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Konventionelles, Unkonventionelles, Blitzfotografie, Tipps & Tricks zur Fotografie

Ein Buch, Bilder, Fotos abfotografieren

Thomasletzte Änderung: März 2025Blitzlicht & Kunstlicht16 Kommentare

In diesem Beitrag werden verschiedene Techniken demonstriert, wie man auf recht einfache Art und Weise ganze Bücher, Bilder oder Fotos abfotografieren kann. Mit diesen Methoden können Sie ein ganzes Buch in Windeseile digitalisieren, viel schneller als es mit einem Scanner möglich wäre. Idealerweise nutzt man ein Blitzgerät. Es geht jedoch auch ohne.

Zum Digitalisieren von Bildern bzw. Aufsichtsvorlagen gibt es bereits günstige und sehr fähige Geräte: Scanner. Diese Flachbett-Scanner haben allerdings drei Einschränkungen:

  • Auf sie passen nur bestimmte Größen (meist nur bis Din A4).
  • Sie haben Probleme beim Scannen von gewölbten bzw. hohen Büchern.
  • Sie sind äußerst langsam, was beim Scannen von einem ganzen Buch sehr frustrierend sein kann bzw. eine Menge Zeit und Geduld erfordert.

Abhilfe: Man fotografiert entsprechende Dinge einfach mit der eigenen Digitalkamera ab. Die Sache mit dem Abfotografieren ist allerdings nicht so ganz trivial: Das Licht spielt hier eine wesentliche Rolle. Insbesondere sind dies hierbei Spiegelungen / Reflexionen und ungleichmäßiges Licht, was Probleme bereitet.

Kamera auf Stativ zeigt nach unten und fotografiert ein liegendes Buch ab, daneben stehend ein Laptop.
Eine recht komfortable Methode zum Anfertigen von Reproduktionen. Es geht aber auch einfacher.

Ich stelle in diesem Artikel vier Techniken vor, mittels derer man vernünftige Reproduktionen von z. B. Büchern oder Fotos anfertigen kann. Die zunächst einzige Voraussetzung: Sie benötigen zusätzlich zur Kamera ein Stativ. Zwar ginge es auch ohne, dies würde aber bei Serienaufnahmen (ganze Bücher) für jeweils immer unterschiedliche (Perspektive, Position, Schärfe) Bilder sorgen.

Als »Low-Budget-Lösung« gibt es aber auch Halter für ein Smartphone. Außerdem lässt sich die Kamera auf einem solchen Stativ mit umdrehbarer Mittelsäule korrekt mittels einer kleinen Wasserwaage waagerecht ausrichten, um Verzerren zu vermeiden und die Kamera kann sicher nach unten gerichtet werden / schaut von oben.

Des weiteren ist ein gutes Zoom-Objektiv zu empfehlen. Denn wenn Sie mehrere unterschiedlich große Bilder abfotografieren möchten, müssten Sie ansonsten jedes Mal die Höhe der Kamera verändern. Durch den ›Zoom‹ am Objektiv entfällt dies. Eine sehr große Arbeitserleichterung! Der Nachteil günstiger Zoom-Objektive: Sie verzeichnen an den Bildrändern. Eigentlich wäre hier eine Festbrennweite sinnvoller. Mein Zoom-Objektiv hatte ich mir extra nach dem Kriterium „Verzeichnisfreiheit“ gekauft.

Zunächst möchte ich noch kurz etwas über die richtigen Einstellungen an der Kamera schreiben, um danach gleich zu der simpelsten Technik ohne Blitzlicht zu kommen.

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Dies ist vermutlich das einzige deutschsprachige aktuelle Buch zum Thema Reprofotografie. Sie erlernen hiermit im Detail das Abfotografieren von Zeichnungen, Büchern, flachen Vorlagen und welche Technik Sie hierfür benötigen. Auf Amazon kann man einen Blick in dieses Fachbuch werfen.

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Einstellungen an der Kamera

Fotografieren Sie im manuellen Modus (›M‹). Vielleicht mussten Sie diesen Modus an Ihrer Kamera bisher nie nutzen bzw. fragten sich, wozu die manuellen Einstellungen gut wären. Beim Abfotografieren von Büchern oder mehreren Fotos sind aber die reinen manuellen Einstellungen am Fotoapparat die beste Wahl.

Detail Digitalkamera: hervorgehobener manueller Modus am Zeitenrad
Der manuelle Modus ist an der Kamera meist durch ein ›M‹ gekennzeichnet. Die interne Mess-Elektronik wird hierdurch deaktiviert und sie belichtet stets gleich – unabhängig von der Eigenhelligkeit des Motivs.

Warum manuell? Der eingebaute Belichtungsmesser der Kamera wird bei jedem Foto einen anderen Wert an die Kamera übergeben. Das ist nur ungünstig. Jegliche Parameter (Blende, ISO, Belichtungszeit, Weißabgleich) sollten für jede z. B. Buchseite die selben sein. Die Ergebnisse sollen ja – nebeneinander gelegt – alle gleich aussehen.

Dies ist bei Einstellungen wie ›Auto‹ oder ›P‹ nicht möglich. Nehmen Sie den manuellen Modus der Kamera, wählen Sie eine günstige ISO-Einstellung (bestenfalls ›ISO 100‹ wenn es hierfür nicht zu dunkel ist), wählen Sie eine günstige Blende (z. B. ›Blende 8‹ wenn es hierfür nicht zu dunkel ist) und ermitteln Sie hierfür durch einige Testaufnahmen die dazugehörige, passende Belichtungszeit. Haben Sie diese Einstellungen einmal erfolgreich erprobt, bleiben Sie dabei. Danach sollte sich nichts mehr automatisch verstellen.

Histogramm bei einer Digitalkamera
Tipp: Zur Kontrolle, ob die Belichtung korrekt ist, eignet sich das Histogramm vorzüglich.

Fotografieren Sie zudem im s. g. RAW-Modus der Kamera. Nur hier sind spätere Korrekturen im ›RAW-Konverter‹ (Weißabgleich, Belichtung, Klarheit, …) gescheit realisierbar.

Was ist ein RAW-Konverter?

Ein »RAW-Konverter« ist ein kleines (oft in der Bildbearbeitung integriertes) Programm, innerhalb dem man RAW-Dateien (Fotos) entwickeln kann. Es kann hierbei nachträglich z. B. die Belichtung angepasst- oder ein Weißabgleich vorgenommen werden. Es können auch „flaue“ Bilder korrigiert werden. Voraussetzung: Die Kamera musste vorher so eingestellt sein, dass sie die Bilder eben im RAW-Format speichert (und nicht nur im JPG-Format).

der RAW-Konverter von Photoshop (Screenshot)

Etwas weiter unten in diesem Blogartikel gebe ich noch weitere Tipps, was die Kamera anbelangt. Die bisherigen Tipps zur Kamera sollten zunächst für den Anfang genügen.

Kommen wir nun zu der einfachsten Methode, um z. B. Bilder abfotografieren zu können. Es ist für die Reproduktionsfotografie zwar sehr sinnvoll (gerichtetes) Kunstlicht zu verwenden – also einen Blitz oder besser zwei Blitzgeräte. Es geht zur Not jedoch auch mit Tageslicht:

Abfotografieren mit Umgebungslicht und ohne Blitzlicht

Bei dieser Technik nutzt man als Lichtquelle das natürliche Umgebungslicht innerhalb eines Raumes. Sie können hierzu das Fensterlicht nutzen, eine Lampe im Raum oder einfach beides als Mischlicht. Wichtig ist nur, dass das Buch (das Bild, Heft, Foto …) nicht direkt unter einer Deckenleuchte liegt, denn dann ergäbe sich eine unschöne Spiegelung.

Der Vorteil hierbei: Dieses Licht ist äußerst diffus. Das gesamte Objekt wird gleichmäßig ausgeleuchtet. Deutliche Spiegelungen werden nahezu gar nicht auftreten x, denn diese Lichtquelle ist nicht „punktuell“.

x Technisch gesehen gibt es nun überall Spiegelungen: Da diese nun aber gleichmäßig verteilt sind und daher sehr schwach, fallen sie kaum auf und lassen sich später in der Bildbearbeitung (›RAW-Konverter‹) mittels den Reglern Klarheit oder Dunst entfernen noch weiter korrigieren.

Legen Sie das abzufotografierende Objekt auf den Boden und richten Sie die Kamera mit dem Stativ so aus, dass sich die Kamera genau über dem z. B. Heft befindet:

Buch mit Umgebungslicht abfotografieren

Sie sehen auf meinem Foto, wie ich die Kamera mit dem Stativ provisorisch befestigt habe. Doch kann ich sie so korrekt ausrichten (waagerecht) und sie bleibt so immer in der selben Position. Ich muss nur noch umblättern.

liegendes Heft
Und so schaut ein Ergebnis aus, welches mit dieser sehr simplen, provisorischen Konstruktion angefertigt wurde. Das Licht war eine Mischung aus Fensterlicht und Zimmerbeleuchtung.

Ein manueller Weißabgleich wurde später in der Bildbearbeitung (RAW-Konverter) via Pipette auf das weiße Papier vorgenommen. Denn das Umgebungslicht bei meiner Aufnahme war natürlich nicht reinweiß, was bei Mischlicht selten der Fall ist. Außerdem wurden mit den Reglern „Dunst“ bzw. „Klarheit“ ein gewisses Schimmern korrigiert bzw. der Kontrast angepasst.

Natürlich muss die teure Kamera bei einem solchen Provisorium mit einem genügend schweren Gegengewicht gesichert werden. Ich besitze ein Stativ, bei welchem sich die Mittelsäule umdrehen lässt. Eine solche Konstruktion ist natürlich immer vorzuziehen bzw. ideal für Reproduktionen. Auf den weiteren Bildern in diesem Artikel können Sie es sehen.

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Mit dieser Halterung positionieren Sie ein Smartphone sicher und fest direkt über dem Dokument / dem Stapel. Durch die transparenten Seitenteile wird das Umgebungslicht nicht ausgesperrt und somit die Fläche gleichmäßig ausgeleuchtet.

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Jüngst nutzte ich diese Methode, um fast 400 alte Kontoauszüge zu digitaliseren: In der einen Hand hielt ich einen Fernauslöser (Kabelauslöser) und mit der anderen blätterte ich um: Auslösen, Umblättern, auslösen, umblättern usw. Das ging natürlich wesentlich schneller als würde man die Kontoauszüge scannen.

Tipp: Bei manchen Kameras (oder zur Not Smartphones) kann man im Menü einstellen, dass kontinuierliche Aufnahmen je mit Verzögerungen angefertigt werden können. Dann hat man einen Automaten und man muss nur noch im Rhythmus umblättern. Nebenbei hört man ein Hörbuch. Wenn Sie die Kamera mit einem Computer verbinden (Tethering-Aufnahme), dann kann man so etwas auch in vielen Aufnahme-Programmen einstellen. Dort kann man die Aufnahme aber auch manuell per Tastendruck auf der Tastatur starten.

Weißabgleich

Diesen Punkt dürfen Sie nicht vergessen und ich erwähnte ihn eben bereits. Wenn Sie lediglich mit diffusem Tageslicht Reproduktionen anfertigen möchten, können Sie den Weißabgleich an der Kamera auf »bewölkt« einstellen. Bei Mischlicht funktioniert dies nicht: Sie werden dann einen Farbstich in den Aufnahmen haben. Hier kommt der manuelle Weißabgleich ins Spiel: Legen Sie ein weißes Blatt Papier unter die Kamera und führen Sie den manuellen Weißabgleich durch (Bedienungsanleitung Kamera). Alternativ kann man dies auch später im RAW-Konverter vornehmen. Das weiße Blatt Papier muss hierfür einmal mit fotografiert werden.

Fernauslöser oder Selbstauslöser

Benutzen Sie unbedingt den im Fotoapparat eingebauten Selbstauslöser oder verwenden Sie einen Fernauslöser. Denn die Belichtungszeit wird recht lang sein (schwaches Umgebungslicht) und es wird ansonsten sicher zu Verwackelungen kommen, wenn Sie die Kamera direkt während der Aufnahme berühren.

elektronischer Fernauslöser für eine Kamera
Dies ist ein elektronischer Fernauslöser für meine Digitalkamera. Ich umgehe durch ihn Verwackelungen an der Kamera, während bei einer längeren Zeit (z. B. 1/25 Sekunde) belichtet wird.

Belohnt werde ich mittels eines solchen Fernauslösers mit einer sehr hohen Bildschärfe. Sie können aber auch einfach den eingebauten Selbstauslöser der Kamera verwenden. Dann berührt man die Kamera während der eigentlichen Aufnahme ja auch nicht. Bei vielen Kameras kann man im Menü die Vorlaufzeit des Selbstauslöser einstellen. Hier sollte diese recht kurz sein.


Bei der eben vorgestellten Technik wird das diffuse Umgebungslicht genutzt. Kunstlicht wird nicht verwendet. Im nächsten Schritt wird ein einzelnes Blitzgerät genutzt. Dieses muss aber „entfesselt“ werden:

Einsatz von einem einzigen entfesselten Blitzgerät

Statt das Umgebungslicht zum Abfotografieren zu nutzen, können Sie auch ein Blitzgerät hierzu verwenden. Dies hat den Vorteil, dass die Lichtquelle absolut konstant sein wird. Dies ist gerade bei Reproduktionen größerer Bestände nicht unwichtig (das Tageslicht verändert sich ständig).

Auch ist die Belichtungszeit beim Blitzen für das angeblitzte Motiv zu vernachlässigen, sodass Sie gleich eine sehr schnelle Belichtungszeit (1/250 Sekunde) nutzen können und somit Verwackelungen umgehen- und außerdem das Umgebungslicht von der Aufnahme „aussperren“ können.

So könnten Sie das entfesselte Blitzgerät zunächst positionieren:

ein entfesseltes Blitzgerät

Ich nutze zum Entfesseln ein Funkauslöser-Set. Hier sehen Sie auch die bereits angesprochene, umgedrehte Mittelsäule meines Stativs.

Um Solche Vorlagen präzise und in Serie schnell abfotografieren zu können, ist es sehr zu empfehlen, dass man ein stabiles Stativ mit umdrehbarer Mittelsäule einsetzt.

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Ein kompaktes Reisestativ inklusive Kugelkopf. Durch den Trick, dass sich der Kopf beim Zusammenlegen innerhalb der Beine befindet, erhält man ein sehr geringes Packmaß! Weiterhin lässt sich ein Stativbein als Einbeinstativ umfunktionieren.

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Idealerweise „schaut“ hier die Kamera von oben auf die zu fotografierenden Objekte, die dann unten einfach ausgetauscht werden (z. B. durch Umblättern). Dadurch, dass sich bei vielen dieser Stative die Beine zudem je bis zu 90° abspreizen lassen, sind auch Repros von sehr großen liegenden Vorlagen möglich.

Zum Licht: Zunächst darf das Blitzgerät nicht aus der Richtung der Kamera direkt auf das Magazin gerichtet sein. Dies würde einen grellen Lichtfleck ergeben (Sie kennen solche Bilder) x. Der Blitz darf auch nicht zur Decke darüber gerichtet werden, denn dann würde sich das reflektierte Licht ebenfalls auf den Heftseiten spiegeln (Einfallswinkel = Ausfallswinkel = 0).

x Etwas weiter unten zeige ich eine Möglichkeit, bei der (durch einen Filter) der Blitz dennoch direkt aus Richtung der Kamera auf das Motiv zeigen kann – zunächst jedoch der Reihe nach.

Das Blitzlicht sollte schräg auf das Objekt einfallen bzw. über eine weiße Wand umgeleitet werden.
Kamera auf Stativ nach unten gerichtet auf liegendes Buch, daneben Blitz auf Stativ

Bei diesem Aufbau sieht man sehr gut, wie ein entfesseltes Blitzgerät seitlich stehend schräg direkt auf die Vorlage gerichtet ist. Eine konkrete Reflexion ist somit vermeidbar.

Da sich auf dem Buch eine Glasscheibe befindet, wurde die Kamera bei diesem Aufbau zusätzlich gegen Spiegelungen mit schwarzem Karton abgedeckt.

Sie können das Blitzgerät direkt von der Seite auf das Buch richten, wie auf der oberen Abbildung demonstriert. Dann würden Sie aber a) harte Schatten erhalten und b) einen klar sichtbaren Lichtabfall: Auf der einen Seite wird das Buch deutlich heller abgebildet werden als auf der anderen.

Daher ist es sinnvoll, den Blitz gegen z. B. eine weiße Wand zu richten. Sie sehen dies auf dem ersten Beispielfoto. Durch das sogenannte indirekte Blitzen wird die kleine Leuchtfläche „voluminisiert“, wodurch das Licht weicher und viel gleichmäßiger wird.

Wenn Sie eine Softbox oder einen Blitzschirm besitzen, können Sie auch dies anstelle einer weißen Wand nutzen. Wichtig auch hierbei: Das Licht muss schräg auf das Objekt einfallen, damit es (aus Sicht der Kamera) nicht zu Spiegelungen kommt.

abfotografiertes Heft liegend

Hier sehen Sie das Ergebnis dieses Lichtsets: Der Blitz wurde gegen eine weiße Wand gerichtet.

Es gibt keine harten Schatten. Aber ein Lichtabfall ist dennoch sichtbar: Das Buch war zu nah an der Wand positioniert.

Wie entfessele ich?

Der Blitz muss ja irgendwie von der Kamera „runter“. Ich nutze hierzu Funkauslöser. Man kann auch ein simples Blitzkabel verwenden.

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Diese Technik hat einen Nachteil: Sie funktioniert nur bei relativ kleinen Objekten. Bei größeren Bildern wird sich auch durch das indirekte Beleuchten ein deutlich sichtbarer Lichtabfall ergeben, s. o. Daher sollte man sich mit der gesamten Konstruktion viel weiter von der weißen Wand entfernen, als wie ich es hier demonstriere, denn dadurch wird der Lichtabfall deutlich kompensiert.

Eine bessere Lösung bietet jedoch der Einsatz von zwei Blitzgeräten, welche direkt auf das Motiv gerichtet sind – die klassische Repro-Beleuchtung:

Das Objekt durch zwei Blitzgeräte absolut gleichmäßig ausleuchten

Nun wird es schon fast professionell, würde ich nicht weiterhin improvisieren:

zwei Blitze zum Ausleuchten

Zunächst: Durch den Einsatz zweier Blitzgeräte gegenüber muss keine Reflexionsfläche oder Softbox verwendet werden, denn die harten Schatten des einen werden durch das Aufhellen des anderen Blitzlichtes deutlich verringert (aufgehellt).

Der Kern dieses Aufbaus besteht aber aus etwas anderem: Es wird kein Lichtabfall verursacht: Was die linke Leuchtquelle (durch die Entfernung) weniger stark ausleuchten kann, hellt die rechte auf (und ebenfalls genau anders herum): Alles von einem Buch oder Bild wird gleichmäßig hell erscheinen, wie bei einem Scanner.

Beide Blitzgeräte müssen die selbe Lichtleistung abgeben. Daher regele ich diese manuell. Teure, automatische TTL-Blitzgeräte sind nicht notwendig und hier auch nicht sinnvoll.

Ich muss jetzt einfach nur noch umblättern und fix auf den Auslöser drücken. Schon habe ich blitzschnell ein ganzes Buch abfotografiert und kann die Bilder später untereinander in eine PDF-Datei verpacken. Natürlich sollte man dann einen weißen Untergrund wählen und keinen Teppich.

Auch sei erwähnt, dass der Zoom der Blitzgeräte besser auf ›Weitwinkel‹ zu stellen ist (z. B. 24 mm). So verhindert man einen „Spot“.

liegendes Heft
Und so schaut das vorläufige Ergebnis (ohne Bildbearbeitung) aus, wenn ein Buch mittels solch einer »Zangenbeleuchtung« abfotografiert wurde.

Das Ergebnis besitzt nun eine völlig gleichmäßige Ausleuchtung und keine harten Schatten. Allerdings spiegelt sich das Licht von einem der beiden Blitzgeräte im gewölbten Papier. Dies lässt sich durch eine frontale Beleuchtung mittels Filter (s. u.) umgehen. Bei Vorlagen, welche tatsächlich flach sind (z. B. ein Bild oder ein Foto) wäre diese „Zangenbeleuchtung“ die ideale Vorrichtung zum Abfotografieren.

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Wie löse ich ein zweites Blitzgerät aus?

Am einfachsten funktioniert dies mittels einer sogenannten »Slave-Zelle«. Diese kostet wenig Geld und wird einfach unter das zweite Blitzgerät gesteckt. Ich besitze Blitzgeräte, die eine solche Zelle bereits eingebaut haben und ebenso ist schon ein Funkempfänger integriert (Yongnuo Blitz)

Auch beim Einsatz zweier Leuchten ist es wichtig, dass diese schräg auf das abzufotografierende Foto / Bild gerichtet werden, um keine Spiegelungen zu riskieren.

Direktes Abfotografieren mit Polfilter

Dies ist meine Lieblingsmethode, doch bedarf es hierzu zwei zusätzliche Dinge:

  • einen Polfilter für das Objektiv sowie
  • eine Polfilterfolie für einen Blitz.

Schauen wir uns zunächst den Aufbau an:

Polfilterfolie auf dem Blitzgerät

Sie erkennen bei diesem Foto die beiden Filter auf Kamera und Blitzgerät. Durch diese Filter ist es in den meisten Fällen möglich, Spiegelungen gänzlich zu eliminieren und zwar bereits bei einem aufgesteckten Blitz! Das Blitzgerät muss also gar nicht mehr entfesselt werden. Es muss hierbei auch kein zweiter Blitz benutzt werden, denn dadurch, dass nun das Licht direkt aus Richtung Kamera kommt, wird automatisch alles gleichmäßig ausgeleuchtet.

abfotografiertes Heft von oben, aufgeschlagen
Und hier das Ergebnis nach frontalem Blitzen mit Polfiltern auf Objektiv und Blitzgerät: Alles ist gleichmäßig ausgeleuchtet. Es gibt keine Spiegelungen.

Dies ist die einfachste und wirkungsvollste Methode, Fotos oder Bücher abzufotografieren. Diese Technik nennt man Kreuzpolblitzen. Ich habe in der Vergangenheit mehrere Artikel über das Kreuzpolblitzen geschrieben, z. B.:

In allen drei Artikeln geht es um genau diese Technik, sodass ich Details an dieser Stelle nicht erneut beschreiben möchte. Die Sache ist jedoch einfach und erzeugt m. E. die tatsächlich besten Ergebnisse. Man benötigt jedoch für das Blitzgerät eine günstige Polfilterfolie, die man sich dann passend zuschneiden kann. Für das Objektiv benötigt man einen passenden Polfilter mit optischem Glas (keine Folie).

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Das sind die Amazon Basics Polfilter! Diese zirkularen Polarisationsfilter sind sehr günstig bei Amazon in verschiedenen Größen zu beziehen (Auswahl) und sorgen für sattere Farben und weniger Spiegelungen.

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Wo scheitert das Abfotografieren mit direktem Licht und Polfiltern?

Bei sehr glatten Oberflächen: Hochglänzende Fotos können mit dem direkten Blitz ohnehin nicht abfotografiert werden, ohne dass ein Lichtfleck erscheint. Benutzt man Polfilter, erscheint bei derlei glänzenden Oberflächen dennoch ein leichter Lichtfleck.

Dies umgeht man, indem man das Blitzgerät nur leicht versetzt:

Spiegelungen vermeiden

Bei diesem Beispielbild sollte ein Bild abfotografiert werden, welches sich hinter Glas befand. Durch das leichte versetzen des Blitzgerätes verhinderte ich gekonnt die direkte Spiegelung. Das Blitzlicht ging an der Kamera schräg vorbei.

Das ging schief: Abfotografieren im Lichtzelt

Es gibt noch eine weitere Technik, um kleinere Gegenstände als »Tabletop« zu fotografieren: Im Lichtzelt. Man benötigt hierzu nicht unbedingt ein echtes Lichtzelt, man kann ein solches auch recht einfach improvisieren. Lesen Sie hierzu meinen Artikel → Produktfotografie in der Lichtzelt-Alternative.

In einem solchen »Lichtkasten« jedenfalls springt das Licht wie ein Flummi umher und hüllt das Objekt von allen Seiten in Licht ein, was eine sehr schmeichelhafte und „leichte“ Ausleuchtung ergibt. Alles ist hierbei sehr demokratisch ausgeleuchtet. Das wollte ich auch einmal mit meinem Heft probieren.

Das Ergebnis war aber eher nicht akzeptabel:

Fotografieren mittels Lichtzelt

Auf den Bildern sehen Sie den Aufbau: Die Kamera befindet sich wieder über dem Magazin, denn ich wollte die klassische Draufsicht. links und rechts befinden sich zwei entfesselte Blitzgeräte, welche auf jeweils zwei weiße (Stell-) Wände gerichtet sind. Vor dem Magazin, welches abfotografiert werden soll, befinden sich zwei Aufheller aus Papier. So wird erreicht, dass indirektes, diffuses Blitzlicht gleichmäßig über den ganzen Aufbau gelangen kann.

Was bei Produkten sehr gut funktioniert, geht bei der Reproduktion nur sehr bedingt: Es liegt ein Schleier auf dem Bild (eine globale Lichtreflexion) und an der Wölbung in der Mitte des Heftes bildet sich wieder eine krasse Spiegelung. Der leichte Gelbstich in den Bildern ist didaktisch etwas ungünstig. Ich hatte schlicht einen falschen Weißabgleich an den Kameras vorgenommen.

Vergleich der abfotografierten Bilder

Nun sollen noch einmal alle aufgenommenen Bilder zum Vergleich gegenüber gestellt werden. Zunächst die Reproduktion ohne jegliches Kunstlicht:

Kein Blitz, nur das Umgebungslicht

Dies ist der einfachste Aufbau und das Ergebnis verblüfft sogleich. Es wurde lediglich primär das Licht zur Aufnahme verwendet, welches durch die Fenster des Raumes gelang (Technik № 1). Außerdem hatte ich eine Schreibtischlampe mit grünem Schirm (Bibliothekslampe) nebenan absichtlich nicht ausgeschaltet. Von der Decke etwas weiter hinten im Raum leuchtete weiterhin noch eine Lampe mit 60-Watt-Glühbirne:

mit dem Umgebungslicht abfotografiert

Natürlich war es bei solch einer Lichtmischung unterschiedlicher Farbtemperaturen zwingend notwendig, einen manuellen Weißabgleich vorzunehmen. Das geht schnell und ist mit jeder guten Kamera machbar. Kann man dies nicht, hat man später Scherereien bei der Bildbearbeitung (Farb-Ausfilterung). Da ich jedoch vorschlage, im RAW-Modus zu fotografieren (s. o.) kann man den Weißabgleich auch später manuell in der Bildbearbeitung korrigieren.

Das Ergebnis ohne Blitz überzeugt, wenn man sich gleich die nachfolgenden Ergebnisse anschaut. Es gehört sogar (fast) zu der hier am besten geglückten Reproduktion.

Jedoch muss man bedenken, dass ich bei ISO 100 und Blende 8 mit einer recht langen Belichtungszeit fotografieren musste (knapp eine Sekunde per Selbstauslöser), damit die Fotografie des Heftes korrekt belichtet wird. Möchte man weitere Seiten abfotografieren, muss man diese Einstellungen unbedingt beibehalten (manueller Kameramodus). Denn ansonsten wäre das Weiß der Seiten ja jeweils unterschiedlich hell.

Nun fotografiere ich sehr gerne mit Blitzgeräten und es gibt noch weitere Möglichkeiten. Deren Vorteil ist ein raumunabhängiger Lichtaufbau, eine sehr kurze Belichtungszeit und eine über den ganzen Tag konstante bzw. gleichbleibende Lichtqualität (wichtig bei vielen ähnlichen Vorlagen):

Ein einziges entfesseltes Blitzlicht

abfotografiertes-bild

Dieses Foto stammt von Technik № 2: ein entfesseltes Blitzgerät wurde gegen die Wand gegenüber gerichtet. Leider sieht man hier schon das bereits oben beschriebene Problem: Oberhalb ist das Magazin heller als unten. Klar: die Lichtquelle (Reflexionswand) befand sich oberhalb des Magazins. Wenn man jedoch mit dem Heft weit von der Wand wegrückt, verringert sich der Helligkeitsunterschied.

Zwei entfesselte Blitzgeräte

bilder-repros

Nun gibt es keinen Lichtabfall mehr. Durch zwei gleichzeitig eingesetzte Blitzgeräte (Technik № 3) wurde alles gleichmäßig ausgeleuchtet. Allein: Nun ist leider eine Spiegelung an der Wölbung in der Bildmitte sichtbar. Ich hätte das Heft drehen müssen.

Ein Polfilter auf dem Objektiv hätte hier jedoch auch für Abhilfe gesorgt. Um mit einem solchen Polfilter Lichtreflexionen weg zu filtern muss dieses Licht von der Seite auf die Fläche auftreten. Diese Voraussetzung ist in diesem Fall gegeben.

Blitzen mit dem direkt aufgesteckten Blitz mit Polfilter

bild-abfotografieren

Dies ist das Beispielbild für Technik № 4. Das (einzige) Blitzgerät befand sich direkt auf der Kamera. Zusätzlich installierte ich sowohl auf dem Blitz als auch vor dem Objektiv einen Polfilter (also gleich zwei insgesamt): Es gibt keinerlei Lichtabfall, es gibt keinerlei Spiegelungen, die Farben wirken deutlich satter als es das Auge beim Betrachten des Heftes wahr nimmt.

Dies ist nur durch besagte »Kreuzpolblitz-Technik« realisierbar (man nennt dies auch „polarisiertes Licht“).

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Solch eine Folie klemmen Sie vor das Blitzlicht und polarisieren es somit. In Kombination mit einem Polfilter vor dem Objektiv werden damit fast alle Spiegelungen eliminiert.

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Sie sehen, warum gerade diese als letzte erwähnte Blitztechnik mein absoluter Favorit beim Anfertigen von Reproduktionen ist: Man benötigt nur ein einziges Blitzgerät, man muss dieses meist nicht entfesseln, die Ergebnisse übertreffen zumeist die aller anderen Techniken. Man benötigt eben nur die beiden Filter hierzu.

Hochglanzfotos / stark reflektierende Bücher / Bilder

Für meine Beispielbilder habe ich stets ein Heft mit semimattem bzw. semiglänzendem Papier benutzt. Hier gibt es bei allen Techniken keine Spiegelungen: Die Kamera spiegelt sich nicht selbst im Motiv, obwohl sie sich direkt darüber befand.

Bei tatsächlichen Hochglanz-Oberflächen wird wohl leider keine der vier vorgestellten Methoden funktionieren, ohne dass man sich selbst im abfotografierten Foto spiegelt – insbesondere bei Bildern mit hohem Schwarzanteil. Damit man sich (bzw. die Kamera) nicht selbst als Spiegelung auf der Hochglanzoberfläche sieht, gibt es meiner Erfahrung nach nur eine einzige Möglichkeit:

Einen schwarzen Karton / ein schwarzes Tuch nutzen

Nehmen Sie einen großen, schwarzen Karton. Schneiden Sie dort hinein ein Loch, durch welches gerade so das Objektiv der Kamera hindurch geschoben werden kann und schirmen Sie somit jegliche sich spiegelnde Elemente von der Hochglanzoberfläche des Fotos ab.

Kamera auf Stativ mit schwarzem Karton und schwarzem Tuch an Decke
Zusätzlich zu dem schwarzen Karton vor der Kamera spannte ich ein schwarzes Tuch unter die Zimmerdecke. Denn diese hatte sich bei einem Hochglanz-Papier ebenfalls gespiegelt. Der Raum wird sich auch bei Bilderrahmen (Glas) spiegeln. Spiegelungen sind bei der Repro-Fotografie ein immer wieder auftretendes Problem.

Je größer die Aufsichtsvorlage ist, desto größer muss auch dieser Karton sein. Ein direkter Blitz (mit Polfilterfolie → Technik № 4) kann hierbei zunächst nicht genutzt werden. Dessen Licht spiegelt sich trotz Filter.

Abhilfe: Man installiert dieses Blitzgerät wieder etwas schräg versetzt bzw. entfesselt es von der Kamera. Dann kann man weiterhin auf die exzellente Abbildungsqualität via Polfiltern zurück greifen.

Die Blitzsynchronzeit (Belichtungszeit) sollte hierbei möglichst schnell bzw. hoch an der Kamera eingestellt werden, um somit das im Raum vorherrschende Fremdlicht sicher auszuschließen (bzw. um so durch jenes verursachte Spiegelungen zu umgehen) – z. B. 1/250 Sekunde.

Ein Shift-Objektiv nutzen

Eine weitere Möglichkeit wäre die Verwendung eines sogenannten Shift-Objektives. Mittels einem solchen Objektiv kann man die Kamera etwas neben das Motiv stellen und den Bildkreis selbst wieder zurück shiften. Somit hat man zumindest die Spiegelungen der Kamera selbst nicht mehr auf dem Bild.

Shift-Objektiv mit verstelltem Bildkreis
Bei einem ›Shift-Objektiv‹ kann man den Bildkreis verstellen und somit die Kamera parallel versetzt zum Motiv stellen. Sie spiegelt sich dann nicht mehr darin.

Alles jedoch, was sich dahinter (also darüber) befindet (die weiße Decke mit gar einem Heizungsrohr) wird darin aber immer noch gespiegelt. Hier hilft tatsächlich nur der besagte schwarze Karton oder ein entsprechendes Tuch. Außerdem bilden Shift-Objektive sicherlich nicht genügend scharf und verzeichnungsfrei an den Bildrändern ab – je mehr sie verstellt sind.

Diese Einschränkungen treten allerdings nur auf, wenn sich die Kamera direkt über dem Buch, dem Foto usw. befindet. Wählt man eine leicht schräge Perspektive, kann man bereits so entsprechende Spiegelungen umgehen. Doch durch eine solche schräge Perspektive kommt es wiederum zu perspektivischen Verzerrungen. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Eine genau parallele Positionierung der Kamera gegenüber der Vorlage ist für eine gute Reproduktion eigentlich unumgänglich.

Weitere Tipps für das Abfotografieren

Zum Abschluss noch einige Hinweise für das Anfertigen von Reproduktionen:

Zoom-Objektiv und Brennweite

Wie anfangs bereits erwähnt, ist einem bei derlei Motiven ein Zoom-Objektiv äußerst hilfreich. Denn so muss die Kamerahöhe nicht exakt an die Größe der Vorlage / des Bildes angepasst werden. Man stellt den Bildausschnitt einfach mit der Zoom-Funktion ein.

Doch Obacht: Gerade günstige Objektive (»Kitobjektive«) neigen zur sogenannten Tonnenverzeichnung: Das Gemälde, welches man damit abfotografiert hat, ist dann nicht mehr rechteckig, sondern hat eine nunmehr leicht ovale Form angenommen.

Diesen Bildfehlern kann man ggf. durch Abblenden entgegen wirken. Hilft dies nichts, muss ggf. eine längere Brennweite am Objektiv eingestellt- und somit die Kamera höher über der Aufsichtsvorlage positioniert werden. Diese einfachen Objektive sind häufig auch an den Bildrändern ungenügend scharf bzw. verzeichnen insbesondere dort.

Wasserwaage

Ich hatte ja bereits schon die Wasserwaage erwähnt. Es ist nicht unwichtig, dass die Kamera absolut parallel zu z. B. einem Buch positioniert wird. Ist der Fotoapparat schräg installiert, gibt es Verzerrungen, die Sie vielleicht als „stürzende Linien“ kennen.

Ich nutze hierzu eine kleine Wasserwaage, um meine DSLR korrekt auszurichten:

eine kleine Wasserwaage für die Kamera

Ein Tipp: Diese Wasserwaagen werden für KFZ-Anhänger angeboten. Man legt diese (es gibt sie teils mit magnetischer Unterlage) auf die Anhängerkupplung und kann den Anhänger dann lotrecht ausrichten. Ich nutze mittlerweile jedoch einfach eine Kamera-Wasserwaage. Man legt diese einfach auf das Display. Man kann sie auch in den Blitzschuh stecken (falls dieser frei ist).

Spiegeltipp: Die Kamera korrekt ausrichten

Wenn man Wert darauf legt, dass die Kamera exakt parallel zur Vorlage ausgerichtet ist (und das sollte man tun), dann gibt es noch eine andere Möglichkeit, den Fotoapparat genau auszurichten: Man legt zunächst unten einfach einen Spiegel hin:

Schaut man nun durch den Sucher der Kamera bzw. per Live-View auf den Bildschirm, dann muss das Objektiv mittig erscheinen, wenn es planparallel zum Boden ausgerichtet ist:

Kamera ausrichten mit einem Spiegel

Links befindet sich das eigene Objektiv in der Mitte des Suchers, rechts dagegen nicht. Die korrekte Ausrichtung gelingt natürlich nur, wenn man ein Stativ mit drehbarer Mittelsäule nutzt. Achten Sie auch auf die Stelle, welche bei den beiden Abbildungen je mit einem orangenen Pfeil gekennzeichnet ist: Bei einer nicht korrekt ausgerichteten Kamera ist diese leicht unscharf.

Lichtrichtung beachten

Wenn Sie ein aufgeschlagenes Buch vor sich haben, werden dessen Seiten leicht gewölbt sein. Bei Verwendung eines entfesselten Blitzes achten Sie auf dessen Lichtrichtung: Das Licht sollte von vorne kommen, also so, dass die Wölbung keinen Schatten erzeugen kann, dass alles gleichmäßig ausgeleuchtet wird.

Verbinden Sie die Kamera mit dem Computer (Tethering)

Es ist leicht möglich, die Digitalkamera mit dem Computer zu verbinden und sofort das eben aufgenommene Foto auf dem großen Bildschirm zu betrachten:

die Kamera vom PC auslösen

Ich löse die Kamera einfach vom PC aus! Hier entfällt auch der anfangs angesprochene Fernauslöser (mein Computer ist dieser nun). Für Nikon und Canon gibt es eine feine, kostenlose Software: digiCamControll. Sicherlich gibt es ein solches Programm auch für andere Kameras.

eine Produktabbildung Walimex Pro FT-665T Pro Stativ (Extrem Stabil, max. Belastbarkeit: 12kg, 3 Beinsegmente, Stativbeindurchmesser 32, 28, 24mm, 3 Schaumstoffgriffe, Libelle und Kompaß, inkl. großer Tasche, 185 cm)

Deutlich günstiger als die Originale: Das stabile und große Walimex Stativ ist komplett verstellbar und auch für Reproduktionen geeignet. Es ist zudem für schwere Kameras geeignet, sehr hoch, dabei aber noch ausreichend leicht und lässt sich individuell verstellen.

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Ich verbinde einfach meinen Laptop mittels einem USB-Kabel mit dem Fotoapparat und habe die Bilder gleich nach der Aufnahme sofort auf dem PC bzw. in dem Programm. Heutzutage ist so etwas vermutlich sogar via W-LAN möglich. So kann ich die Bildschärfe viel besser kontrollieren als auf dem winzigen Kameradisplay. Auch die Farben und die Belichtung sind so weit besser kontrollierbar.

Hinweis: Falls die Kamera nicht durch den Computer ausgelöst werden kann, sollte im DSLR-Menü überprüft werden, ob im USB-Modus „MTP / PTP“ aktiviert ist. Hier darf die Auswahl nicht auf „USB-Verbindung“ stehen. Ich erinnere mich noch, wie ich seinerzeit fast verzweifelte, als ich meine Nikon Digitalkamera nicht durch den Computer auslösen konnte. Eine falsch gesetzte Option im Kamera-Menü war der Fehler.

Ein weiterer Vorteil der Steuerung über den Laptop ist, dass man bei vielen dieser Steuer-Programme ein Auslöseintervall einstellen kann: Die Kamera löst innerhalb einer gewissen Zeit automatisch aus und Sie müssen nur noch umblättern

Bei der Verwendung von Kunstlicht muss hierbei aber darauf geachtet werden, dass die »Nachladezeit« des Blitzgerätes „abgewartet“ wird. Ggf. besitzt Ihre Kamera so eine durchgehende Auslöseautomatik aber bereits intern. Ein Leser meines Blogs gab mir in den Kommentaren hierzu den Tipp mit der »Zeitrafferfunktion«, die sich hierzu einsetzen lässt.

Blitzen Sie manuell

Bei Reproduktionen verändert sich der Abstand der Blitzgeräte zum Motiv nicht. Daher arbeite ich auch beim Blitzen immer im manuellen Modus. Denn wenn sich die Helligkeit der Seiten eines Buches (dunkle Bilder) ändert, verändert eine TTL-Blitzautomatik eventuell die Lichtleistung! Das ist hier keinesfalls erwünscht.

Blitzgerät im manuellen Modus (Detail des Displays)

Ich beitreibe meine Blitzgeräte beim Abfotografieren immer im manuellen Modus. So habe ich stets die selbe Lichtleistung – unabhängig von der Eigenhelligkeit des Motivs.

Überlastung des Blitzgerätes

Wenn Sie den Blitz manuell steuern, dann versuchen Sie zunächst, bei halber Leistung zu blitzen oder besser noch bei 1/4 Leistung. Warum? Weil Ihr Blitz bei einem Buch mit mehreren hundert Seiten »Schwerarbeit« leisten muss: Das Gerät und die Akkus werden stark belastet! Es ist nicht empfehlenswert mit einem handelsüblichen Aufsteckblitz so viele Male hintereinander bei voller Leistung zu blitzen.

Ich nutze lieber zwei Geräte bei je 1/8 Leistung parallel als eines bei 1/4 Leistung, wenn ich ein ganzes Buch abfotografiere. Oder aber ich erhöhe lieber den ISO-Wert der Kamera, wenn sich die Blende des Objektives wegen der Schärfentiefe nicht weiter öffnen lässt.

Eine PDF aus mehreren Bildern erstellen

Zum Schluss, nachdem Sie vielleicht ein ganzes Buch abfotografiert haben bzw. viele einzelne Bilddateien angefertigt haben, möchten Sie diese Grafikdateien vielleicht kompakt als ein PDF-Dokument speichern. Dies ist durchaus zu empfehlen und auch kein größeres Problem:

Bilder automatisch bearbeiten

Zunächst sollten die einzelnen Bilder jedoch meist noch etwas bearbeitet werden. Und hier bieten sich Bildbearbeitungsprogramme an, die einen sogenannten Batch-Modus bzw. eine Stapelverarbeitung besitzen.

Hierbei können viele, viele Bilder sozusagen in einem Rutsch bearbeitet werden. Ich nutze hierzu das Programm »Photoshop« und hier gibt es die Option, dass man sich eine sogenannte „Aktion“ aufzeichnen kann. Diese Aktion beinhaltet dann Schritte wie z. B. Freistellen (Beschneiden), Drehen, Kontrastanpassung, Farbanpassung, abspeichern als JPG.

Nach dem Speichern dieser Aktion ruft man das Modul ›Automatisieren‹ auf, wählt hier die zuvor aufgezeichnete Aktion und den Ordner mit den Original-Bilddateien. Nun können diese alle automatisch im Hintergrund bearbeitet werden.

abfotografiertes Buch
Bei diesen „Scans“ mit der Fotokamera hätte man später im »Batch-Modus« der Bildbearbeitung ruhig noch etwas mehr beschneiden können, ja sogar die Seiten trennen, damit jede Fotografie auf genau einer PDF-Seite erscheint (und nicht als Paar).

Wenn Sie »Photoshop« nicht besitzen, so können Sie so etwas auch mit dem kostenlosen Bildbetrachter „IrfanView“ machen. Hier heißt dieser Modus »Batch-Konvertierung«.

PDF generieren

Wenn alle einzelne Grafiken gleichmäßig (automatisch) bearbeitet wurden, können diese JPGs zu einer PDF-Datei zusammen gefügt werden. Ich nutze hierzu unter Windows die Freeware »PDF24-Creator«. Für dünne PDFs kann man auch einen Online-Generator nutzen.

Screenshot: eine PDF aus JPG Bildern erstellen

Screenshot aus dem Programm: Links sind die einzelnen, zuvor fotografierten Bilder zu sehen. Diese wurden in das rechte Fenster gezogen. Als nächstes muss der Knopf oben »verbinden« geklickt werden und als letzter Schritt PDF erstellen. So einfach kann man aus vielen einzelnen Grafikdateien (z. B. JPG) eine schön kompakte PDF erstellen, die man dann auch viel leichter teilen- bzw. weiter verschicken kann.

Buch-Fotografie für eine dreidimensionale Ansicht

Zum Schluss möchte ich noch auf eine etwas andere Art der Fotografie eingehen. Es ist natürlich auch möglich, etwa ein Buch so zu fotografieren, dass es eher als Produkt bzw. Objekt zur Geltung kommt und nicht als Reproduktion.

Hand hält aufgeschlagenes Buch vor weißem Hintergrund

Diese Aufnahme ist Teil einer Serie, welche ich für die Herausgeberin eines Sachbuches angefertigt hatte. Hier ging es lediglich darum, die Qualität der Aufmachung in den Bildern festzuhalten. Das Buch sollte so abgebildet werden, wie man es vor sich hat, wenn man selbst hindurch blättert.

Ich nutzte als Hintergrund zunächst eine größere Hohlkehle, welche ich aus einem großen Stück weißen Karton fertigte: Ich bog den Karton einfach, legte ihn auf einen Tisch und befestigte den oberen Teil mit Klebeband an der Wand, vor der der Tisch stand.

Zum Licht: Hier kommt das Licht von oben. Da nun bei diesem „Setting“ die Kamera schräg auf das Buch schaut, ist der Einfallswinkel = Ausfallswinkel nicht 0 (von der Kamera aus gesehen) und somit kommt es auch nicht zu einer Spiegelung auf den Buchseiten. Bei Einstellungen, bei der sich die Kamera nicht direkt über dem Objekt befindet (also schräg darauf schaut), ist es weit einfacher, Reflexionen des Lichtes zu umgehen.

Als Lichtquelle nutzte ich einfach die weiße Zimmerdecke oberhalb des Aufnahmetisches als große Reflexionsfläche: Meinen Aufsteckblitz befand sich direkt auf der Kamera, aber ich richtete dessen Blitzkopf natürlich nicht auf das Buch sondern eben hin zur weißen Zimmerdecke. Das Lichtergebnis, welches ich erhielt, ähnelte sehr dem, welches man erreicht, wenn man eine riesige Lichtwanne (Softbox) über dem Produkt installiert.

Doch auf meine Art geht dies viel einfacher. Der Raum, in welchem die Aufnahmen statt fanden, war recht groß. Dadurch hatte ich auch keine Probleme mit vagabundierendem Licht. Dies ist Licht, welches durch die Reflexion an der Zimmerdecke quer durch den Raum gestreut wird und dann aus Positionen auf das Motiv fällt, aus denen man es nicht gebrauchen kann (z. B. von der Seite). Lesen Sie hierzu auch meinen Artikel → Bouncen: Indirekt blitzen.

Zusätzlich stellte ich noch einen weißen Aufheller genau vor das Buch. Dieser Aufheller bestand lediglich aus einem weißen Karton. Er bewirkte, dass das Licht von oben daran reflektierte und auch etwas nach vorne abgegeben wird. Dies war wichtig, um auch den sogenannten Buchunterschnitt (die Buchseiten von der Seite, hier von vorne gesehen) korrekt ausleuchten zu können. Auf diesem Bild (Popup) sehen Sie solche Aufheller im Einsatz beim Abfotografieren von Steinen.


Ich möchte in diesem Zusammenhang auch noch ein anderes »Lichtsetting« zeigen:

ein Heft abfotografieren

Auch hier benutzte ich einen Aufheller: Rechterhand sehen Sie meinen 5 in 1 Reflektor. Dieser hellte die rechte Seite eines abzufotografierenden Heftes deutlich auf, während die einzige Lichtquelle links stand.

Bei dieser Aufnahme ging es darum, ein kleines Heft werbewirksam abzufotografieren. Wir hängten es mit dünnen Nylonfäden (Angelschnur) etwas schräg von oben in den Motivraum.

Die einzige Lichtquelle bestand aus einem Blitzgerät (meinem alten, treuen Metz Stabblitz) + Funkempfänger, welches ich auf einem Lampenstativ befestigt hatte. Dazu nutzte ich so ein günstiges Lampenstativ-Schirm-Set.

Heft als Produktfoto hängend
Hier sehen Sie das Ergebnis vom vorgestellten Licht-Set. Nur durch den Blitzschirm und den Aufheller bekam ich diesen weichen, einzigen Schatten hin, welcher für eine gewisse Tiefenwirkung (dreidimensionaler Eindruck) nicht unwichtig ist.

Wie bei allen dreidimensionalen Objekten war es auch hier wichtig, für weiches Licht zu sorgen. Dies handhabt man z. B. mit einem solchen Blitzschirm wie dem meinigen. Hätte ich einfach zur Decke „gebounct“, hätte ich zwar ebenfalls ein weiches Licht erhalten, jedoch keine kontrollierte Lichtrichtung. Ich wollte nicht, dass sich der Schatten unter dem Heft bildet.

Ich benötigte einen weichen Schatten auf dem Hintergrund. Hätte ich jedoch auf den Blitzschirm verzichtet, hätte ich wiederum deutliche Kernschatten neben dem Heft erhalten. Dieses sollte aber „luftiger“ wirken.

Wenn Sie auf dem obigen Foto vom Aufbau ganz genau hinsehen, erkennen Sie darauf vor dem Blitz auch meine Polfilterfolie. Eine solche kann man sogar hinter einer Softbox (Blitzschirm) nutzen. Sie verliert dabei etwas von ihrer Eigenschaft des polarisierten Lichtes. Der Effekt bleibt aber weiterhin bestehen: Verhindern von Spiegelungen. Die Farben des Heftes wurden weiterhin überdurchschnittlich satt wiedergegeben.

Weiterhin nutzte ich auch hier meinen Laptop als Live-Vorschau (›Tethering‹). Somit konnte ich sofort am Bildschirm überprüfen, ob das Foto meinem Anspruch genügte oder ob noch etwas umgestellt werden musste. Dies geht natürlich viel besser als mit dem kleinen Display der Digitalkamera.

eine Produktabbildung Repro-Fotografie: Flache Vorlagen perfekt abfotografieren

Dies ist vermutlich das einzige deutschsprachige aktuelle Buch zum Thema Reprofotografie. Sie erlernen hiermit im Detail das Abfotografieren von Zeichnungen, Büchern, flachen Vorlagen und welche Technik Sie hierfür benötigen. Auf Amazon kann man einen Blick in dieses Fachbuch werfen.

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Fazit

Vielleicht haben Sie nun die eine oder andere für Sie realisierbare Anleitung zum Abfotografieren von Bildern, Büchern oder Fotos erfahren. Die herkömmliche Methode ist der Einsatz von zwei gegenüber stehenden Blitzen (Technik № 3). Hierzu gibt es auch extra Reprotische. Jedoch lässt sich so etwas auch einfach improvisieren.

Mit wenigen Mitteln ist es recht günstig möglich, gute Reproduktionen anzufertigen. Ich staunte selbst nicht schlecht, als ich – eher aus Jux – eine Reproduktion ganz ohne Kunstlicht mit einer Langzeitbelichtung nur mit dem Raumlicht ausprobierte. Als Fotograf hat man sich schon so mit den Blitzgeräten arrangiert, dass man manchmal gar nicht mehr wahrnimmt, dass es auch ohne Blitz auch ziemlich gut gehen kann. Nur bei stark spiegelnden Oberflächen ist ein gewisser Aufwand nicht zu vermeiden.

Haben Sie / hast Du vielleicht noch andere praktikable Möglichkeiten parat, um Fotos oder Bücher abfotografieren zu können?

veröffentlicht: 22.03.14 | letzte Änderung: 14.03.25

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16 Kommentare

Ein Buch, Bilder, Fotos abfotografieren

L
Langer, Alfred 31.5.2020

Hallo Tom,
kurze Brennweite, hohe Tiefenschärfe.
Dieser Ansatz war wohl für den angestrebten Zweck technisch nicht so sinnvoll.
Mit einem Nikkor AF-S 50mm 1.8G oder Nikkor AF-S 60mm Macro 2.8G mit Blende 5,6 habe ich
bereits bei Zimmerbeleuchtung und aus der Hand Bilder hinbekommen, die am Monitor gut lesbar sind.
Haben Sie bei Ihrer Arbeit ein Objektiv gefunden, dass für diesen Zweck noch besser(schärfer)
geeignet wäre?
Bei meiner Erstausstattung hatte ich mir 2 Kaiser LED-Lampen gekauft, soll ich damit weiter die
Bilder verbessern oder Ihre Ratschläge mit 2 externen Blitzen(Funk) umsetzen.
Haben Sie Ihre Bilder schon mal auf einem Laserdrucker ausdrucken müssen?
Vielen Dank für Ihre sehr hilfreichen Infos.
Gruß Alfred

Antwort von Thomas
Hallo Alfred, ich hatte einmal mehrere Objektive verglichen: Weitwinkel verzerren an den Bildecken (Unschärfe), wenn man mit ihnen sehr dicht an ein Motiv heran geht. Am besten schnitt hier mein 50 mm ab. Ich hatte dies auch mit einem echten 55 mm Makro-Objektiv verglichen. Das war auch gut, aber nicht so scharf wie das „Standard“ 50mm Objektiv (mit der Lupe vergleichen). Das Makro hat seine Stärken nur im tatsächlichen Makrobereich (also bei der Briefmarkenfotografie). Aber jeder sollte seine Objektive bei der hier idealen Blende (meist 8 oder 11) vergleichen (Zeitungsseite abfotografieren).

Ich hatte auch schon Repros auf A2 ausdrucken lassen (hochwertiger Tintenstrahldrucker). Das sah alles sehr gut aus.
Ich würde sagen, dass die beiden Kaiser LED-Leuchten Ihnen sicher gute Dienste Leisten werden. Ich blitze halt, weil ich die Blitze habe. Ich vermute, moderne Fotoleuchten besitzen einen genügend hohen „CRI-Wert“ (alle Farben werden abgebildet), ihre Lichtfarbe ist weiß (ca. 5000 Kelvin) und sie sind genügend hell. Eine gute Alternative hierzu währen noch Halogenlampen. Nur Glühlampenlicht oder das von Leuchtstoffröhren sollte man nicht verwenden.

Viele Grüße zurück!

L
Langer, Alfred 22.5.2020

Haben Sie Erfahrung ob dies alles auch mit einer höher auflösenden Kamera(hier:D570) funktioniert.
Ich habe es bislang jedenfalls nicht so hinbekommen, wie ich mir das vorgestellt hatte. Beste
Ergebnisse bislang mit einem Nikkor 28mm 1.8G. Aber leider Unschärfen im Randbereich und bei welligen
Kontoauszügen. Notfalls lege ich mir halt eine D200 zu oder ich befolge zuerst alle ihre guten Ratschläge :).

Antwort von Thomas
Hallo, je höher die Auflösung der Kamera, desto besser. Man muss hier kein älteres Modell nutzen. Allerdings halte ich Weitwinkelobjektive für nicht geeignet hierzu. Bei Repros bzw. bei nahem heran gehen bilden sie oft fehlerhaft an den Ecken ab. Gut sind meiner Erfahrung nach Festbrennweiten ab 50 mm Brennweite. Die Vorlage sollte aber möglichst plan liegen.
F
Fishman 8.6.2018

Hallo,

vielen Dank für den tollen Beitrag.
Ich habe eine Frage.

Um Aquarelle abzufotografieren muss ich diese auf den Boden legen.
Per Stativ + Magic Arm richte ich die Camera aus, Licht usw. ist alles klar.
Nur: Die Bilder wellen sich durch die Farbe.

Gibt es nicht reflektierendes Glas zum drüberlegen oder wie würdet ihr Bilder flach bekommen?

LG

Fishman

T
Thomas 8.6.2018

Hallo, mit Anti-Reflex-Glas habe ich keine Erfahrung. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass das Foto damit an Brillanz verliert. Ich hatte jedoch auch schon gewellte Bilder abfotografiert. Hier legte ich sie auch auf den Boden und darüber eine (normale, dünne) Glasscheibe aus einem größeren Bilderrahmen. Sobald eine Scheibe auf der Vorlage liegt und sich die Kamera genau darüber befindet, spiegelt sie sich automatisch im Glas. Weiterhin spiegelt sich die Zimmerdecke darin. Also spannte ich ein schwarzes Tuch oben an der Zimmerdecke aus und ich „tarnte“ die Kamera und das Objektiv mit schwarzem Karton.
Idealerweise fotografiert man in diesem Fall dann mit Kunstlicht, welches möglichst nicht streut und welches in einem ca. 45°-Winkel auf die liegende Glasscheibe gerichtet ist.

Viele Grüße zurück!

B
Bernhard 29.6.2017

Hallo Hans,

wollen Gemälde und Zeichnungen fotografieren,z.B. für „Posterlounge“. Deine Tipps sind klasse.
Wichtige Frage: Reicht deiner Erfahrung nach auch eine Einstiegs-Spiegelreflex wie die Canon EOS 750D umd akzeptable Reproduktionen zu bekommen?

Liebe Grüße
Bernhard

T
Thomas 4.7.2017

Hallo Bernhard, ja man kann durchaus auch eine einfachere Kamera nutzen. Sie sollte nur manuell bedienbar sein: Blende, Belichtungszeit, ISO und Zoom sollte man händisch unabhängig voneinander einstellen können.
Nur bei günstigeren Zoomobjektiven kommt es häufig zu Problemen, was die Verzeichnung anbelangt: Ein rechteckiges Poster erscheint dann auf dem Foto leicht „tonnenförmig“. Hier hilft zum einen etwas abblenden. Zum anderen gibt es dann Computerprogramme (Bildbearbeitung), die die „Tonne“ wieder in ein gerades Rechteck formen bzw. korrigieren.

Viele Grüße zurück!

U
Uwe 28.5.2017

Herzlichen Dank für die tolle Zusammenfassung, du hast mir sehr geholfen. Viele grüße aus MD.

H
Hans 16.11.2016

noch eine Frage zur Polfilter Folie: ist es egal welche Sorte man verwendet? Bspw. Zirkular oder Linear?

T
Thomas 16.11.2016

Moin Hans, ja das dürfte egal sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die „billigen“ Folien, die ich benutze, „zirkular“ sind. Solche Folien gibt es z. B. bei Foto Brenner (allerding recht teuer). Da dort nichts bestimmtes steht, wird es einfach nur ein linearer Polfilter (-folie) sein.

H
Hans 16.11.2016

Danke, Danke, Danke …

schon wieder eine tolle Anleitung. So einfach das sogar ein Anfänger wie ich das versteht.

– Hans

J
Jens 30.6.2016

Danke für die Tipps,

ich würde noch anmerken, dass es auch möglich ist die Zeitrafferfunktion der Kamera zu verwenden. Da stellt man z.b. einen Intervall von 3 Sekunden ein sobald das Setting passt, kann man dann bequem umblättern und die Kammera macht periodisch ein Foto.

Grüße
Jens

M
Michael 17.12.2015

Hallo, super Artikel. Ich hatte kürzlich ein ähnliches Szenario und ständig das Problem, dass die Seiten des Buchs durch den Rücken nach oben gingen. Ist Ihnen eine Abdeckung aus (entspiegeltem) Glas bekannt, wodurch man die Seiten sozusagen runterdrückt? Danke und Grüße Michael

T
Thomas 17.12.2015

Hallo! Mit entspiegeltem Glas konnte ich bisher leider noch nicht experimentieren. Bei normalem Glas müsste man unbedingt die Kamera darüber mit schwarzem Karton / Tuch abdecken und idealerweise zwei Leuchten je von der Seite in einem Winkel von ca. 45° installieren. Hier wäre dann eine Reproeinrichtung (Tisch mit Säule für die Kamera) interessant, wenn man dies häufig machen sollte.

B
Bernhard Schmid 18.11.2015

Hallo Tom, vielen Dank für deine Hilfe. Ich habe im Internet alles gefunden. Mit meinem alemannischem deutsch mit ich nicht auf den Namen gekommen. Falls du mal in unsere Gegend kommst, kann ich dir vieleicht
auch helfen.
Gruß und nochmals Danke

B
Bernhard Schmid 15.11.2015

Hallo, zum Glück bin ich auf deine Seite gestoßen, da ich mich auch für das abfotografieren interessieren.
Statt mit dem Stativ suche ich einen Tischständer. Also eine Holzplatte ca 50×50 cm, am Plattenrand ein senkrechtes Rohr und oben ein Höhenverstellbaren Querarm mit Kamera-
halterung. Die würde ein stabiles und exaktes arbeiten beim Sitzen ermöglichen. Weist Du wie man einen
solchen Ständer bezeichnet. Frühen hatte ich einen ähnlichen Ständer zur Bildbelichtung in der Dunkelkammer. Danke auch für deine Anregungungen, Belichtung usw.
Grüße vom Südschwarzwald Bernhard

T
Thomas 17.11.2015

Hallo Bernhard, solche Ständer, die du meinst, sind im Handel unter „Reprostativ“ oder „Reproständer“ erhältlich. Mein erster Gedanke bei solchen Tisch-Stativen ist jedoch auch immer der deinige: einfach Grundbrett+Säule von einem Vergrößerer nehmen. Es gibt auch Vergrößerer mit schräger Säule, an der der Kopf dann etwas angewinkelt befestigt wird (Meopta). Dies hat den Vorteil, dass hierdurch weit größere Vorlagen abfotografiert werden können, da hier der Säulenfuß nicht im Bild ist. Ich würde mir einfach einen alten Vergrößerer für äußerst wenig Geld per Ebay besorgen und statt den Vergrößerungskopf eine Halterung für die Kamera installieren (geht natürlich nur, wenn man handwerklich etwas begabt ist). Grüße.

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