicht um eine simple Sucherkamera. Ich zeige gleich ein Foto von der Mattscheibe.
Meine analoge Somikon Retro-Kamera zum selber Bauen hat bei dieser Abbildung bereits Gestalt angenommen. Relativ spät werden die beiden Objektive eingeschraubt. Dies geht auch recht einfach. Man muss nur darauf achten, dass beide Objektive genau auf gleicher Höhe positioniert werden und dann nach unten hinein in die Kamera geschraubt werden. Die Zahnräder greifen ja ineinander und sollten nicht versetzt positioniert sein. Denn dann wird das Sucherobjektiv einen leicht anderen Fokus aufweisen als das Aufnahmeobjektiv, da es ja etwas weiter hinaus- bzw. hinein ragt.
Technische Details
Bevor ich mit meiner Bausatz-Kamera fotografieren ging, interessierte ich mich noch für einige technische Details:
- Sie besitzt nur eine einzige Belichtungszeit. Meiner Messung nach beträgt diese ca. 1/125 Sekunde. Das hatte ich nicht erwartet, denn normalerweise sind solche Einfach-Verschlüsse so gebaut, dass sie bei ca. 1/30 Sekunde belichten.
- Die Blende des Aufnahmeobjektives (das untere Objektiv) besitzt den Wert 11.
- Die Brennweite der beiden Objektive beträgt 50 mm. Es handelt sich hierbei also um die für das Kleinbild (bzw. Vollformat) typische Normalbrennweite.
- Bei den Objektiven handelt es sich um Meniskuslinsen aus Kunststoff. So etwas kennt man ja auch von der Holga-Kamera und die Bildergebnisse damit sind voller technischer Fehler und daher eben charmant und ungewöhnlich.
Bedienung
Die Bedienung der Kamera ist einfach: Man kann permanent das anvisierte Motiv auf der oberen Mattscheibe betrachten:
Vage kann man das Motiv auf der Mattscheibe erkennen. Man kann auch scharf stellen. Doch es ist schwierig, hier Details zu erkennen. Das Suchersystem dieser Kamera ist eher als Schätzometer zu verstehen. Hier lernt man aber auch gleich, dass das Bild zwar (durch den Spiegel) nicht Kopf steht. Allerdings ist es seitenverkehrt wiedergegeben.
Hochformatsucher
An was man anfangs bei dem hier vorgestellten Model von Somikon / Franzis vielleicht nicht denkt: Die Bilder entstehen alle im Hochformat. Möchte man Fotos im Querformat machen, muss man die Kamera drehen und dann umständlich von der Seite in den Lichtschacht schauen.
Auslösen
Nachdem man das Bild ›komponiert‹ hat, drückt man den Auslöser der Kamera. Es ist hierbei wichtig, dass man den Auslöser zügig durchdrück bzw. danach zurück „schnippen“ lässt. Denn ansonsten droht eine partielle Überbelichtung (siehe meine Beispielfotos unten), da sich der Verschluss anfangs für einen zu langen Moment öffnet. Es ist halt eine sehr primitive Technik. Es könnte allerdings auch sein, dass ich den Verschluss nicht korrekt zusammen gebaut hatte.
Bildzählwerk
Vor (oder nach) jeder Aufnahme muss der Film ein Bild weiter transportiert werden. Meine Kamera besitzt kein richtiges Bildzählwerk, wie man es von anderen analogen Kameras kennt. Stattdessen gibt es an der Seite eine Scheibe mit einem Pfeil darauf. Links und rechts neben der Scheibe befindet sich je ebenfalls ein Pfeil. Wenn durch Drehen des Filmtransportknaufs der Pfeil auf der Scheibe eine halbe Umdrehung vollzogen hat, ist genau ein Bild weiter transportiert worden.
Doppelbelichtungen
Vergisst man den Bildtransport, erzeugt man eine Doppelbelichtung. Vergisst man erneut den Bildtransport, erhält man Mehrfachbelichtungen. Natürlich kann man auch absichtlich „vergessen“, den Film zu transportieren. Damit kann man die skurrilsten Bilder anfertigen und bei so einer extrem einfach aufgebauten Eigenbau-Kamera ist dies sehr einfach möglich.
Blende und Belichtungszeit
Bei der hier vorgestellten Kamera gibt es nur eine einzige Blende (Blende 11) und eine einzige Belichtungszeit (1/125 S.). Folglich gibt es hierzu keine Einstellungen.
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Welchen Film nutzen?
Nachdem alle Teile zusammengesetzt worden- und die technischen Eigenschaften bekannt sind, sowie die Bedienung erprobt ist, ist die selbst gebastelte Kamera fertig und einsatzbereit. Eine analoge Kamera wie diese benötigt natürlich noch einen Film:
Doch meinem Bausatz lag leider kein Film bei. Also muss ein solcher noch zusätzlich besorgt werden. Es passt hier der klassische Kleinbildfilm in der typischen Patrone:
Diese Filme kann man beispielsweise (in sehr reduzierter Auswahl) bei DM, Müller, Rossmann, … kaufen. Eine deutlich größere Auswahl hat man natürlich bei Kauf über das Internet. Es gibt S/W-Negativfilme, Farbnegativfilme und Farbdiafilme. Ein solcher Film bietet typischerweise 36 Aufnahmen, manchmal 24 Aufnahmen (je nachdem).
Der Farbdiafilm zeigt nach der Entwicklung sofort ein richtiges Bild. Es ist hier aber nicht empfohlen, einen solchen zu verwenden, da er sehr genau belichtet werden muss, was mit solch einer DIY-Kamera kaum möglich ist. Diafilme sind an Begriffen wie „Slide“ oder „Reversal“ zu erkennen, manche am Namenszusatz „Chrome“. Außerdem sind sie sehr teuer.
Deutlich besser geeignet sind für solch eine minimalistische selber gebaute Kamera mit nur einer einzigen Verschlusszeit und Blende Negativfilme – S/W oder Color. Diese sind auch günstiger als Diafilme.
- Für die dunkle Jahreshälfte empfehle ich eine ISO 400-Film mit einer hohen Empfindlichkeit – beispielsweise Kentmere 400, APX 400, Fomapan 400.
- Für Frühling und Sommer empfehle ich einen ISO 100-Film mit normaler Empfindlichkeit – beispielsweise APX 100, Ilford FP4, Fomapan 100
Farbnegativfilme besitzen meist eine Empfindlichkeit von ISO 200. Hier liegt man also in der Mitte: Man greift einfach stets zum beispielsweise Kodak Gold 200 oder Fujicolor 200.
Im Zweifel nimmt man einfach den höher empfindlichen Film. Denn Negativfilme verzeihen häufig eine Überbelichtung bei zu heller Sonne. Man kann bei zu hellem Licht auch einfach mal die Sonnenbrille vor das untere Aufnahmeobjektiv halten. Denn bei solch einer Bausatz-Kamera befindet man sich ja – wie bei den Lomo-Kameras – auf einem völlig experimentierfreudigen Terrain: Viele Bilder werden nichts, einige andere jedoch werden unbeabsichtigt positiv überraschen. Viele Einstellungen hat man bei diesen sehr simpel aufgebauten Fotoapparaten ja ohnehin kaum und somit muss man auch nicht sonderlich beim Fotografieren über technische Details nachdenken.
Das Einlegen des Filmes bei dieser Kamera von Somikon wird in der Anleitung recht gut beschrieben und dies funktioniert auch problemlos. Zum Filmtransport muss der obere Knauf gedreht werden. Zum Zurückspulen nach dem letzten Bild (wenn es nicht mehr weitergeht) muss der untere Knauf gedreht werden.
Beispielfotos
Wie im Text bereits angekündigt, hatte ich Probleme mit dem Verschluss (zu zaghaft / langsam gedrückt), sodass es partielle Überbelichtungen gab. Außerdem ist die Linse so dermaßen schlecht, dass sie wieder gut ist – Man kann einige der Bilder fein säuberlich rahmen, ihnen einen abstrakten Titel geben, sie in eine Galerie hängen und dann sicherlich als ›Kunst‹ verkaufen.
Typisch für solche simplen Plastiklinsen sind die Unschärfe und die Vignettierungen bei den Bildecken.
Warum der Hintergrund bei diesem Foto schwarz ist, kann ich nicht sagen. Es ist mir ein Rätsel. Ohne würde das Bild aber nicht so interessant erscheinen. Ich nutzte für meine Aufnahmen übrigens den T-Max 400 S/W-Film und ich entwickelte ihn selber im Badezimmer im Entwickler ›Rodinal‹.
Bei dieser Fotografie sieht man deutlich einen Lichteinfall oder die besagte Störung des Verschlusses bei meinem Model.
Warum der Vordergrund hier so sehr unscharf erscheint, weiß ich auch nicht. Bei anderen Aufnahmen gab es diesen Bildfehler nicht so sehr. Diese Plastiklinse als Objektiv ist schon sehr interessant.
Mit solch einer selbst gebauten Kamera sollte man gewiss keine unwiederbringlichen Konfirmanden- oder Hochzeitsaufnahmen machen – Zu groß ist das Risiko, dass die Bilder nichts werden. Jedoch: Ob eine Fotografie gut oder schlecht geworden ist, liegt im Auge des Betrachters.
Der Nebel kommt durch den sich fehlerhaft öffnenden Verschluss. In der Spiegelung sieht man mich, wie ich gerade meine Bausatz-Kamera auslöse. Man schaut bei ihr von oben in den Lichtschacht auf die Mattscheibe.
Künstlerische Fotografie von Farn. Zugegeben: Der Effekt nutzt sich auch schnell ab. Nach weiterer Recherche bin ich darauf gekommen, dass ich den Verschluss offenbar doch falsch zusammen gebaut hatte:
alle Verschluß-Funktionen müssen während des Niederdrückens des Auslöser abgeschlossen werden. Während des Loslassen darf nur noch der Taster wieder in die Ruheposition bewegt werden.
Es muss also keinesfalls sein, dass bei fast jedem Foto diese weißen Nebelschwaden mit auf den Bildern sind, die mit dieser selbst gebastelten Kamera gemacht worden sind – siehe auch die Beispielfotos auf dieser Seite (englisch).
Doch bei einigen der meiner Bilder passt dies sehr gut: Die Fotografien sehen dadurch (und durch die Unschärfe und geringe Auflösung) wie antik bzw. wie aus einer längst vergangenen Zeit aus, als käme gleich Nosferatu die Treppe hinunter.
Ich denke, ich werde mir den Verschluss-Mechanismus noch einmal genauer ansehen- bzw. diesen erneut aufbauen müssen. Doch ob die dann „perfekten“ Fotografien genau so interessant wirken?
Modifikationen
Man kann die Kamera noch etwas modifizieren. Ich hatte drei kleine Eingriffe vorgenommen:
Inneres mit Tafellack bepinseln
Das Bauteil, welches in der Bauanleitung als »Camera Obscura« bezeichnet wird, besitzt im Innern eine glatte Oberfläche, an der sich das (durch das Objektiv einfallende) Licht spiegelt. Diese Reflexionen können Kontraste mindern. Man kann diesen (inneren) Bereich mit mattem, schwarzem Klebeband auskleiden. Man kann auch schwarzen oder grauen Tafellack nutzen bzw. diesen Teil der Kamera damit bepinseln. Man erhält dadurch eine Licht absorbierende Oberfläche, wie es auch bei „richtigen“ analogen Kameras üblich ist.
Blende aufbohren
Die kleine Scheibe mit Loch (in der Anleitung als »Lochplatte« bezeichnet), kann man insofern bearbeiten, dass man das kleine Loch darin etwas vergrößert. Technisch öffnet man dadurch die Blendenöffnung etwas mit dem Ergebnis einer höheren Lichtstärke des Objektives aber auch einer noch interessanteren, weicheren Abbildungsqualität. Diesen Schritt sollte man vielleicht erst tun, wenn einem die Fotos des ersten Testfilmes zu „lapidar“ erscheinen.
Ich vergrößerte das Löchlein der Lochplatte mit einer Schere von ursprünglich 4 mm auf ca. 5,5 mm. Dadurch erhielt ich eine Blende von 9 (anstatt von 11).
Siehe auch → Aufbohren der Blende bei Lomokameras
Rückwand abkleben
Insbesondere bei hellem Sonnenschein würde ich mittels schwarzem Klebeband die Rückwand abkleben bzw. die Ritzen verdecken – natürlich erst, nachdem ein Film eingelegt worden ist. Diese Modifikation wird beispielsweise auch bei der Holga-Kamera (englische Seite) empfohlen. Hierdurch mindert man das Risiko von Lichteinfall.
Mattscheibe ersetzen
Dies hatte ich nicht umgesetzt. Aber die mitgelieferte Mattscheibe meiner Eigenbau-Kamera ist von wirklich schlechter Qualität. Man erkennt darauf kaum Details, da sie viel zu grob auflöst. Vielleicht findet sich im Haushalt ein angeraute, transparente Folie, die hierzu besser geeignet ist.
Diese Kamera können Sie selber bauen! Hier erhalten Sie einen Bausatz, welcher alles enthält, um eine analoge Kleinbildkamera mit Lichtschacht selbst bauen zu können. Das Besondere: Das Objektiv ist von so schlechter Qualität, dass Sie Bilder erhalten, die genau so aussehen wie von einer Lomo-Kamera.
Fazit
Ich hätte nicht gedacht, dass das Objektiv meiner hier verwendeten analogen Selbstbau-Kamera (Typ »Somikon«) so interessant abbildet – um nicht zu sagen: voller technischer Fehler. Aber genau dies macht die damit aufgenommenen Bilder ja auch so besonders. Vermutlich habe ich meinen Verschlussmechanismus auch nicht korrekt zusammen gesetzt. Doch aus Fehlern lernt man und dies ist ja auch die eigentliche Idee hinter so einem Kamera-Bausatz:
Man lernt hier bereits beim Aufbau und auch bei Fehlern, wie eine Kamera im Kern funktioniert. So sehe ich hier zwei Zielgruppen: Einmal technisch Interessierte und auch Jugendliche, die man etwas näher an Physik und Optik heran führen möchte. Und zum anderen ist solch eine DIY-Kamera für Fotofreunde relevant, welche ohnehin ein Interesse an technisch unperfekten Bildern bzw. an der Lomografie haben.
Danke für die Vorstellung! Der Kamerabausatz ist so günstig im Moment zumindest, den bestelle ich mir mal und beim nächsten Regensonntag setze ich mich mal ran.