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Günstiger manueller Blitz: Yongnuo YN460 II

Thomasletzte Änderung: Jan 2024Blitzlicht & Kunstlicht4 Kommentare

In diesem Beitrag möchte ich einen kleinen, günstigen und dennoch starken manuellen Blitz vorstellen: Den Yongnuo Speedlite YN460-II. Ich nutze ihn gerne als externen Blitz, denn durch die eingebaute Slave-Zelle lässt er sich prima entfesseln.

Slaveblitz

Manuelles Regeln und eingebaute Slave-Zelle: Ein gänzlich unkomplizierter Bursche der YN460.

Ich besitze ja bereits einige Blitzgeräte von Yongnuo: den Speedlite YN560 III und den TTL-Blitz Yongnuo YN565-EX. Heute möchte ich mich dem kleineren Bruder widmen, dem Speedlite YN460.

Bei diesem Blitz handelt es sich, wie gesagt, um ein rein manuell bedienbares Blitzgerät in verhältnismäßig kleinem Gehäuse. Er passt auf wirklich jede Kamera mit dem Standardblitzschuh. Doch lässt es sich mit ihm auch ganz simpel entfesselt blitzen, denn er hat bereits eine sogenannte Servozelle fest eingebaut, wodurch er bei jedem Blitz (von einem anderen Blitzgerät [zum Beispiel dem in der Kamera eingebauten Blitz„]) einfach synchron mit zündet. Mit zwei Up- / Down-Tasten lässt sich die Blitzleistung ziemlich einfach regeln. Das Beste: Der Blitz kostet neu so um die 38 Euro! Er ist, wie alle anderen Blitzgeräte von Yongnuo auch, sehr gut für den Strobisten* geeignet. Wer Blitzautomatiken benötigt, ist mit dem YN460er allerdings falsch beraten.

*Dieser Begriff hat nichts mit einem Stroboskop zu tun. Als „Strobist“ wird neuerdings jemand bezeichnet, welcher mit manuell bedienbaren Aufsteckblitzen kreativ arbeitet, als wären diese Studiolampen.

Bedienelemente

Der Yongnuo YN460-II lässt sich tatsächlich ziemlich einfach bedienen:

  1. Mit dem ON / OFF Schalter kann man ihn durch längeres Gedrückthalten anschalten bzw. deaktivieren.
  2. Mit den beiden Power-Tasten (+ / –) stellt man nun die gewünschte Blitzleistung ein.
  3. Mit der Taste „Mode“ schaltet man zwischen drei Betriebsmodi um:
    M:  ganz normaler manueller Modus
    S1: ganz normaler Slavemodus
    S2: Slavemodus bei Verwendung eines TTL-Vorblitzes beim Masterblitz (siehe unten)
  4. Die Taste „Pilot“ dient zum Testen bzw. „Blindauslösen“ des Blitzes.

Mehr Tasten gibt es nicht. Es ist diesbezüglich nichts weiter zu beachten. Man benötigt noch nicht einmal zwingend eine Bedienungsanleitung für den Yongnuo.

Haptik

Wie alle Yongnuo-Geräte macht auch der YN460er einen guten haptischen Eindruck: Der Reflektorkopf lässt sich satt und fest drehen. Nichts klappert, nichts wirkt lose. Nur der Deckel vom Batteriefach hängt mir etwas lose hinunter, hat man ihn geöffnet. Mir gefallen außerdem die kompakten Maße des Blitzes:

Kompaktblitz

Links abgebildet ist der große Bruder, der Yongnuo YN560 Mark III. Rechterhand sehen Sie den hier besprochenen YN460. Jener ist kompakter, besitzt dabei aber lediglich eine um höchstens 1/2 Blende geringere Leistung:

Leistung und Leitzahl

Mir selbst ist es immer wichtig zu wissen, welche Leistung meine Blitzgeräte besitzen. Der Yongnuo YN 460 II ist im guten Mittelfeld angesiedelt: Seine Leitzahl beträgt 33 bei 100 ISO.

Was bedeutet eine Leitzahl von 33 in der Praxis? Nun, wenn Sie sich für das manuelle Blitzen interessieren, sind Ihnen gewisse Blitzformeln sicherlich nicht unbekannt. So lässt sich leicht ausrechnen, dass man mit dem YN460 bei 100 ISO und bei Blende 5.6 ein Motiv korrekt ausleuchten kann, welches sich in ca. sechs Metern Entfernung befindet.

Bei 400 ISO beträgt die Leitzahl aber bereits knapp 65. Hier kann man dann bei z. B. Blende 5.6 ganze 12 Meter weit blitzen. Mein großer Metz Stabblitz, übrigens der stärkste meiner Blitzgeräte, hat bei 100 ISO eine Leitzahl von 45 bei 100 ISO. Dies bedeutet analog, dass ich hier bei 100 ISO und Blende 5.6 bereits 8 Meter weit komme.
Sie sehen, der hier vorgestellte Yongnuo Speedlite YN460 ist natürlich nicht ganz so stark wie so ein Stabblitz, erreicht aber eine Leistung, die durchaus akzeptabel ist: Das ist guter Standard.

Beachtenswert: Der YN460 ist lediglich eine halbe Blende schwächer als der große Bruder, der YN560! Das hätte ich nicht gedacht.

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  • universell für viele Kamera-Hersteller
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  • starke Leitung (LZ 58)
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  • integrierter Funkempfänger
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  • kein Zoomkopf
  • keine TTL-Automatik
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Die konservative Leitzahl

Sicherlich ist Ihnen der Begriff „Konservative Leitzahl“ neu. Zugegeben: Das ist eine Wortschöpfung von mir höchstpersönlich, denn ich hatte festgestellt, dass wirklich alle Leitzahlangaben der Hersteller von einer konservativen Messung mittels Blitzbelichtungsmesser abweichen (und zwar ins Negative hinein). Lesen Sie hierzu bei Interesse meinen Artikel Die Konservative Leitzahl.

Die konservative Leitzahl des Yongnuo YN460 beträgt bei 100 ISO echte  22.
Sie können weiterhin mit der regulären Leitzahl von 33 arbeiten (d. h. sich darauf beruhende Blitztabellen anfertigen bzw. mit Blitzformeln rechnen). Sie werden sich dann aber öfter knapp an einer Unterbelichtung befinden. Ob die Belichtung sitzt, kann man ja leicht am Histogramm auf dem Display der Digitalkamera sehen.

Blitztabelle

Hier folgt eine Blitztabelle mit den jeweiligen richtigen Blendenangaben in Bezug zur Motiventfernung bei 100 ISO sowie 400 ISO. Achtung: diese Angaben beziehen sich bereits schon auf die konservative Leitzahl. Ganz links sehen Sie die Meterangaben. Rechts die beiden Spalten mit den jeweils einzustellenden Blenden. F ist das Kürzel für Blende. Sie müssen an der Kamera natürlich im manuellen Modus arbeiten. Ferner beziehen sich diese Werte auf die Höchstleistung (alle sieben Lampen im Mäusekino brennen).

Welche Belichtungszeit Sie hierzu an der Kamera einstellen ist übrigens zunächst egal: Wählen Sie am besten die sogenannte Blitzsynchronzeit ihrer Kamera (dies steht in der Bedienungsanleitung).

Yongnuo YN460 II (konservativ)
mF100 ISO (LZ 22)F400 ISO (LZ 43)
0,54590
12245
1,51632
21122
2,51116 1/2
35.6 1/216
3,55.6 1/211 1/3
45.6 1/211
4,55.68 1/2
54 1/28

Mit der obigen, konservativ gehaltenen Tabelle, kann man nichts falsch machen. Zur Berechnung bediene ich mich einfach dieser Blitzformel. Wenn Sie sich eine Tabelle selbst mit anderen ISO-Werten anlegen möchten, müssen Sie die bereits bekannte Leitzahl (für 100 ISO) mit hochrechnen und zwar durch Multiplikation mit 1,4 für jede ISO-Verdoppelung. Besuchen Sie bei Interesse auch diese informative Website.

Blitztabelle

Die Blitztabelle auf meinem Yongnuo YN560 III.

Ich drucke mir meine Blitztabellen immer auf Adressetiketten aus, klebe sie mir mit auf den Blitzreflektor und überklebe diesen Sticker dann nochmal zum Schutz mit breitem Transparent-Klebeband. So kann ich immer leicht sehen, welche Blende am Objektiv bei welcher Entfernung einzustellen ist. Rechterhand sehen Sie ein Beispiel beim „großen Bruder“, dem YN560.

Drehbarer Kopf: Der Blitzreflektor

Ein Muss: Meine Blitzgeräte müssen einen dreh- und schwenkbaren Blitzreflektor haben! Warum? Sehen Sie sich z. B. nur diesen Artikel an: Produktfotografie ganz einfach. Durch das sogenannte Bouncen (also das indirekte Blitzen über eine Zimmerwand) erhällt man ein völlig anderes, viel weicheres Licht. Man muss hierzu noch nicht einmal den Blitz entfesseln! Sie sehen in dem Artikel auch: So ein 38€-Blitz und eine recht normale Kamera reichen bereits oft für klasse Fotos. Das Licht macht’s!

Der Reflektor des Yongnuo YN460 lässt sich frei Drehen und zwar um genau 270°. Dazu lässt er sich um 90° nach oben und zusätzlich nochmal um 10° nach unten schwenken. Das Schwenken nach unten kann man bei sehr nahen Motiven nutzen, wenn der Blitz direkt im Hotshoe der Kamera sitzt und nicht über das Ziel hinaus schießen soll.

Abstrahlwinkel und Zoom

Der Speedlight 460 II besitzt keinen Zoomkopf. Der Abstrahlwinkel ist also zunächst immer gleich und kann nicht konzentriert werden. Wenn Ihnen die Zoomfunktion bei Blitzgeräten wichtig ist (mir ist diese Funktion nicht unwichtig), sollten Sie sich einmal den „großen Bruder“, den Yongnuo YN560 IV anschauen.
Der Abstrahlwinkel des Blitzkopfes ist so konzipiert, dass er ein Motiv vollständig ausleuchtet, wenn man ein leichtes Weitwinkelobjektiv verwendet. Im Vollformat und im analogen Kleinbild entspricht die fixe Reflektorstellung also 35 mm. Dies ist so auch seit Jahrzehnten üblich. Nutzen Sie eine Kamera mit Cropsensor (was die meisten tun werden), so können Sie noch ein Objektiv von ca. 24 mm verwenden, ohne dass es zu Vignettierung durch das Blitzlicht kommen wird. Bei Brennweiten mit noch mehr Weitwinkel, klappen Sie einfach den Weitwinkel-Diffusor des Blitzes aus:

Diffusorscheibe und Bouncecard

Der Yongnuo Speedlite besitzt sowohl eine ausklappbare Streuscheibe als auch eine ebenso versenkbare „Bounce-Karte“:

Diffusor

Difusor beim Blitz

Auf diesem Bild erkennt man gut sowohl die Weitwinkel-Diffusorscheibe als auch die „Bounce Card“.

Durch die ausklappbare Diffusorscheibe kann der Abstrahlwinkel des Blitzes erhöht werden. Dies ist zum einen natürlich beim direkten Blitzen mittels einem Weitwinkelobjektiv wichtig. Zum anderen kann man dadurch auch eine Softbox oder einen Blitzschirm viel effizienter ausleuchten. Beim indirekten Blitzen kann so eine größere Reflexionsfläche erreicht werden, was noch ein etwas weicheres Licht mit sich bringen kann.

Obacht: Der Diffusor schluckt Licht und zwar ca. eine Dreiviertel Blende (aber nicht beim indirekten Blitzen!). Klappen Sie also den Diffusor aus, so hat dies nicht ganz die selbe Wirkung, als würden Sie bei der manuellen Leistungssteuerung einen Wert an Leistung zurück nehmen.

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Blitz-Rezepte: Mit diesem Buch wird Ihnen ein Leitfaden kredenzt, welcher Ihnen an über 150 Beispielen zeigt, wie Sie mit dem simplen Aufsteckblitz einen ordentlichen Boost in puncto Licht- bzw. Bildqualität erlangen können.

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Und nochmals Obacht: Eine Diffusorscheibe bringt an sich nicht gleich automatisch weicheres Licht! Lesen Sie hierzu gerne meinen Artikel: Sinn und Unsinn von Diffusor-Vorsätzen.

Bouncecard

Die sogenannte Bouncecard ist ein kleines weißes Plastikscheibchen. Sie dient beim indirekten Blitzen über eine Zimmerdecke dazu, dass auch ein kleiner Teil des Lichtes direkt nach vorne abgegeben werden kann: So hellt man ganz einfach Augenhöhlen auf und den Bereich unter dem Kinn bei Porträts. Denn beim indirekten Blitzen über eine Zimmerdecke kommt das Licht ja dann zunächst fast nur von oben.

Manuelle Leistungssteuerung

Nun wollen wir aber mal zum Kern kommen: Wie bereits erwähnt ist eine moderne TTL-Steuerung für den 460er ein böhmisches Dorf. Nein, er wurde ja extra so gebaut, dass man ganz einfach per Knopfdruck die Leistung ganz nach Gusto persönlich anpassen kann – Ganz genau so nämlich, wie man es im Fotostudio mit den großen Studioleuchten macht. So handelt es sich bei diesem manuellen Blitzgerät sozusagen um eine Mikroversion eines Studioblitzes – Nur, dass man damit natürlich wesentlich mobiler und flexibler sein kann (von den Nachteilen eines fehlenden Einstelllichtes und einer geringeren Leistung einmal abgesehen).

Das Yongnuo Speedlite lässt sich manuell in 7 Stufen regeln. Eine Stufe entspricht einer ganzen Blende. Wenn Sie nicht genau wissen, was ich ständig mit „Blenden“ meine, lesen Sie bitte auch meinen Artikel: Denken in Blendenwerten. Anders ausgedrückt: Der Blitz kann manuell zwischen voller Leistung (1/1) bis auf 1/64 seiner Leistung reduziert werden.

Refresh-Zeit

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In der Blitz-Praxis ist es oft wichtig zu wissen, wann ein Blitzgerät bei Abgabe seiner maximalen Leistung wieder bereit für die nächste Aufnahme ist. Bein YN460 beträgt die „Nachladezeit“ bei maximaler Leistung und bei Eneloop-Akkus keine 2 Sekunden. Das ist ein guter Wert! Bei bereits einer manuellen Veränderung der Blitzleistung auf 1/2 beträgt die Nachladezeit nur noch eine Sekunde, bei 1/4 gibt es keine erkennbare Refresh-Zeit mehr.
Nutzen Sie aber Batterien, so verlängert sich diese Nachladezeit merklich. Ich empfehle daher z. B. Eneloops oder die günstigeren Amazon Basics als Alternative.

Slave-Modus

Zweitblitz am Handy

Ich kann den YN460 sogar mit dem Handy als starken Zusatztblitz auslösen!

Dies ist eine wirklich feine Angelegenheit: Blitzt ein Masterblitz, zum Beispiel der kleine eingebaute Blitz der Kamera, kann der Yongnuo sofort mitblitzen! Denn er besitzt eine eingebaute „Slave-Zelle“. Solche Blitzauslöserzellen gibt es normalerweise nur als Zubehör. Hier ist eine solche bereits onboard. „Slave“ meint hier „Sklave“. Zunächst muss man hierzu mit dem „Mode-Schalter“ die Betriebsart „S1“ wählen.

Was bedeutet dies in der Praxis? Klappen Sie nun einmal den integrierten Blitz Ihrer DSLR aus und stellen sie diesen im Kamera-Menü auf minimalste Leistung. Nun dient dieser eingebaute Blitz als prima „Masterblitz“ für den Yongnuo: Zündet er, zündet der YN460 sofort mit! Er ist das Führungslicht, das Hauptlicht, und kann ganz entfesselt im Raum positioniert werden.
Der kleine integrierte Popup-Blitz der Kamera hingegen wird sich durch seine reduzierte Leistung kaum im Motiv bemerkbar machen. Bei Porträts ist er jedoch als direktes „Catchlight“ in den Augen oft dienlich.

Sie können ein Dutzend dieser Slave-Blitze im Raum, ach was sage ich: in einer ganzen Turnhalle,  verteilen und alle zünden folgsam mit, sobald ein „Master“ zündet.

Blitzen mit Slave Blitz

So arbeite ich am meisten: Der winzige integrierte Blitz meiner DSLR wird (im Kameramenü) auf manuelle Leistung eingestellt und möglichst weit „gedimmt“. Dieses schwache Lichtlein wird das Motiv nicht mehr beeinflussen, wohl aber die eingebaute Slave-Zelle vom Blitzgerät! Diese Methode funktioniert fast immer in Räumen. Draußen, wo es keine Reflektionswände gibt, muss es aber immer „Sichtkontakt“ zwischen Master und Slave geben. Hier nutze ich lieber ein Funksystem (siehe unten).

Übrigens: Um das obige Foto zu machen, diente mir ein Blitzgerät auf der Kamera als Hauptlicht, welches ich aber hoch zur Zimmerdecke lenkte, um ein sehr weiches Rundumlicht zu erzeugen. Ein zweites Blitzgerät lag auf dem Boden und strahlte die weiße Rauhfasertapetenwand im Hintergrund an und zwar stellte ich jenes manuell so stark ein, dass Tapete völlig überbelichtet wurde: Ich kann somit also prima freistellen, ohne dass ich eine Hohlkehle oder dergleichen benötige. Es kann ganz einfach sein! Den zweiten Blitz für den Hintergrund steuerte ich einfach durch dessen eingebaute Slave-Zelle an.

S1 und S2

Der Yongnuo YN460 II besitzt zwei Slave-Modi: S1 sowie S2. Der Modus S1 ist der ganz normale Slavemodus. Bei S2 verhält es sich folgendermaßen: Hier wartet der Blitz zunächst auf einen kurzen Vorblitz, wie ihn TTL-Blitzgeräte oft zur Messung aussenden. Erst beim zweiten, eigentlichen Blitz blitzt der Yongnuo dann synchron mit, wie es dann auch Sinn ergibt.

Blitzfuß

Ein stabiler Blitzfuß aus Metall. Gut zu sehen: Nur ein Pin = kompatibel zu allen Kameras.

Blitzfuß

Der Blitzfuß des Gerätes ist aus Metall gefertigt. Dies verspricht Stabilität. Ferner befindet sich eine Rändelscheibe am Blitzfuß, mittels derer man das Blitzgerät sicher und fest auf der Kamera arretieren kann – oder auf dem Blitzständer:

Blitzständer

Der Yongnuo wird mit einem Blitzfuß, einem Blitz-Ständer, ausgeliefert. Darauf sieht er etwas aus wie eine Ente. Aber damit kann man ihn (und mehrere) prima im Raum positionieren und ausrichten. Durch die Slave-Funktion kann man den YN460 II dann ganz einfach entfesselt ansteuern. Natürlich kann man aber auch einen Funkempfänger an den Blitz anschließen.
Der Blitzständer hat ferner ein eingefasstes 1/4 Zoll Gewinde. So lassen sich die Blitze auch ganz einfach auf Stativen montieren.

Funkempfänger an Blitzgerät

Hier sehen Sie noch ein Bild, mittels dem ich demonstrieren möchte, wie ich meine Blitzgeräte draußen entfessele – nämlich mit einem einfachen Funksystem. Ich persönlich nutze sehr gerne das Yongnuo RF-602 System. Damit kein falscher Eindruck entsteht: Natürlich kann man das Speedlight YN460 auch direkt auf der Kamera im Blitzschuh betreiben. Doch als Strobist weiß man die Vorteile eines entfesselten Blitzes natürlich zu schätzen.

Batterien und Akkus

Akkus im Blitzgerät

Vier Eneloops füttern meinen Yongnuo YN460-II.

Ich betreibe meinen 460er, wie alle meine Blitzgeräte, stets mit Akkus. Dieser Blitz möchte gerne vier Akkus (oder Batterien) der Größe R6 (Walkmanbatterien) haben. Ich persönlich benutze am liebsten die guten Eneloop-Akkus. Die halten lange, leisten schnelle Refresh-Zeiten und behalten ihre Leistung auch bei längerer Lagerung für sich.
Der Batteriefachdeckel macht beim YN460 allerdings einen leicht fragilen Eindruck. Beim YN560 wurde später eine bessere Lösung eingebaut.

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Fazit

Das Yongnuo Speedlite YN460 II ist bereits ein etwas älterer Blitz. Demzufolge lässt es sich neu recht günstig erwerben (ca. 38 €). Wer einen günstigen TTL-Blitz sucht, sollte sich einmal den Yongnuo YN565 ansehen. Wer nur manuell blitzt, wird mit dem 460er nicht falsch beraten sein. Der Preis ist einfach super. Ganz besonders gefällt mir die sehr verständliche Bedienung (man muss sich nicht durch irgendwelche Menüs hangeln). Einfach die Leistung mittels den Up- und Downtasten einstellen und fertig.

Ich nutze diesen Blitz am liebsten im Slave-Modus für Hintergrundbeleuchtungen oder als kompakten Aufsteckblitz für leichtes Gepäck. Schön wäre noch ein Zoomreflektor gewesen. Vermisst man einen solchen, sollte man sich einmal den Yongnuo YN560 ansehen. Ab Version Mark III gibt es hier sogar noch einen eingebauten Funkempfänger mit.

Was mich am 460er nicht so überzeugt, ist der etwas wackelige Batteriedeckel und dass man die Leistung nur in vollen EV-Werten (Blendenwerten) reduzieren kann. Doch bei dem Preis ist das schon ok.

veröffentlicht: 21.02.15 | letzte Änderung: 27.01.24

Clipart einer PersonHallo, hier schreibt Thomas über allerlei fotografische Themen. Für die neueste Technik habe ich jedoch wenig übrig – Mein Interesse gilt eher dem selber Machen, den kleinen Tipps und Tricks, auch der analogen Fotografie und dem Fotografieren mit Kunstlicht.

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4 Kommentare

Günstiger manueller Blitz: Yongnuo YN460 II

  1. R
    Rolf 11.12.2021

    Hallo! Die Streuscheibe kann ich hier nicht empfehlen !!!

  2. G
    Gert 6.1.2016

    Hallo. Bei mir funktioniert die Sache mit dem Smartphone nicht. Ich denke, der Servobetrieb geht nur an den alten Handys, bei denen statt einer LED eine winzige Blitzröhre eingebaut war.

  3. R
    Rüdiger 6.6.2015

    hallo! ich habe einige fragen, um ein besseres verständnis zu erlangen bzw. zu prüfen, ob ich das kapiert habe. an dem yongnuo kann ich mit up/down die stärke einstellen. diese verstehe ich als 7 „blenden“stufen. d.h., wenn ich diese stärke am blitz ändere, ändere ich die blende auch am apparat entsprechend, korrekt?
    aus bequemlichkeit benutze ich nun einfach ihre für den yongnuo erstellte blitztabelle. anstatt mit einer leitzahl von 33 arbeite ich mit einer leitzahl von 22. (dies haben sie durch messungen mit einem belichtungsmesser herausgefunden, dass 22 eine bessere berechnungsgrundlage ist??). ok. aber nun will ich bspw. ein motiv ablichten, welches sich in 0,5m entfernung befindet. dazu würde ich bei iso100 eine blende von 45 nutzen laut tabelle. was mache ich nun aber wenn ich an meiner kamera nur bis „29“ schließen kann?

    und: bei meiner kamera kann ich eine blitzsynchronzeit lediglich für den AV modus einstellen. da die verschlusszeit aber ohnehin nicht so wichtig zu sein scheint bei der verwendung eines blitzgerätes, stelle ich die verschlusszeit mal auf 1/200 oder 1/100. wäre das hier angemessen?

    • T
      Thomas 11.6.2015

      Hallo!

      • Ja, das ist korrekt: Öffnet man die Blende an der Kamera um einen vollen Wert (volle Werte sind z. B. 2,8 / 4 / 5.6 / 8 / 11), muss man jeweils um einen vollen Wert (1 / 1/2 / 1/4 / 1/8 …) gegensteuern. Reziprok gilt dies beim Schließen der Blende am Objektiv.
      • Auch korrekt: Beim direkten Blitzen auf der Kamera kann dies vernachlässigt werden, da man dadurch zusätzlich eine Spiegelung des Blitzgerätes (Einfalls- = Ausfallswinkel = 0) erhält und diese Spiegelung hellt Oberflächen und Schatten künstlich auf. Verwendet man jedoch einen leicht schrägen Einfallswinkel, sollte man bereits über die „konservative“ Leitzahl (bzw. entsprechende Tabellen) nachdenken.
      • Du musst die Leistung des Blitzes minimieren. Jede (volle!) Blendenstufe weniger bedeutet Leitzahl-alt/1,4=Leitzahl-neu. Mit der neuen Leitzahl kannst du nun mittels der Formel die Blende bei 0,5 Metern ausrechnen.
      • Du kannst die Synchronzeit auch im „M“ Modus einstellen, da man hier ja zwangsläufig die Belichtungszeit definieren kann / muss. 1/100 und 1/200 Sekunde sind ein guter Wert. Bei beiden wird sich nichts am angeblitzen Motiv ändern (nur eventuell, was die Hintergrund-(Dauer-)Beleuchtung angeht. Zumindest verwackelt man bei diesen Belichtungszeiten nichts. Über die Verwendung der Blitzsynchronzeit hatte ich einen eigenen Artikel geschrieben. Mit der Synchronzeit wird die Dominanz des Umgebungslichtes fast unabhängig vom angeblitzten Motiv selbst gesteuert. Ein wichtiges Werkzeug für das kreative Blitzen!

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