Die alte Plattenkamera als Großformatkamera nutzen
Diese Woche habe ich wieder gebastelt und eine echte, uralte Großformatkamera wieder aufgemöbelt. Vielleicht stellt sich der eine oder die andere die Frage, ob man mit so einem Ungetüm überhaupt richtig mit Planfilm arbeiten kann – man kann, sofern man die richtigen Kassetten bzw. Planfilmeinlagen besitzt oder die ganze Geschichte eben etwas umbaut.
Eigentlich sind dies nun zwei Artikel in einem geworden, denn im zweiten Teil dieses Artikels geht es um meine 9×12 Voigtländer Avus Laufbodenkamera (eigentlich für Glasplatten), die ich aber mit einem Rada-Rollfilmadapter als sehr vernünftige 6×9-Mittelformatkamera benutze.
Moderne, genormte Planfilmkassetten an der alten Plattenkamera verwenden

Im 2. Teil dieses Artikel stelle ich ebenfalls meine 9×12-Kamera vor, an welcher ich ein 6×9-Rollfilmmagazin verwende.
Es gibt bei Ebay eine ganze Menge an alten Plattenkameras für relativ wenig Geld zu kaufen. Die verbreiteten Formate sind 6×9 und 9×12 und zwar in der typischen Laufbodenkamera-Variante. Das Problem bei diesen Balgenkameras: Sie wurden für Glasplatten (die Vorläufer des Negativ-Films) gebaut. So eine (orthochromatische [rotunempfindlich“]) Glasplatte wird zwar im Vergrößerer eine unerreichte Planlage ermöglichen, ansonsten wird es sich wohl kaum lohnen, heute noch Glasplatten zum fotografieren zu benutzen, zumal alte, unbelichtete Platten, die man evtl. noch per Ebay oder auf dem Flohmarkt erhalten könnte, mit Sicherheit einen Grauschleier besitzen werden und ihre Empfindlichkeit auf nur noch ca. 6 ASA gesunken sein dürfte. (Wenn es hier andere Erfahrungen geben sollte, wäre ich für Kommentare am Ende des Artikels dankbar.)
Man sollte sich ohnehin nur eine Plattenkamera zulegen, bei der (neben der Mattscheibe) noch Kassetten dabei sind. Dies ist aber nur die halbe Miete – nun wird man also noch sogenannte Planfilmeinlagen benötigen, in welche die Planfilme (die wir verwenden möchten) eingeschoben werden. Erst dann lassen sich die Filme in den alten Platten-Kassetten der Großformatkamera unterbringen bzw. benutzen. Eine Planfilmeinlage ist also ein Adapter, um die heute natürlich noch erhältlichen Planfilme in den alten Kassetten für Glasplatten zu verwenden.
Aber das ist mir alles zu fummelig. Was habe ich gemacht? Ich habe mir für ca. 40€ eine alte 10×15 Plattenkamera mit Holzgehäuse per Ebay ersteigert und sie für die modernen 4×5 Inch Planfilmkassetten für das sogenannte „Internationale Rückteil“ heutiger Großformatkameras umgerüstet. Ich hatte für diese Kamera keine 10×15-Blechkassetten – geschweige denn passende Planfilmeinlagen (bzw. Film-Adapter). Eine solche Kamera lässt sich aber recht einfach für die heute gebräuchlichen und genormten Internationalen-Planfilmkassetten umrüsten:
Die Großformatkamera in voller Montur. Gut zu sehen ist eine der Halteschinen aus Plastik für die Internationalen Kassetten, einen nachträglich angebrachten Griff, die Wasserwaage. Für das vertikale Shiften (englisch in diesem Zusammenhang für „verstellen“) habe ich mir eine Skala angebracht, da mein Objektiv leider einen etwas zu geringen Bildkreis für das Shiften „bis zum Anschlag“ hat. Bei sehr monotonen Flächen (blauer Himmel z.B.) würde dann eine Vignettierung zu sehr auffallen.
Den sogenannten „Brillantsucher“, den kleinen Spiegelsucher, habe ich ausgebaut. So eine Großformatkamera als Sucherkamera zu benutzen ist heute unsinnig. Wohingegen sich der Rahmen des „Sportsuchers“ äußerst gut als (wegklappbare) Halterung für ein Filterkompendium bzw. eine Sonnenblende eignen würde (weiter unten zeige ich, was ich damit meine). Leider fehlt dieser Rahmen an meiner Kamera.
Die Internationalen Kassetten passen nicht an die etwas kleineren, aber am verbreitetsten 9×12-Laufbodenkameras. Diese sind zu klein (die ganz kleinen 6×9 Laufbodenkameras, die ebenfalls sehr häufig angeboten werden, natürlich ohnehin). Man muss also etwas Geduld haben, bis eine der größeren 10×15 Plattenkameras angeboten werden. (Ein Indiz für eine 10×15-Variante ist oftmals, dass die verbaute Optik eine Brennweite von 16,5cm nicht aber 13,5 cm [9×12-typisch“] aufweist.) Ferner sollte das Gehäuse aus Holz sein, denn es muss etwas abgeschliffen werden, damit die 4×5-Kassetten passen! Außerdem müssen ja auch noch die Halteschienen für die Kassetten angeschraubt werden.
Die Rückseite der Balgenkamera mit Kassette. Ich habe mir auch Daten für die Schärfentiefe für mein Objektiv direkt auf die Kamera geklebt, da ich im Großformat hin und wieder auf die sogenannte „Hyperfokale Distanz“ fokussieren möchte bzw. auch mit kompletter Schärfentiefe von vorne bis hinten arbeiten möchte, was beim großen 4×5-Format allerdings schon starkes Abblenden bedeutet. Die Schienen, welche als Führung für die Kassetten dienen, sind aus Plastik und ich habe sie im Baumarkt gekauft (Winkelschiene). Die Planfilmkassette liegt am Rahmen der Kamera auf eingeklebte Moosgummi-Streifen auf. Somit hat sie festen Halt und lässt sich dadurch, dass die Plastikschienen etwas federn, gut herausziehen. Diese Konstruktion ist natürlich auch lichtdicht.
mein selbst gebautes Rückteil für die Mattscheibe
Ein Blick durch die eingesetzte Mattscheibe. Die Mattscheiben-Halterung habe ich mir – es ist ja kaum zu übersehen – auch selbst gebaut. (Die Vignettierung auf der Mattscheibe tritt so auf dem Film natürlich nicht auf.)
Im Handel werden diverse Testtafeln für Objektive und Kameras angeboten, um deren Qualität beurteilen zu können.
Zugegeben: meine Mattscheiben-Konstruktion sieht etwas abenteuerlich aus. Aber es funktioniert gut! Das Pappelholz aus dem Baumarkt hat nämlich annähernd genau die gleiche Höhe wie der Abstand Rahmenauflage-Planfilm. Oder anders: Benutzt man 5 mm starkes Holz als Unterlage für die Mattscheibe (matte Seite Richtung Objektiv-Rückseite) so sitzt der Fokus genau dort, wo er sein muss – nämlich dort, wo er später auch bei eingeschobener Filmkassette (also auf der Filmschicht) sitzt. Zwar war eine Mattscheibe bei der Plattenkamera dabei. Die ist mir aber dummerweise zu Bruch gegangen. Bei Foto-Brenner (edit: die Mattscheibe scheint nicht mehr im Angebot zu sein) habe ich mir dann für wenig Geld eine neue gekauft. Diese ist zwar nicht sonderlich hell und feinkörnig, reicht für meine Low-Budget-Großformatkamera aber allemal aus (und kostet auch nur 10€).
Meine Großformat-Mattscheibe im Rahmen im Detail. Man setzt sie vor der Aufnahme an Stelle der Kassette an der Kamera an. Mit einem Bleistift lässt sich auf der matten Seite der Mattscheibe ein Kreuz (oder gar Gitter) zeichnen. Die beiden Löcher dienen dazu, dass die Luft des Balgens beim Zusammenklappen der Kamera besser entweichen kann. Nunja, man könnte sie durchaus auch hübscher anfertigen als hier zu sehen.
Bilder mit meiner Großformatkamera
Normalerweise ist es so, dass man auf fototechnischen Seiten alles über Kameras erfährt – nur Bilder bekommt man da sehr selten zu sehen. Daher gibt es jetzt zumindest noch zwei Bilder meiner Großformatkamera zu sehen. Ich habe mit meinem Objektiv Glück gehabt! Es hat Charakter und zeichnet durchaus scharf (bzw. ist auch bei Offenblende zu gebrauchen). Es handelt sich dabei um einen sogenannten „Doppel Anastigmaten“ mit der Brennweite von 16,5cm und der größten Öffnung von 1:4,5 von der Firma Meyer Görlitz als Helioplan geführt. Der Doppelanastigmat sitzt im obligatorischen Compur-Verschluss von F. Deckel – München. Ich habe die Bilder stets mit geöffneter Blende aufgenommen:
Ein weiteres Beispielbild meiner alten Großformatkamera mit 4×5 Inch-Rückteil. Neben der Möglichkeit, dass man mit so einer Laufbodenkamera natürlich auch das Objektiv shiften kann, ist es aber gerade die geringe Schärfentiefe, welche durch den relativ hohen Vergrößerungsmaßstab des 4×5 Inch-Formates zustande kommt, die mich hier fasziniert.
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Die kleine Schwester: die 9 x 12 Plattenkamera
Eine meiner ganz besonderen Lieblingskameras ist aber dieses Schmuckstück:
eine optisch sowie funktionell noch hervorragend erhaltene Voigtländer Avus:
Hier lässt sich nicht so ohne Weiteres eine der „Internationalen Planfilmkassetten“ anbringen – man müsste hierfür einen Rahmen aus Holz an der Rückseite anbringen. Auch kann die kleinere 9×12-Plattenkamera – im Gegensatz zur „großen“ 4×5 Inch-Kamera – eine Sache nicht ganz so gut wie die 4×5 Inch-Variante: die malerische Wiedergabe bzw. das in Unschärfe versinken lassen des Vorder- bzw. Hintergrundes -> bei möglichst breiter Kulisse. Zwar wird das Motiv im Format 9×12 noch in einem sehr hohen Abbildungsmaßstab abgebildet – was ja einer der beiden Faktoren für geringe Schärfentiefe ist.
Die größte Öffnung des Objektives von 1:4.5 ist für diesen Abbildungsmaßstab aber schon zu gering, um entsprechende Effekte zu erzielen. Dennoch ist der Unterschied (was eine geringe Schärfentiefe anbelangt) zum Mittelformat 6×6 mit dem obligatorischem 1:2.8 80mm „Normalobjektiv“ noch zu sehen.
Wofür schätze ich aber die alte 9×12 Plattenkamera, wenn ich entsprechende Bilder genau so gut mit meiner Mittelformatkamera machen kann? Man könnte jetzt vermuten, mir läge das große Negativformat, weil es eben groß ist. Dem ist aber nicht so – ich plane eigentlich weniger, meterlange, riesige Abzüge von meinen Negativen zu machen. Nein, ich benutze diese Kamera mit einem Rollfilmrückteil als 6×9-Mittelformatkamera mit Shift-Funktion für z.B. gänzlich sachliche Architektur- und Landschaftsaufnahmen mit einer Schärfe von Vorne bis Hinten und ganz ohne stürzende Linien.
eine Mittelformatkamera mit Shift-Funktion
Das berühmte "Fotopraktikum" gibt es seit vielen Jahren in immer neuen Auflagen. Dies ist ein Standardwerk und insbesondere für technisch Versierte und für Azubis zum Fotografenberuf interessant.
Bei diesem Foto habe ich mein Rada 6×9-Rückteil für handelsüblichen 120er Rollfilm (statt fummeligen Planfilm) an der Plattenkamera verwendet. Ich kann eine fehlerhafte Planlage bei der Rada-Rollfilmkassette übrigens nicht bestätigen. Fokussiert wurde auf eine Hyperfokale Distanz von ca. 12 Meter, das alte Skopar dann abgeblendet auf Blende 22. So wird im 6×9-Format bei einem 13,5cm-Objektiv alles zwischen ca. 6m und Unendlich scharf abgebildet. Der eigentliche Vordergrund fehlt und er beginnt im Bild erst bei ca. 7,5 Meter Abstand zur Kamera, da ich das Objektiv an der Standarte vorne vertikal hoch „geshiftet“ (Entschuldigung für dieses Deutsch) hatte, um noch das Haus in der ganzen Höhe abzubilden, ohne natürlich die Kamera aus der exakten Lotrechten zu bringen (zu schwenken) bzw. ohne stürzende Linien auf dem Foto abzubilden. Dies ist mir wichtig. So ein Foto bekommen Sie nur mit einer Kamera hin, deren Objektiv man „shiften“ kann – Oder Sie müssen nachträglich beschneiden und entzerren, wodurch immer Auflösung verloren geht. Hier ist ein Detail des Bildes. Entwickelt wurde ein Ilford FP4 in Rodinal 1+50.

Neu: Lesen Sie auch meinen Artikel, in welchem ich beschreibe, wie ich ein „modernes“ Schneider Angulon 90 mm 1:6,8 in meine Voigtländer Avus eingebaut habe.
Blendet man das Voigtländer Skopar genügend ab (es ist ca. 90 Jahre alt) und benutzt stets eine Sonnenblende, so hat man mit dem alten, unvergüteten 13,5cm 1:4.5 Vierlinser an der Balgenkamera noch eine Optik zur Verfügung, die, wie ich wirklich meine, heutigen guten Objektiven in Detail und Kontrast zumindest ebenbürtig ist (außer bei z. B. Gegenlicht). Voigtländer stellte zwar mit dem „Heliar“ für die „Bergheil-Platenkamera“ noch ein (verkittetes) fünflinsiges Ojektiv her, was heute auch noch oft angeboten wird, aber das vierlinsige Skopar lässt abgeblendet eben auch kaum Fragen aufkommen. Innerhalb des 6×9-Bereiches (mit dem entsprechendem Rollfilmrückteil) lässt sich auch bis zum „Anschlag“ shiften, ohne, dass es zur Vignettierung kommt.
Nachdem das Bild auf der Mattscheibe komponiert- bzw. die Kamera ausgerichtet und der Compur-Verschluss geschlossen wurde, zieht man die Mattscheibe aus der Rückwand der Kamera und schiebt dafür das Rollfilm-Rückteil ein.
Eine Störlichtblende sollte ohnehin für jedes Objektiv obligatorisch sein. Das alte, unvergütete Skopar von Voigtländer benötigt vielleicht allerhöchstens bei bedecktem Himmel keine Sonnenblende. Da wir jetzt aber schon mindestens 15 Minuten im Feld stehen und die Kamera gerade mit einer Wasserwaage ausgerichtet haben, nehmen wir uns natürlich auch die Zeit und klemmen mittels sogenannten „Architektenklemmen“ eine Cokin-Sonnenblende oder einfach nur einen zurecht gefalteten schwarzen, dickeren Fotokarton an den vorderen Bügel des „Rahmensuchers“. Ob diese Gegenlichtblende schon zu lang ist, kann man leicht prüfen, indem man bei abgenommener Mattscheibe und bei normalem Auszug bei geöffnetem Verschluss an den Rahmenecken vorbei schräg von hinten durch das Objektiv schaut. Dieses Kompendium darf bei Arbeitsblende nicht zu sehen sein. Wenn ja, so muss sie verkürzt- oder das Objektiv weiter abgeblendet werden.
Der Twinmate L-208 von Sekonic ist der wohl günstigste externe Handbelichtungsmesser. Er misst das Umgebungslicht entweder direkt (Motivmessung) oder via Kalotte. Gerade durch letztere Methode ist eine sichere Messung- bzw. ein korrekt belichtetes Bild möglich.
Die Lösung mit dem Rahmensucher ist ideal! Wir benötigen diesen ohnehin nicht an der Plattenkamera, da wir sie ja nur auf dem Stativ bzw. mit Mattscheibe benutzen. Die Sonnenblende bleibt so auch im Querformat (nach oben) aufgeklappt, da der Rahmen in dieser Position einrastet. Nachdem alles ausgemessen und eingestellt ist, wird der Compur-Verschluss geschlossen, auf „Zeit“ gestellt, die Verschlusszeit definiert, gespannt und dann die Sonnenblende einfach eingeschwenkt.
Auf dem Foto fehlt nur noch der Drahtauslöser. Der darf natürlich nicht fehlen und hat hinter der Gegenlichtblende noch genügend Platz.
Das 13,5cm Skopar hat hier übrigens ein Gewindedurchmesser von 35,5mm. Ich habe mir einen Adapter auf 49mm in Fernost gekauft, um meine 49mm-Filter oder auch eine andere Sonnenblende direkt anschrauben zu können. Möchte man Steckfilter verwenden, so müssen diese bei diesem Objektiv der Voigtländer Avus einen Durchmesser von 37mm besitzen. Schön ist hierbei auch die Möglichkeit, einen solchen Steckfilter von innen an die Rückseite des Objektives zu stecken, um zu umgehen, dass man, bei Verwendung von zwei Filtern, jene übereinander steckt, was unnötige Lichtreflexionen hervorrufen kann. Ich benutze auf diesem Wege für Portraits einen Weichzeichner („Softar“) vorne und einen Gelbgrünfilter hinter der Linse.
Braucht man ebenso: ein Gewinde-Adapter 3/8 Zoll auf das „normale“ Stativ-Gewinde 1/4 Zoll. Früher waren die Stative wohl auf die größeren 3/8 Zoll-Gewinde genormt, heute wiederum besitzen die meisten Stative das kleinere 1/4 Zoll Gewinde.
So ein Stativadapter kann man aber z.B. für ’ne Mark bei Fotoimpex kaufen, da habe zumindest ich meine her. Das große 3/8 Gewinde ist übrigens das gleiche wie bei einer Mikrofon-Halterung bzw. einem Mikrofonstativ. Eventuell gibt es so einen Adapter also auch im Musikanten-Fachgeschäft.
Die Rollfilmkassette an der Plattenkamera
Wie schon erwähnt, benutze ich die Voigtländer Laufbodenkamera eigentlich nur mit dem 6×9 Rückteil für „ganz normalen“ Rollfilm. Zu fummelig ist mir die Handhabung mit den Planfilmen bzw. mit den Planfilm-Adaptern in den Kassetten. Ein weiteres Problem, was der Planfilm ebenfalls mit sich bringt, wird ebenfalls umgangen: Staub! Ich habe oft kleine Staubkörnchen auf der Filmschicht meiner Planfilme, welche sicherlich durch den Wechselsack und das Hantieren mit den Filmhalterungen bzw. Kassetten dorthin gelangen. Sie hinterlassen dann auf dem Film transparente Löchlein bzw. auf dem späteren Print schwarze Punkte. Bei einem auf Schutzpapier aufgerollten Film gibt es dieses Problem nicht.
Die Rada Rollfilmkassette wird statt einer Plattenkassette bzw. statt dem Mattscheiben-Rückteil an die Kamera angesetzt. Der Adapter hat eine kleine Klappe, hinter der die auf das Schutzpapier des Filmes aufgedruckten Zahlen lesbar sind. Bei meinem Rada-Rückteil zumindest dient das rechte Fensterchen für den 6×9-Bereich (ein anderes Fenster ist für die ebenfalls nutzbaren, aber in diesem Fall heute unsinnigen, Formate 6×6 und 6×4,5 gedacht). Folgende durch das Sichtfenster ablesbare Nummern sind für das 6×9-Format relevant: 2 4 6 8 10 12 14 16 Es können also insgesamt 8 Aufnahmen pro 120er Rollfilm gemacht werden.
Damit eine gewisse statische Bildwirkung entsteht, ist es wichtig, die Kamera absolut lotrecht auszurichten. Dies gilt insbesondere für Architekturaufnahmen. Aber auch solche "Schnitzer" wie ein schiefer Horizont lässt sich leicht mit einer solch kleinen Wasserwaage vermeiden. Sie wird einfach in den Zubehörschuh der Kamera (Blitzschuh) geschoben oder aufgelegt.
Anleitung für die RADA-Rollfilmkassette
Ich habe hier noch eine kleine Anleitung für meine Rada-Rollfilmkassette eingescannt. Bei kleineren Monitoren empfiehlt es sich, die Datei per Rechtsklick in einem neuen Fenster zu öffnen – Sonst wird sie verkleinert angezeigt und man wird die Schrift kaum lesen können. Zu beachten ist auch de nachträglich angebrachte Hinweis zu dem „internationalen“ Zahlensystem auf dem Schutzpapier.
Brennweiten beim Betrieb der Kassette an der Plattenkamera
Ein Problem entsteht hierbei: theoretisch müsste bei der Verwendung eines kleineren Aufnahmeformates auch das Objektiv ausgewechselt werden, da die 13,5cm Brennweite des Skopars für das Format 9×12 gedacht ist. Diese Brennweite bedeutet ein leichtes Tele für das Format 6×9 – hier wäre eine Brennweite von ca. 11cm als „normal“ zu betrachten. Diese 25mm mehr Brennweite sind allerdings durchaus zu vernachlässigen. Man darf ja nicht den Denkfehler begehen und sich zum Vergleich das (sicherlich vertraute) Kleinbildsystem vornehmen: hier ist ein Zuwachs der Brennweite um 25mm natürlich stark auffallend, da im Kleinbild der Vergrößerungsmaßstab viel geringer ist. Anfangs hatte ich überlegt, ob ich den 6×9-Bereich nicht zum 6×12-Bereich aussägen sollte. Is Quatsch, weil die Umlenkrollen ja noch in der Kassette Platz haben müssen.
Auf der rauen Seite der Mattscheibe, die oft herausnehmbar ist, lässt sich mit einem spitzen Bleistift der 6×9-Bereich einzeichnen. Hier sieht man gut den Unterschied zum vollen 9×12-Bereich. Da das Ojektiv einen Bildkreis besitzt, der mindestens diesen „9×12-Bereich“ abdecken muss, lässt sich mit dem Rollfilmadapter bedenkenlos shiften, ohne dass man Angst vor Vignettierung haben muss. Ob dies so auch mit einer der alten 6×9-Laufbodenkameras mit dem obligatorischen 10,5cm-Objektiv machbar ist (bzw. ob dieses einen entsprechend großen Bildkreis zum Shiften aufweist), würde ich gerne wissen. Dass ein Abblenden eine durch Shiften verursachte Vignettiertung entgegenwirkt, dachte ich anfangs. Dies stimmt aber nicht, da sich ja der Bildkreis des Objektives durch ein Verkleinern der Blende nicht vergrößert. Der „projizierte“ Bereich bleibt der selbe.
Fotografieren im vollen Format mit Planfilmeinlagen bzw. Planfilmhalter
Natürlich kann man auch im vollen 9×12 Großformat mit der Kamera fotografieren. Dafür wurde sie ja schließlich auch gebaut, da direkt Kontaktkopien (statt Vergrößerungen) von den Platten angefertigt wurden, die ein entsprechend großes Format aufweisen sollten. Auch wäre dies ein geeigneter Einstieg ins Zonensystem, bei dem sich ja nun jedes einzelne Bild einer individuellen Entwicklung unterziehen muss. Ich möchte aber nicht mit Glasplatten arbeiten, sondern möchte handelsüblichen (viel dünneren) Planfilm benutzen. Ich benötige also eine Art Adapter, eine Filmhalterung um die Filme in den hohen Kassetten zu benutzen: Ich brauche eine Planfilmeinlage.
Hier auf dem Bild sehen wir eine offene Kassette, in welcher ursprünglich eine lichtempfindliche Glasplatte Platz finden sollte. Ganz rechts abgebildet ist der Schieber, der die Kassette verschließt und nur kurz vor der eigentlichen Aufnahme herausgezogen wird bzw. die lichtempfindliche Schicht der Glasplatte freigibt. Ja und in der Mitte haben wir das Objekt der Begierde, der Planfilmhalter, in welchen der Planfilm eingeschoben- und welcher einfach anstelle der Glasplatte in die Kassette eingesetzt wird.
Tipp: Auf Alternative Photographic Supplies (englisch / polnisch) kann man derzeit offenbar neue Planfilm-Adapter für das Format 9×12 relativ günstig erwerben.
Noch ein Hinweis: Das Blech der Planfilmadapter sollte möglichst dünn sein. Denn um die Stärke der herum gebogenen Kanten ist der Film ja etwas von der zuvor eingesetzten Mattscheibe versetzt positioniert (eine Glasplatte würde etwas weiter hin zum Objektiv sitzen). Ich habe in Foren auch gelesen, dass manche Planfilmadapter auch nicht in die Kassetten passen, weil das Blech zu dick ist.
An dieser Stelle sei auch noch erwähnt, dass der Schieber (auch beim Rollfilmmagazin) für die Aufnahme stets komplett herausgezogen werden sollte, da sonst Lichteinfall droht. Lagert man leere Planfilmkassetten bzw. einen leeren Rollfilmadapter, so sollte man dies ebenfalls bei heraus gezogenen Schieber tun, ansonsten:
Planfilmeinlage selber bauen
Da ich mit Glück einen großen Schwung dieser Planfilmadapter erhalten hatte, habe ich mir keine Gedanken mehr dazu gemacht, aber theoretisch müsste man sich doch solche Planfilmeinlagen auch selbst herstellen- bzw. herstellen lassen können. Schließlich handelt es sich bei einem solchen Planfilmeinsatz lediglich um ein Stück gebogenes Blech und jede Metallwerkstatt sollte so etwas schneiden und falzen können.
Wer versuchen möchte, solche Filmhalterungen selbst zu bauen: Die Maße einer 9×12 Planfilmeinlage betragen in mm BxHxT: 90x120x1,5. Die Falze nach Innen betragen ca. 3,5mm. In der Höhe kann die Einlage durchaus variieren, denn dieser Planfilmeinsatz wird ja durch die vier unteren Federn der Kassette nach oben, stets auf Mattscheibenebene gedrückt. Planfilme in den Maßen 9cm x 12cm werden in den einschlägigen Online-Versandhäusern für analoge Fotografie angeboten z.B.: Spürsinn, Maco, Impex, Phototec, Lumiere (hier gibt es sogar noch relativ frische Glasplatten zu kaufen). Hinweis: Ich habe die Links im Nachhinein entfernt, da die Angebote wechseln bzw. nicht mehr aktuell sein werden.
Im „Großformatforum“ demonstriert jemand, wie er sich selber Planfilmeinlagen anfertigt. Er nimmt einfach dünnes Blech, welches man mit eine Schere Schneiden kann und biegt die Enden um: Planfilmeinlage selber herstellen.
Feiningers Große Fotolehre ist eines der bekanntesten Lehrbücher für die Fotografie und erscheint nun in der Neuausgabe. Die Fotolehre kann als das Standardwerk der manuellen bzw. analogen Fotografie angesehen werden. Auf Amazon kann man einen Blick in dieses Buch werfen.
Die verschiedenen Falze

Detail des Falzes. Zu sehen ist der Normalfalz einer Kassette meiner alten Plattenkamera von Voigtländer. Hier gilt es, genau die Details des jeweiligen Falzes zu beachten (möchte man weitere Kassetten bzw. Rückteile erwerben. Im Rada-Katalog sind diese grafisch gut aufgeführt.
Vorsicht ist beim nachträglichen Kauf von Kassetten und Rückteilen geboten. Die Planfilmeinlagen haben alle ungefähr die selben Maße. Die Kasetten selbst aber haben oft völlig unterschiedliche „Falze“. Als Falz wird die ganz schmale Seite der jeweiligen Kassette bezeichnet. So werden zum Beispiel Zeiss Ikon-Kassetten nicht an eine Voigtländer-Kamera passen, da hier unterschiedliche Falze verwendet werden! Im Gegensatz zum bereits erwähnten „Internationalen Rückteil“ waren die Kassetten damals eben nicht genormt und die Plattenkameras haben daher oft völlig unterschiedliche Systeme.
Für eine Übersicht lässt sich der sogenannte Rada-Katalog zu Rate ziehen. Die Firma Rada stellte diverse Rückteile und Kassetten für alle möglichen Plattenkamera-Falze her und mit dem besagten Katalog erfährt man eine schöne Übersicht der verschiedenen Falze. Meine Voigtländer Avus besitzt übrigens den sogenannten „Normalfalz“.
Download des RADA-Katalogs
Hier können Sie den Rada-Katalog als PDF-Datei herunterladen:
Eine Plattenkamera kaufen

Die 9×12- und 10×15-Plattenkamera im Größenvergleich. Erst jetzt fällt auf, dass die beiden Compur-Verschlüsse bzw. die Objektive auch verschiedene Größen haben.
Es werden täglich auf Ebay viele der Balgenkameras bzw. Plattenkameras angeboten. Es ist also davon auszugehen, das dieser Kameratyp einmal in sehr großen Mengen produziert worden ist – und zwar bis in die 1930er Jahre, so vermute ich.
Die verbreitesten Formate sind 9×12 und 6×9. Oftmals lassen sich die Formate auf einem Bild (also auf dem Foto eines Ebay-Angebotes) gar nicht unterschieden. Die Standardbrennweite bei Kameras im 9×12-Format ist 13,5cm (seltener 15 cm), bei den 6×9-Kameras 10,5cm und die 10×15-Großformatkameras wurden meist mit Objektiven einer Brennweite von 16,5cm ausgestattet. Manchmal wurde auch ein 15cm-Objektiv verbaut, wobei dies scheinbar hauptsächlich der 9×12-Variante vorkam. Ein weiteres optisches Indiz ist der Balgen: bei den kleinen 6×9-Kameras besitzt er nur wenige Falten. Im einfachsten Fall bittet man den Verkäufer, das Kameragehäuse auszumessen. Am Anfang dieses Artikels ging es ja darum, eine der „modernen“ Planfilmkassetten an eine Plattenkamera zu adaptieren. Hierfür ist eine der großen 10×15 Kameras notwendig. Die 9×12-Balgenkameras sind für die 4×5 Inch-Planfilme zu klein. Man könnte sich hier mit einer Art Holzrahmen-Konstuktion an der Rückseite der 9×12-Kamera behelfen. Die Internationalen Kassetten sind 12cm breit und ca. 17,2cm hoch (ohne Griff des Schiebers). Entsprechende Maße muss das Kameragehäuse aufweisen, wobei es in der Höhe etwas niedriger sein darf.
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Generell muss man beim Kauf einer 80 Jahre alten Kamera darauf achten, dass der Laufboden im aufgeklappten Zustand kein Spiel hat. Auch die Standarte sollte fest auf der Schiene sitzen und darf nicht wackeln. Dass der Balgen keine Löcher haben darf, muss ich nicht erst erwähnen.
Man braucht heute keine der damals „günstigen“ Plattenkameras kaufen, da sich die Preise hier nicht mehr sonderlich unterscheiden (eine Voigtländer Bergheil mit Heliar-Objektiv einmal ausgenommen). Die Kamera sollte einen Verschluss besitzen, welcher auch die 1/200 Sekunde schafft. Dies sollte also hauptsächlich ein Verschluss der Bezeichnung Compur sein. Ein Compur-Verschluss ist oftmals auch schon ein Indiz für eine gute verbaute Optik. Man sollte wahrscheinlich keine Kamera kaufen, in welcher ein Objektiv verbaut ist, welches lichtschwächer als 1:4.5 ist (es sein denn, man möchte einen gewissen „Schmelz“ für Portraits z.B.). Ferner sollte die Kamera einen sogenannten „Doppelten Auszug“ besitzen. Dies ist eine Vorrichtung, welche die Standarte weit über die eigentliche Länge des Laufbodens hinaus ausfahren kann, was für Nahaufnahmen gedacht ist. Der eigentliche Vorteil dieses Systems aber ist, dass sehr fein mittels „Getriebe“ fokussiert werden kann. Ferner sollte, um noch einmal auf den Verschluss zurückzukommen, alle Zeiten einigermaßen sauber ablaufen. Läuft die 1 Sekunde etwas zögerlich, so ist dies nur gut! Warum? Weil es bei Film oft keinen Sinn ergibt, mit der 1 Sekunde zu fotografieren, da nämlich ab 1 Sekunde der sogenannte Schwarzschildeffekt greift und wir hier die Belichtungszeit ohnehin etwas verlängern müssten. Es ist erfahrungsgemäß so, dass viele der ganz alten Verschlüsse (bis ca. 1950) bis heute noch gut funktionieren, wobei spätere Verschlüsse öfter verharzt sind. Scheinbar wurde ab dieser Zeit ein anderes Öl verwendet, was sich nun als nachteilig herausstellt.
Seien Sie nicht überrascht, dass man keinen Blitz an den Verschluss anschließen kann. Geblitzt hat man früher höchstens manuell in Kombination mit einer langer Verschlusszeit. In den Ateliers beim Fotografen wurde auch oft mit Tageslicht gearbeitet. Diese Fotostudios hatten große, nach Norden ausgerichtete Fenster. Daher haben diese alten Portraits auch so eine schöne, weiche Wirkung auf den Betrachter: Hier gibt es – wegen den sekundenlangen Belichtungszeiten – eine gewisse, nicht klar erkennbare Bewegungsunschärfe, welche allein schon durch das Atmen der Person zutage kommt. Man sollte durchaus einmal Portraits mit Belichtungszeiten um 5 Sekunden machen. Sie sehen völlig anders aus (gerade mit alten, nicht abgeblendeten Objektiven) als jene, bei denen mit Blitz gearbeitet wurde.
Es gibt aber durchaus Verschlüsse, wo nachträglich eine Blitzbuchse eingebaut worden ist wie bei dem Compur meiner Avus. Hier kann dann auch ein externer Blitz bei allen Verschlusszeiten (da Zentralverschluss) betrieben werden. Beim Kauf einer Plattenkamera muss das Mattscheibenrückteil vorhanden sein sowie einige passende Kassetten. Manchmal werden auch Kameras mit passendem Rollfilmrückteil angeboten. Wenn man vorhat, die „Internationalen Planfilmkassetten“ an eine 10×15 Balgenkamera anzubringen, so kann man natürlich auf Blechkassetten verzichten und auch auf ein Mattscheibenrückteil, da man sich ein solches ohnehin selber bauen muss (siehe: Mattscheiben-Rückteil selbst gebaut).
Ferner muss man sich bewusst sein, dass Compur-Verschluss nicht gleich Compur-Verschluss ist – zumindest was seine Größe anbelangt. Hier wurden verschiedenste Größen hergestellt, die auf Fotos (bzw. in einem Ebay-Angebot) identisch aussehen. Möchte man also nachträglich ein optisches System oder einen neuen Verschluss für seine Kamera kaufen, so sollte man sich nach den Maßen erkundigen.
Und noch ein Tipp für Ebay: Viele Verkäufer wissen nicht, was eine Plattenkamera ist. Stattdessen werden häufig sogenannte „Compur-Kameras“ angeboten. Hier kann man ggf. ein „Schnäppchen“ machen, wenn eine der hochwertigeren (z. B. gar eine Voigtländer Bergheil) als eine solche eben nicht deklariert wird, da der Name selbst sehr unauffällig in der Belederung sitzt.
Hier sollte man dann evtl. öfter einmal reinschauen bzw. die Funktion „Suche speichern“ nutzen: Compur Kamera bei Ebay.
Das berühmte "Fotopraktikum" gibt es seit vielen Jahren in immer neuen Auflagen. Dies ist ein Standardwerk und insbesondere für technisch Versierte und für Azubis zum Fotografenberuf interessant.
Bedienungsanleitung / Broschüre für Plattenkameras
Und zum Abschluss zaubere ich noch etwas interessantes aus dem Hut: eine alte Anleitung bzw. Broschüre für Plattenkameras bzw. für „Klapp Cameras“, wie es so schön in dem Heft heißt. In der Tat ist die Bedienung der Balgenkameras sehr einheitlich und recht simpel. Dennoch empfiehlt es sich, die Bedienungsanleitung zu studieren, gerade, was den Verschluss anbelangt. Hier wird auf die verschiedenen verbauten Verschlüsse (auch auf den hier schon oft erwähnten Compur) eingegangen. Ein gern gemachter Fehler ist auch, die Kamera vershiftet zusammenzuklappen. Hier wird vergessen, die Verstellungen der Standarte wieder in die 0-Position zu bringen. Als Resultat erhält man dann einen geknitterten bzw. falsch gefalteten Balg – sofern sich die Kamera überhaupt wieder öffnen lässt.
Öffnen Sie die Grafiken bei einem kleinen Monitor besser in einem neuen Fenster oder speichern Sie das Ziel (nicht die Vorschaugrafik) per Rechtsklick ab. Ansonsten könnte nur eine verkleinerte Version angezeigt werden, bei der die Schrift kaum zu lesen sein wird.
Hallo,
9×12 Kamera mit Compur Verschluss sind die Blendenlammen verrutscht. (Objektiv abgeschraubt, jemand mit dem Finger dran gekommen).
Lässt sich die Mechanik öffnen, so dass es einen Versuch Wert ist, die Metallamen wieder richtig anzuordnen?
Daniel
Hallo Daniel, es gibt durchaus Bastler, die die Compur-Verschlüsse zerlegen (hauptsächlich, um sie zu reinigen, wenn sie träge sind). Aber an so etwas habe ich mich nie heran getraut. Falls man im deutschen nichts findet, dann zu diesem Thema vielleicht im englischen Internet. Ansonsten würde ich es mit dem Anliegen im Internetforum „Aphog“ versuchen.