Starker Kollege: Der Regula Variant 740 2 MFD
Heute möchte ich einen Klassiker vorstellen: Der Regula Variant 740 2 MFD genießt im Kreise der Strobisten einen äußerst guten Ruf. Und tatsächlich ist er ein sehr starkes, manuell regelbares Gerät.
Ein Gerät – drei Hüllen
Der 740er Regula existiert in drei Bauformen:
- als das Original – den Regula 740 2 MFD
- als Porst MDC 400-2
- als Carena MDC 400-2
Diese Geräte sind untereinander völlig identisch. Lediglich der Aufdruck der Vorderseite ist ein anderer. Auch das jeweilige Zubehör ist dann anders gelabelt aber natürlich untereinander kompatibel. Innerhalb dieses Artikels bleibe ich aber bei der Bezeichnung „Regula“ und die jeweiligen Angaben gelten genau so für das entsprechende Porst- bzw. Carena-Gerät.
Die 740er Regulas sind die stärksten Blitzgeräte dieser Bauform, die mir bisher je untergekommen sind. Meines Wissens nach findet man auch heute keine stärkeren Systemblitzgeräte auf dem Markt. Moderne Geräte kommen nur mit der Zoom-Möglichkeit auf eine gleiche Leuchtstärke, lassen sich dann aber natürlich nur noch mit leichten Teleobjektiven zum direkten Blitzen einsetzen (die Regulas erreichen aber bereits bei einem leicht weitwinkligen Abstrahlwinkel ihre hohe Leistung).
Allgemeines zum Regula Variant 740 (2) MFD
Mit dem „Regula Variant 740 2 MFD“ haben wir ein äußerst interessantes Gerät vor uns: Erstens ist dieser Blitz verhältnismäßig stark (er ist lediglich ca. eine drittel Blende schwächer als ein 45er Metz Stabblitz) bei recht kompakter Maße. Dann lässt er sich in 5 Leistungsstufen manuell bedienen und sein Kopf ist in fast alle möglichen Positionen drehbar. Und der ganze Spaß kostet per Ebay derzeit so zwischen 10 und 30 Euro.
Nicht zu verwechseln ist er mit der Version „MC“! Diese Version des Blitzes ist einfacher: die manuelle Regelung fehlt ganz (die Leistung ist aber gleich). Leider ist dies auch die Standardausstattung vieler starker und solider Blitzgeräte der 1970er und 1980er Jahre. Viele dieser Geräte lassen sich manuell nur bei Höchstleistung auslösen – nicht aber so beim Regula!
Der manuelle Betrieb
Zur manuellen Regelung von solch alten Blitzgerät im Allgemeinen habe ich einen separaten Artikel geschrieben. Der Regula Variant dient mir dort als Beispiel: manuelles Blitzen. Ferner sei an dieser Stelle auch erwähnt, dass man am Blitzschuh per Klinkenstecker (2,5 mm) ein Kabel bzw. einen Funksender anstöpseln kann. Das Blitzgerät lässt sich zum einen natürlich mit voller Leistung betreiben. Zum anderen hat man die Möglichkeit, die Lichtleistung in vier Stufen (Blenden) herunter zu schalten, also:
- volle Leistung
- 1/2 Leistung
- 1/4 Leistung
- 1/8 Leistung
- 1/16 Leistung
Bei einigen meiner Geräte stimmten die Stufen nicht ganz: So lieferte der Blitz bei der Stellung 1/8 nicht ein um 3 Blenden reduziertes Licht, sondern lag etwas daneben (gab mehr Licht ab). Bei meinem aktuell in Gebrauch befindlichen Regula 740-2 MFD sind die Werte aber wiederum korrekt. Ich messe so etwas mit meinem Blitz-Belichtungsmesser. Wer eine absolut sichere / korrekte Lichtdrosselung sucht, sollte sich nach einem per Mikroprozessor regelbaren manuellen Blitz umschauen. Ich empfehle da immer wieder meinen günstigen Yongnuo 560 III (die Dinger kosten neu so um die 55€).
Ein solch einfaches Set aus Blitzschirm, Lampenstativ und Blitzhalterung bekommt man mittlerweile sehr günstig. Natürlich ist die Qualität nicht für den Dauereinsatz gedacht. Jedoch für einen Anfänger, der bestimmte Blitztechniken ausprobieren möchte, bringt solch ein Blitzschirm-Set auf Anhieb bessere Bilder.
Die Computer-Automatik
Das Gerät hat auch einen Automatikmodus, bei welchem die richtigige Lichtmenge automatisch geregelt wird. Dies nannte sich früher „Computerblitz“. Auch zu diesem Thema habe ich einen eigenen Artikel verfasst! Und auch hier habe ich den Regula als Beispiel zur Demonstration hergenommen: Der Computerblitz.
Zur Funktion des Wahlschalters für verschiedene Kameras
Dieser Schalter sorgt bisweilen für Verwirrung: Diese Funktion hat überhaupt nichts mit einer TTL-Funktion zu tun, wie man sie von modernen Blitzgeräten kennt. Eigentlich ist dies nur ein cleverer Schachzug des Herstellers gewesen, dem Kunden eine erhöhte Automatik ganz auf die Kamera zugeschnitten vorzugaukeln. Die Lichtmenge kann aber beim Regula noch nicht durch die Kamera gesteuert werden (so etwas kam erst mit späteren TTL-Blitzen auf).
Wozu soll dieses Kamera-Wahlrad also gut sein? Der Blitz kann mit bestimmten Kameras durchaus „kommunizieren“. Aber was sagen die sich so? Ist der Blitz aufgesteckt, wird bei der Kamera automatisch die vorgesehene Blitzsynchronzeit eingestellt. Ferner kann im Sucher der Kamera ein Symbol aufblinken, wenn der Regula wieder blitzbereit ist. Toll. Für die meisten Kameras hört es hier schon auf.
Für die Canon A1, AE-1 sowie AE-1 Programm gibt es immerhin noch eine weitere Automatik: Die jeweils am Regula definierte Blende beim Computerblitzbetrieb wird automatisch an die Kamera übertragen bzw. dort eingestellt. Aber für solche Dinge brauchen wir nicht – Wir wollen manuell blitzen!
Die Leitzahl
Die Leitzahl des Regula Blitzes ist wirklich hoch: 40 bei einem leicht weitwinkeligen Abstrahlwinkel und bei ISO 100. Wie gesagt, der 45er Metz ist hier nur eine drittel Blende heller (unabhängig vom Abstrahlwinkel, denn die Helligkeit misst man am besten indirekt).
Ein anderer Vergleich: der bekannte Yongnuo YN 560 (III) ist bei gleichem Abstrahlwinkel (35 mm / Vollformat) ca. eine 1/2 Blende schwächer.
Die Leitzahl ist aber so eine Sache: Sie ist nicht mit einer konservativen Messung mit einem Belichtungsmesser gleich zu setzen! Lesen Sie zu diesem Thema auch meinen Artikel: Leitzahl & konservative Messung.
Die Leitzahl des Regula entspricht nach der konservativen Methode 28 (bei 100 ISO). Um wirklich korrekt manuell ohne Belichtungsmesser belichten zu können, habe ich mir eine kleine Tabelle auf mein Blitzgerät geklebt. Auf der linken Seite sehen Sie diese korrigierte Tabelle auf Basis der Leitzahl 28 (bei 100 ISO) sowie der entsprechenden LZ 56 bei 400 ISO. Sie enthält praktisch genau die gleichen Angaben, auf welche man auch mittels dem Schieber auf der Rückseite des Regula kommt – allerdings freilich um ca. eine 3/4 Blende nach unten korrigiert, um auch einer konservativen Messung gerecht zu werden. Wenn Sie die Tabelle weiter führen möchten bzw. eine solche für ein anderes Blitzgerät (dessen genaue Leitzahl Sie kennen) anfertigen möchten, hilft Ihnen gleich die erste Formel in diesem Artikel weiter. Nur, damit keine Missverständnisse aufkommen: Sie können durchaus auch mit der regulären Leitzahl von 40 arbeiten. Nur werden Sie sich damit, rechnen Sie manuell, immer knapp an der Unterbelichtung befinden.
Der Zweitreflektor
Der Regula Blitz besitzt einen sogenannten „Zweitreflektor“. Wozu dient dieser? Der zweite, kleinere Blitz dient zum Aufhellen der Augenhöhlen und für das sogenannte „Catchlight“ (Funkeln) in den Augen, wenn indirekt über die Decke geblitzt wird. Denn wenn der Winkel des Lichtes, welches von der Zimmerdecke zurück auf eine Person kommt, zu steil ist, dann liegen deren Augen im Schatten (der Stirn). Mit dem Zweitreflektor kann dieser Bereich aufgehellt werden. Bei Aktivierung des zweiten Reflektors, verliert der Hauptreflektor ca. 1 Blende an Helligkeit. Der zweite, kleinere Blitz ist ca. 3 Blenden dunkler als der Hauptreflektor. Anders ausgedrückt: Nutzt man beide Blitzreflektoren zugleich, teilen sie sich die Energie und der Hauptreflektor läuft nur noch auf ca. 85 %, der kleine Zweitreflektor dementsprechend auf 15 % der Gesamtleistung.
PHOTOOLEX Blitz Flash Speedlite für Canon Nikon Sony Panasonic Olympus Pentax Fujifilm Sigma Minolta und Andere SLR Digital SLR Film SLR Kameras und Digital Kameras mit Single-Kontakt Hot-Schuh | GODOX TT600 Kamera Blitz Speedlite GN60 Flash Speedlite Kompatibel mit Canon Nikon Fujifilm Pentax Olympus Panasonic Kameras (TT600) | Yongnuo YN560 IV Universal 2.4G Wireless Speedlite On-Kamera Master Slave Speedlight GN58 High Speed Recycling Ersatz für Canon Nikon Sony DSLR Kamera |
Manueller Universalblitz mit simpler Tipptasten-Steuerung der Intensität, dreh- bzw. schwenkbarem Kopf und integrierter Slave-Zelle zum besonders günstigen Preis für Einsteiger oder als Ergänzung. | Manueller Universalblitz mit hoher Leitzahl, integriertem Funkempfänger, Zoomkopf, Display; kompatibel mit allen Kameras mit Standard-Hotshoe (Pin in der Mitte). | Starker, manueller Blitz: Der Yongnuo YN-560 Mark IV ist ein moderner Blitz höherer Leistung (Leitzahl 56 bei ISO 100 / Zoom 105 mm), frei (und sehr fein) regelbarem manuellen Modus im Bereich von 8 Blendenstufen, Zoom-Kopf und bereits integriertem Funkempfänger und -Sender für weitere Blitze sowie Slave-Zelle zum gewohnt günstigen Preis auf Amazon. |
€ 45,99 | € 78,00 € 66,30 | € 144,69 |
Auf Amazon ansehen | Auf Amazon ansehen | Auf Amazon ansehen |
Jener zweite Reflektor des Regula ist für meinen Geschmack aber zu stark. Ich habe mir hierbei mit etwas dünnem Paketklebeband geholfen, welches ich darüber geklebt habe. Er soll ja lediglich nur eine Aufhell-Wirkung haben und nicht zu dominant wirken. Meiner Erfahrung nach hat dieser auch nur Sinn, wenn man wirklich nah an der Person steht bzw. wenn der Lichtwinkel sehr steil ist. Ist man weiter weg, sieht es besser ohne diesen Aufheller aus. Heute werden meines Wissens nach keine Blitzgeräte mehr mit einem zweiten Reflektor hergestellt. Warum? Weil eine simple „Bounce-Card“ eigentlich genau das gleiche Ergebnis bringt.
Die 740 – 1 Version
Es gab auch eine Version ohne den Zweitreflektor. So ein Gerät hatte ich allerdings noch nicht in den Händen. Vermutlich wird sie vollkommen identisch mit dem „2er“ sein, nur dass eben der zweite Reflektor nicht vorhanden ist. Man sollte also, interessiert man sich für das Gerät, bei Ebay auch nach dem 740-1er suchen. Wichtig: Es muss die MFD-Version sein! Es gibt auch eine jüngere mit TTL-Funktion und eine nur mit Computerblitz. Beide sind nicht manuell bedienbar.
Der Weitwinkelvorsatz
Als Zubehör erhältlich gibt es zunächst einen Adapter für Filter sowie für zwei Weitwinkelstreuscheiben. Ohne eine solche Streuscheibe hat der Lichtkegel des Reflektors einen Winkel von ca. 55°, was gerade so noch dem Winkel eines leichten Weitwinkelobjektives entspricht (35 mm beim Voll- bzw. Kleinbildformat). Vertikal sieht dies freilich enger aus: Hier hat man nur einen Abstrahlwinkel von 48° zur Verfügung.
Es gibt, wie gesagt, zwei Streuscheiben für den Regula: die für ein „normales“ Weitwinkel (entspricht 28 mm im Vollformat) und jene für ein 24 mm-Objektiv (stärkeres Weitwinkel). Die 28er Scheibe schluckt ca. 1/2 Blende Licht. Die 24er Weitwinkelscheibe schluckt bereits ca. eine volle Blende. Eine solche Streuscheibe ist übrigens auch wichtig, wenn man eine ganze Softbox ausleuchten möchte. Man kann sich alternativ aber auch mit einem universellen Diffusor behelfen. Der Halter für die Streuscheiben hat übrigens noch einen zweiten Einschub für Filter.
Es gab hierfür auch eine Art „Winkelklemme“ mittels welcher hier ein kleiner Reflektor zum indirekten Blitzen direkt auf dem Blitzgerät angebracht werden konnte. Den hatte ich sogar mal, aber das war nichts: die Reflexionsfläche war noch viel zu gering für weiches Licht. Es geht halt nichts über eine schöne Wand, auf die man den Blitzkopf richtet.
Der Telelichtaufsatz
Nein, nicht um’s Teelicht, sondern um das sogenannte „Telelicht“ geht es hier. Dies ist ein „Zoom-Aufsatz“ für den Regula Variant 740 und praktisch genau das Gegenteil von den Streuscheiben: Der Lichtwinkel wird eingeengt. Und wie die Streuscheiben Licht schlucken, gewinnen wir mit dem Zoom-Aufsatz an Leitzahl hinzu! Bei maximaler Stellung (200 mm [Vollformat“]) erreicht man mit dem Telelichtaufsatz einen Gewinn von einer satten Blende! Auch hier gibt es noch einen Einschub, in welchen man einen Filter schieben kann. Über Farbfilter beim Blitzen habe ich übrigens einen eigenen Artikel geschrieben.
Spannung am Blitzschuh
Gerade bei alten Blitzgeräten muss man vorsichtig sein: Jene haben oftmals eine sehr hohe Spannung (die sogenannte Triggerspannung) am Blitzschuh angelegt (allerdings mit sehr geringer Stromstärke – ähnlich wie bei einem Zaun für Schafe). Bei meinem Regula Variant hatte ich eine Spannung von ca. 11 Volt gemessen. Das ist medium. Ich hatte aber bisher mit noch keiner einzigen Kamera bzw. mit noch keinem Blitzauslöser Probleme mit dem Gerät. Lesen Sie bei weiterem Interesse auch meinen kleinen Artikel: Hohe Triggerspannung bei alten Blitzgeräten.
Den Blitz noch besser manuell steuern
Folgendes ist nur eine Überlegung – ich habe es nicht ausprobiert: Sowohl der Regula MFD als auch die einfachere MC-Version besitzen einen Anschluss für einen externen Sensor für den Computerblitz-Betrieb. Nun wäre es doch sicherlich möglich, dort statt der externen Lichtzelle einen variablen Widerstand bzw. ein Poti anzuschließen. Diese Computerzelle ist ja im Prinzip nichts anderes als ein variabler Widerstand (der seinen Wert je nach Lichtstärke ändert). So könnte man auch die MC-Version, welche von Haus aus nicht manuell regelbar ist, manuell steuern! Aber wie gesagt: Ich habe es nicht getestet.
Nachtrag: Die Modifikation funktioniert – zumindest an meinem Metz-Stabblitz, bei dem ich die Lichtzelle gegen einen fixen Widerstand ausgetauscht habe. Allerdings geht dann die Computerautomatik verloren, es sei denn man bastelt sich einen Umschalter oder eine externe Lösung via Klinkenstecker.
Der Blitzkabel-Anschluss
Wie alle guten Blitzgeräte besitzt der Regula Variant 740 einen Anschluss für ein einfaches Blitzkabel. Damit lässt sich der Blitz auf einfachste Weise entfesseln. Hierzu ist zunächst ein 2,5 mm Klinkenstecker (Mono d. h. nur zwei Kontakte) erforderlich. Jedoch wackelt ein solcher in der Buchse und hat keinen vernünftigen Halt! Es ist jedoch recht einfach möglich, das Löchlein im Blitzfuß mit einem kleinen, scharfen Kreuzschraubendreher etwas aufzubohren, um ein Blitzkabel mit 3,5 mm Klinkenstecker einzuführen. Ein solcher größerer Stecker hat einen viel besseren Sitz bzw. Halt. Tatsächlich passt der größere Stecker bei mir. Und es kommt so nahezu gar nicht zu einem Wackelkontakt:
Auf dem linken Bild sehen Sie, wie ich das Löchlein für den Klinkenstecker etwas vergrößert hatte. Auf dem rechten Bild sehen Sie noch eine Besonderheit: Beim Einstecken des Steckers wird der Mittenpin automatisch nach innen geschoben!
So lässt sich der Blitz auch auf Zubehörschuhe aus Metall aufsetzen, ohne dass es zu einer Störung (Dauerblitze) kommen kann.
Ferner sehen Sie auf den beiden Fotos, dass ich die anderen Pins entfernt habe. Diese benötige ich nicht. Der Regula 740 (-2) ist ja eh kein TTL-Blitz. Ein 3,5 mm Klinkenstecker hat einen weit besseren Kontakt und Halt. Eine echte Buchse ist nicht vorhanden: Der Stecker schiebt im Innern des Blitzschuhs einfach zwei Kontakte zur Seite (und dadurch den Mittenpin nach oben).
Statt eines reinen Blitzkabels schließe ich auf diese Art externe Funkauslöser (bzw. -Empfänger) an.
Weiterhin sehen Sie auf den beiden obigen Bildern den roten Testauslöser zum manuellen Auslösen des Blitzgerätes.
Noch ein Foto mit einem Blitzkabel.
Technische Daten
Hier gibt es einige technische Daten, die ich aus der Bedienungsanleitung des Regula 740 2 MFD übernommen habe:
Leitzahl bei 100 ISO | 40 |
„Blitznachladezeit“ | ca. 03 bis 10 Sekunden |
Abbrennzeit | 1/1000 Sekunde (volle Leistung) – 1/50000 Sekunde (Stufe V) |
Farbtemperatur | 5600° Kelvin (also weißes Licht) |
Ausleuchtwinkel | 48° vertikal; 55° horizontal |
manuelle Teilenergie | 1/2 (-1 Blende); 1/4 (-2 Blenden); 1/8 (-3 Blenden); 1/16 (-4 Blenden) |
Anschlüsse | Standard-Blitzfuß mit u. a. Mittenkontakt; 2,5 mm Mono-Klinkenbuchse für ein Blitzkabel (aufbohrbar für 3,5 mm Stecker |
Batterien | 4 X 1,5 Volt AA (oder eben Akkus) |
Gewicht | 300 Gramm (ohne Batterien) |
Hinweis zur Abbrennzeit
Die angegebene Abbrennzeit (Leuchtdauer) von 1/1000 Sekunde bei voller Leistung ist illusorisch. Tatsächlich beträgt sie hierbei (bei 1/1 Leistung) ca. 1/250 Sekunde. Dies lässt sich mit einer Digitalkamera, die einen elektronischen Verschluss besitzt bzw. bei allen Zeiten den Blitz synchronisiert, leicht nachprüfen (bei 1/250 Sekunde sind die Bilder deutlich heller als bereits bei 1/500 Sekunde Verschlusszeit). Das wäre ja auch der Hit gewesen: Eine solch schnelle Abbrennzeit bei solch einer hohen Leistung schaffen nur Studioblitze bzw. Portis mit großem Agregator. Nur so sind sehr schnelle Bewegungen bei voller Lichtleistung „einfrierbar“. Diese 1/250 Sekunde ist hingegen ganz normal bei solchen Kompaktblitzgeräten der stärkeren Klasse und für das Einfrieren muss man deren Leistung als Kompromiss manuell etwas herunter regeln (bei geringerer Leistung ist die Abbrennzeit viel schneller bzw. kürzer).
Batterien oder Akkus?
Auf dem Blitzkopf befindet sich ein Diagramm. Dieses sagt u. a. dass man nur NC-Akkus („NiCad batteries only“) verwenden soll. Doch halt: Das bedeutet nicht, dass man das Blitzgerät nicht auch mit normalen Batterien nutzen kann! Ein Leser meines Blogs hatte mich unten in den Kommentaren darauf hingewiesen. Dieser Hinweis bezieht sich nur auf den Betrieb, wenn schnelle Blitzfolgen gewünscht sind („Winder-Betrieb“ = Motor unter der analogen Kamera). Zumindest damals konnten normale Batterien noch nicht genügend schnell ausreichend Strom zum erneuten Aufladen nachliefern, Akkus aber durchaus.
Ärger mit dem Regula Variant
Eigentlich war der Regula immer mein Lieblingsblitz. Und so schön dieses Gerät doch ist (gerade wegen der starken, regelbaren Leistung), so ärgerlich waren meine Erfahrungen damit: Als mein Blitz nämlich eines Tages nur noch auf minimalster Leistung arbeiten wollte, hatte ich mir schnell per Ebay Ersatz besorgt (diesmal die Porst Variante „MDC 400-2“). Die Dinger sind ja ziemlich günstig. Einen Monat konnte ich damit wieder fröhlich Licht zaubern – bis ein wirklich hochfrequentes Fiepen Unheil ankündigte, gefolgt von leicht beißendem Geruch aus dem Innern des Blitzgerätes. Sapperlot! Nun war auch der hinüber! Für ca. 12 Euro hatte ich alsbald wieder einen neuen (diesmal die Carena-Version). Auf einem „Shooting“ bei einem Filmdreh muss ich das Blitzgerät aber überlastet haben: Am nächsten Tag tat sich nichts mehr. Kein Mucks. Traurige Geschichte.
Drei dieser Geräte sind mir also durchgebrannt. Da kauft man sich nicht schon wieder so einen. Ich habe mich nun für einen Yongnuo YN 560 entschieden. Der ist ebenfalls (noch besser) manuell steuerbar und besitzt einen eingebauten Funkempfänger. Allerdings ist dieser Blitz nicht ganz so stark: ca. eine halbe Blende schwächer als der Regula. Ob der Yongnuo länger hält? Ich werde es sehen. Edit : Ja, der Yongnuo blitzt seit über zwei Jahren fröhlich ohne Sperenzchen vor sich hin und ich habe mir nun auch weitere Yongnuo-Blitzgeräte und -Funkauslöser zugelegt zum Beispiel den TTL-Blitz Yongnuo 565-EX, wenn ich echtes TTL benötige.
Vermutlich haben meine Regulas nicht verkraftet, dass ich sie sozusagen aus dem „Dornröschenschlaf“ geweckt- und ihnen gleich ordentliche Arbeit beschert hatte. Es sind halt alte Geräte. In den Kommentaren dieses Artikels berichten einige allerdings nicht von ähnlichen Erfahrungen. Habe ich schlicht Pech gehabt?
Regula Variant bei Ebay
Diese Blitze lassen sich (sie werden ja längst nicht mehr hergestellt bzw. vertrieben) primär über Ebay erwerben: Suche nach dem 740er Regula, Carena und Porst. Achten Sie darauf, beim Regula nicht auf die „MC“ -Variante zu bieten (die nicht manuell bedienbare). Auch die SCA-Version (unterstützt das alte „analoge“ TTL) ist meines Wissens nach nicht zum manuellen Blitzen geeignet. Bei Porst und Carena gibt es meines Wissens nach ohnehin nur die rein manuellen Varianten, die ja für den Strobisten interessant ist. Hier nochmal eine Übersicht der drei für mich (manuell regelbar) relevanten Geräte:
- das Original – der Regula 740 2 MFD
- der gleiche Porst MDC 400-2
- der gleiche Carena MDC 400-2
Regula Blitz Variant 740-2 MFD Aufsteckblitz für Canon Nikon Minolta Pentax OVP✅ | PORST MDC 400-2 | Regula Variant 740-2 MFD Blitz Aufsteckblitz Blitzgerät Kamerablitz | Carena MDC 400-2 Computerblitz geeignet für SLR-Kameras | Regula Blitgerät - Variant 740-1mfd |
€ 28,95 | € 45,00 | € 10,00 | € 15,00 | € 25,00 |
Festpreis bei Ebay | Festpreis bei Ebay | Festpreis bei Ebay | Festpreis bei Ebay | Festpreis bei Ebay |
Benötigt man lediglich die überdurchschnittlich starke Leistung (ohne manuelles Drosseln) kann man sich natürlich auch den Regula 740-2 MC zulegen. Ein freundlicher Leser hatte mich in den Kommentaren darauf aufmerksam gemachte, dass dies Version auch unter dem Label „Alfotron MCS 402“ gelabelt vertrieben wurde.
ich möchte meinen Regula-Blitz Variant 740-1 aus den 1970ern verkaufen. Leider ist auf der Vorderseite die Beschriftung zum Teil abgewischt. Ich möchte keine falschen Angaben machen.
Könnten Sie mir sagen, um welchen Typ es sich handelt?
Links oben VARIANT
Darunter 740
links unten ein K im Wappenrahmen mit Krone
rechts unten REGULA
Herzlichen Dank
Hier ein Link auf ein Foto:
https://www.dropbox.com/scl/fi/s7eucdfvvbp490zg6tqzz/regula-variant-740-1.jpg
Den Link kann ich leider nicht öffnen, da ich nicht auf Dropbox eingeloggt bin. Ihr Gerät „740-1“ ist ein anderes als das hier vorgestellte „740-2“. Ich schlage vor, starten Sie mit dem Suchbegriff „Regula 740-1“ eine Internet-Bildersuche, um zu vergleichen und die genaue Typenbezeichnung zu erlangen. Die Geräte sind ja recht verbreitet.