Kostenlose Bildbearbeitung direkt im Browser
Nahezu jedes Foto, welches auf einem Monitor dargestellt werden soll, durchläuft den Schritt der elektronischen Bildbearbeitung. Die Software „Photoshop“ ist hier sicher die Referenz. Für die meisten Dinge, was die Bildbearbeitung anbelangt, gibt es aber auch eine Vielzahl kostenloser Programme – und nun auch einige, die direkt im Browser laufen.
Aktuelles
Dieser Artikel ist bereits recht alt. Zurückblickend ist mir aufgefallen, dass es offenbar immer Anbieter gibt, die kommen und – wieder gehen. Daher sind nun manche Links ausgegraut. Ich schaffe es zeitlich nicht mehr, Alternativen zu suchen. Wenn Du vielleicht noch gute Anbieter mit Bildbearbeitung via Browser kennst, trage sie doch bitte unten bei den Kommentaren mit ein.
Alles aus der Wolke
Seit einiger Zeit geht der Trend zum so genannten „Cloud Computing“ (Edit: Heute ist dies ja zum Standard geworden). Ich nehme dieses Wort selbst nicht weiter auseinander, es bedeutet aber, salopp gesagt:
Es werden keine Programme mehr lokal installiert, sondern das Laden eines interaktiven, sehr aufwendigen Flash-Filmes direkt im Browser (Firefox, Internet Explorer usw.) veranlasst. Dieser „Flash-Film“ hat hier also die Funktion eines Programmes mit Eingabe und Ausgabe. Als Programme dienen sie eben zur Bildbearbeitung, als Textverarbeitung, Tabellenkalkulation usw. Heute nutzt man nunmehr modernere Technologien als Flash. Letzteres wird von einigen Browsern auch gar nicht mehr unterstützt.
Dies funktioniert, vorausgesetzt man hat einen halbwegs modernen Rechner und eine DSL-Internetverbindung, auch ziemlich gut – zumindest, wenn die Fotos nicht zu groß sind.
„Cloud-Computing“ ist aber auch ohne Flash (Browserplugin) möglich, wie die Bildbearbeitung „Dr. Pic“ beweist und auf „Ajax-Programmierung“ bzw. Javascript basiert. In der Regel werden aber die meisten Browser das Flash-Plugin von Adobe besitzen.
Die Bildbearbeitung direkt im Browser – ein Vergleich
Wollen wir uns mal ansehen, was es derzeit an kostenloser, direkt zu nutzender Bildbearbeitung gibt, die einfach im Browser geladen werden kann, ohne, dass man hierfür ein spezielles Programm installieren muss.
Eines sei gleich vorweg gesagt: das Bearbeiten einer 300 MB großen Tiff-Datei wird hier kaum möglich sein, sich zumindest arg komplizieren. Es handelt sich also um Bildbearbeitung für die Schnelle, um von einem fremden Rechner z.B. mal eben ein kleines Bild zu bearbeiten, welches man per E-Mail verschicken möchte.
Ich unterscheide in diesem Vergleich in zwei Arten: Anfänger & fortgeschrittenes Nieveau:
Anfänger – einfache Funktionen zur Bildbearbeitung
Diese „Cloud-Programme“ sind mehr für Leute gedacht, die bisher nur wenig Erfahrung in der Bildbearbeitung gemacht haben. Die Funktionen sind auf das Wichtigste begrenzt, die Bedienung dafür einfach.
- Pixenate
Auch dieser Dienst ist nicht mehr verfügbar.
Pixenate ist einfach: Bild laden, einen der Effekte (womit nicht unbedingt Werkzeuge gemeint ist) wählen und das Bild abspeichern. Man muss sich nicht registrieren und dieses Internet-Programm ist natürlich kostenlos. - Photoshop Express
Den Dienst gibt es offenbar nicht mehr.
Ja, es gibt auch eine offizielle kostenlose Photoshop-Version – diese hat mit dem Original allerdings nur wenig gemein, läuft aber – sonst würde ich darüber ja nicht schreiben – online direkt im Browser. Auffallend hier ist, dass es keine Regler gibt: ausgehend vom geladenen Bild, schlägt das Online-Photoshop pro Menüpunkt verschiedene Bearbeitungen vor, die man dann auswählen kann. - Picnik
Dieser Anbieter hat seit April 2012 seinen Dienst eingestellt.
„Picnic“ ist ein sehr einfaches Programm zur Bearbeitung von Fotos. Man lädt das Bild und hat nun z.B. die Möglichkeit, den Ausschnitt zu verändern (das Bild zu beschneiden) oder die Helligkeit / den Kontrast zu kontrollieren, sowie natürlich die Größe des Bildes anzupassen.
Die anderen Möglichkeiten zur Bildbearbeitung bestehen aus den Punkten: Autokorrektur, Drehen, Farben, Schärfe, Rote Augen.
Es stehen diverse Menüsprachen zur Verfügung – unter anderem auch Deutsch. - Dr. Pic
Auch Dr. Pic hat seinen Dienst bereits wieder eingestellt.
Dies ist ebenso ein sehr einfach gehaltenes Bildbearbeitungsprogramm mit einfachen Funktionen wie die Möglichkeit, die Größe des Fotos zu ändern. Es ist aber theoretisch auch möglich, z.B. eine bmp-Datei als jpg-Datei abzuspeichern bzw. umzuwandeln.
Interessant ist, dass „Dr. Pic“ gar nicht auf Flash basiert, dass man diese Bildbearbeitung also auch ohne Flash-Plugin im Browser nutzen kann. - Fotoflexer
Auch diesen Dienst gibt es offenbar nicht mehr.
Die Bildbearbeitung „Fotoflexer“ ist an sich schon sehr reichhaltig ausgestattet, so dass man es schon fast zu den erweiterten Programmen zählen kann. Dennoch ist das Programm einfach zu bedienen, was an der gelungenen Gestaltung des Menüs liegt: es ist so untergliedert, dass sich der Anfänger sofort gut zurecht findet, ohne vom relativ großen Funktionsumfang erschlagen zu werden. Das Programm scheint allerdings nur auf Englisch zu laufen.
Cloud-Bildbearbeitung mit erweiterten Funktionen
Öffnet man eines der nun folgenden Bildprogramme, so fühlt man sich gleich an die klassische Ansicht eines Bildbearbeitungsprogrammes wie Photoshop erinnert. Dessen Funktionsumfang erreicht so eine „Cloud-Software“ natürlich nicht (dann wäre sie auch nicht kostenlos). Wichtige Funktionen wie eine Tonwertkorrektur oder das Arbeiten mit Ebenen sind oftmals vorhanden. Auch hier sei gesagt, dass sich ein flüssiges Arbeiten mit größeren Dateien als schwierig gestalten kann.
Cloud Canvas
scheint es nicht mehr zu geben- Pixlr
Pixlr ist in zwei Programme unterteilt:- Retro Vintage Effects
ist ein reines Filter-Programm, in welches ein Bild geladen wird, um auf diesem Filter anzuwenden, die an alte (retro) Fotografien erinnern (sollen). Ob es nun digital gelingt, die Bilder einer alten Agfa Clack, einer Holga oder Diana mit dem Computer zu imitieren, muss jeder selbst für sich entscheiden. Es ist im Prinzip das gleiche wie das bekannte „Hipstamatic“ – nur eben online, kostenlos und für jeden Computer mit Browser geeignet. - Online-Bildbearbeitung
Das Bildbearbeitungsprogramm an sich folgt der klassischen Menüführung mit den Werkzeugen links und der Navigation rechts. Pixlr ist eines der schnellsten und übersichtlichsten Programme in meinem kleinen Test.
- Retro Vintage Effects
Sumo Paint
scheint es nicht mehr zu geben.Sumo Paint macht auf den ersten Blick den Anschein, es handelt sich lediglich um ein Zeichenprogramm. Tatsächlich ist es eine Online-Bildbearbeitung mit den meisten Funktionen in dieser Liste. Auch dieses Programm lässt sich auf Deutsch als Menüsprache umstellen.
Splashup
scheint es nicht mehr zu gebenAviary Phoenix
Offenbar ebenfalls nicht mehr verfügbar.
Diese Liste von Browser-Bildbearbeitungsprogrammen ist ganz sicher nicht vollständig – Im Kommentarbereich kann sie auch gerne erweitert werden. Ich bin auch nicht auf jede Bildbearbeitung detailliert eingegangen – sie unterschieden sich dann teilweise kaum voneinander.
Bei keinem der Dienste muss man sich zwingend registrieren. Es kann sofort „losgelegt“ werden. Die meisten Cloud-Bildbearbeitungen bieten an, einen Account anzulegen, um beispielsweise auf erweiterte Funktionen zugreifen zu können, wichtiger aber: um die bearbeiteten Bilder auch online wie auf einer Festplatte abspeichern zu können. Bei einigen Anbietern gibt es parallel zur Gratis-Variante auch eine kostenpflichtige „Pro-Version“ mit entsprechenden Funktionen.
Für einige Cloud-Programme lassen sich Firefox-Addons installieren um dann eben doch (wie auch immer – ich habe es nicht ausprobiert) das Programm in gewisser Weise lokal zu benutzen.
Vorteile & Nachteil der Online-Bildbearbeitung
Vorteile
Wozu sollte man denn nun eigentlich auf das Installieren von Programmen auf dem eigenen Computer verzichten und stattdessen ein Bildprogramm online im Browser starten?
Der größte Vorteil, der für mich eigentliche Sinn besteht hier darin, dass man unterwegs in einem Internetcafé z.B. oder generell an einem fremden Rechner mit Internetanschluss das entsprechende Programm aufrufen kann – und zwar unabhängig, davon, welche Programme dort installiert sind und ebenso auch unabhängig davon, mit was für einem Betriebssystem überhaupt gearbeitet wird. Registriert man sich für einen „Account“, so bekommt man bei den meisten Diensten sogar etwas Speicherplatz für seine Fotos hinzu, auf den man natürlich ebenso von überall aus zugreifen kann.
Ferner kann so auch von mehreren Benutzern auf das Bild zugegriffen werden, bzw. „im Team“ gearbeitet werden.
Wer analoge Fotos im Internet veröffentlichen möchte, kommt um die Basics der digitalen Bildbe- und Verarbeitung nicht umhin. In diesem Buch werden Ihnen anhand von kostenlosen wie auch kostenpflichtigen Bildbearbeitungsprogrammen diese Schritte anfängergerecht erklärt.
Nachteile
Als erstes sei natürlich erwähnt, dass man beim sogenannten „Cloud-Computing“ seine Daten aus den Händen gibt! Lädt man sein Bild in eine Entsprechende Anwendung, so lädt man es also auf den Server des Anbieters. Es empfiehlt sich also im Zweifel, unbedingt die jeweiligen AGBs zu studieren, um zu erfahren, welche Bildrechte man eventuell mit dem Hochladen überträgt.
Ein weiterer Nachteil ist natürlich auch, wie bereits schon erwähnt, dass ein flüssiges Arbeiten mit einer solchen Cloud-Bildbearbeitung nur mit kleineren Dateien möglich ist. Allein das Laden einer mehre Megabyte großen Datei dauert ja natürlich schon bei einer DSL-Verbindung wesentlich länger als bei einem lokal installierten Bildbearbeitungsprogramm.
Hey.
Ich finde auch Blidbearbeitungsprogramme online ohne download immer sehr nuetzlich.
Kennt jemand noch andere anbieter diesbezueglich ausser
fotor und bild-bearbeiten?
Hi! Schöne Linksammlung. Habe mir alles mal angeschaut. Bin auf der Suche nach kostenloser Bildbearbeitung aber ich werde dann wohl bei irfan view bleiben. Das reicht mir. Grad für große Dateien. Für spezielles wie schreiben in Bildern Schatten usw. kann ich dann ja immer noch auf die kostenlosen Programme im Internet zugreifen.