Mein Strobist-Set hat in einem Kamera-Koffer Platz und ist portabel
Früher hatte ich meine Ausrüstung immer lose in einer Fototasche beisammen. Wie es aber bei der Fotoausrüstung generell so ist: Man sollte alles im Set stets griffbereit und sicher beisammen haben – zumindest, wenn man damit unterwegs ist.
Es wird Zeit, diesen alten Artikel auf meinem Blitzblog (ich glaube, es war seinerzeit sogar der allererste) gründlich zu überarbeiten. Wie jeder von uns sicherlich weiß, wechselt die Ausrüstung in den Jahren, bei denen man sich einer ganz bestimmten Thematik widmet – und bei mir ist es eben jene des „Strobist“. Gerne setze ich diesen Begriff in Anfführungszeichen. Im Grunde soll es hier also um mein transportables und im Erwerb billiges Blitz-Set gehen, das ich sorgsam ausgewählt in einem Köfferchen herum trage (und welches nun wahrlich wenig mit einem „Stroboskop“ zu tun hat).
Nun, der Anspruch hat sich erhöht und so testete ich in der letzten Zeit viele Geräte aus, von denen einige nun zu meinem derzeitigen Strobist-Standard meine feste Ausrüstung darstellen – zumindest bis zum heutigen Tage.
Mittlerweile nutze ich auch einen größeren und stabileren Koffer. Wichtig war früher hierbei auch, dass darin noch Platz für die Digitalkamera nebst Objektiv und Kamera-Akkus bereit gehalten werden kann. So habe ich alles in einem Koffer zusammen: Licht + Kamera. Mittlerweile trenne ich beides jedoch.
Meine Ausrüstung
Hier zeige ich einmal mein derzeitiges „Strobist-Set“:
Diesen Koffer habe ich mittlerweile gegen ein leicht kleineres Modell ausgetauscht, welches noch in meinen großen Rucksack passt.
Per Klick kann das Foto bei entsprechenden Monitoren noch etwas vergrößert dargestellt werden. Der linke Freiraum dient als Platz für meine Kamera.
In den letzten Jahren hatte ich hier viel mit solchen Gerätekoffern experimentiert. Im Grunde sind diese Koffer (es gibt sie auch im Baumarkt) recht einfach gestaltete Kamerakoffer. Will sagen: Sie sind aus Sperrholz gefertigt und vernietet (nicht geschraubt). Etwas schweres sollte nicht darauf fallen. Aber so etwas passiert in der Praxis eigentlich nie (mir zumindest nicht).
Mein aktueller Kamerakoffer, pardon: Blitzkoffer, sieht so aus. Mittlerweile verzichte ich darauf, auch meine Kamera nebst Objektiven darin zu verstauen. Viel wichtiger war mit ein noch recht kompakter Koffer: 44 x 30 x 13 cm sind ideal – der Gerätekoffer passt so nämlich gerade so noch in meinen 50L-Treckingrucksack hinein. Obendrauf kommt dann noch die Kameratasche mit. So bin ich – auch ohne Auto – mobil mit meiner gesamten Lichtanlage. Eine Stativtasche (die auch die Blitzschirme beinhaltet) nehme ich an die Hand (bzw. über die Schulter). Das gute an diesen Koffern: Durch die obere Polsterung und die variablen Fächer fliegt nichts mehr durcheinander! Alles liegt stets wohl sortiert vor einem ausgebreitet dar.
Solche (simplen) Koffer kennen Sie sicherlich auch aus dem Baumarkt. Sie eignen sich durchaus auch als Transport- und Aufbewahrungsart für Kameras, Ausrüstung bzw. Blitzlicht nebst Zubehör.
Der Innenteil lässt sich hier variabel einteilen und zwar mittels dieser (zusägbaren) Trennelementen. Im Deckel sollte man zusätzlich noch ein dickes Polser einlegen, welches im geschlossenen Zustand auf den Inhalt drückt: So kann nichts mehr herum fliegen. Diese Steck-Trenner sind eigentlich nicht so ideal: Sie verrutschen irgendwann. Wenn man sich sicher ist, sollte man sie irgendwann mittels einer Heizklebepistole festkleben. Man hat dann (bei dieser relativ kompakten Version) aber eine günstige Möglichkeit, die Ausrüstung sicher und vor allem sortiert innerhalb eines (bereits vorhandenen) Rucksackes transportieren zu können. Ein spezieller Fotorucksack ist nicht mehr notwendig.
Blitzgeräte
Ich nutze primär meine Metz-Stabblitzgeräte. Dies hat drei Gründe: Sie lassen sich hervorragend auf Stative schrauben, sind sehr stark und besitzen eine Stabilität bzw. Zuverlässigkeit, die man im rauen Einsatz sehr zu schätzen weiß. Weiterhin achte ich darauf, stets die passenden Streuscheiben parat zu haben, denn diese werde ich durchaus benötigen, wenn ich diese Blitzgeräte hinter meinen Schirmen platziere: Ansonsten werden letztere nicht vollständig von hinten ausgeleuchtet.
Als drittes Blitzgerät (mehr als drei habe ich nie benötigt) dient mir mein äußerst flexibler Yongnuo YN560 III. Diesen setze ich gerne als Streiflicht oder Hintergrundlicht ein und zur Not als Reserve für einen der Metze. Weiterhin zur Ausrüstung gehört ein passender Ständer für den Yongnuo, damit ich ihn bequem auf den Boden stellen- oder auf ein Stativ schrauben kann.
Funkauslöser
Als Funkauslöser nutze ich die nicht mehr aktuellen Yongnuo RF602. Diese sind günstig in der Anschaffung und haben mich noch nie im Stich gelassen. Weiterhin schätze ich hierbei das Schraubgewinde auf der Unterseite der Empfänger: Diese schraube ich auf die jeweilige Schiene der Metz-Blitze.
Im Einsatz ist ein solch fester Halt sehr zu begrüßen (anstatt lose herunter baumelnde Funkauslöser). Der Yongnuo-Blitz hat den Empfänger bereits eingebaut, so dass ich nur zwei Empfänger für alle drei Blitzgeräte benötige. Um die Metz-Blitzgeräte mit den Funkempfängern zu verbinden, nutze ich die sogenannten SCA-Kabel der Blitze: Diese besitzen an einem Ende den typischen „Blitzfuß“, der sich sicher auf die Auslöser draufschieben und per Rändelschraube arretieren lässt. So kommt es nie zu einem etwaigen Wackelkontakt.
Akkus
Ich halte es für wichtig, mindestens doppelt so viele Akkus parat zu haben wie benötigt werden. So benötige insgesamt 21 einzelne Akkus / Batterien für alle Geräte! Genau so viele passende Akkus verwahre ich als Reserve auf. Hierzu nutze ich die praktischen Plastik-Schachteln, in denen meine Eneloop-Akkus ausgeliefert worden sind.
Die Akkus bewahre ich im mittleren Fach ganz vorne im Koffer auf (beim neuen Kamerakoffer im Deckel hinter dem Polster in den Laschen). Tatsächlich bevorzuge ich Eneloop-Akkus: Sie liefern mir sehr schnelle „Refresh-Zeiten“ für die Blitzgeräte und sind recht günstig, wenn man sie online und im Mehrfachpack bestellt (ca. 2 € pro Stück). Nur für die Funkempfänger nehme ich „normale“ Akkus und für den Yongnuo-Sender eine 3V-Batterie.
Auch für meine Digitalkamera nehme ich freilich entsprechende Reserve-Akkus mit, wenn ich mit meiner Ausrüstung unterwegs bin.
Filter und Kleinkram
Weiterhin zähle ich noch folgendes zu meinem „Strobist-Set“:
- 2 Diffusor, um z. B. Wände gleichmäßiger anstrahlen zu können,
- 2 Neigehalter für die Blitzschirme (wenn ich Licht von oben benötige),
- Farbfilter um entweder (Hintergrund-) Effekte zu gestalten oder das Blitzlicht an die Farbe des Umgebungslichtes anzupassen,
- bisschen Gummiband und Kreppklebeband,
- eine lange Schraube mit Mutter um meinen 5-in-1-Reflektor an einem der Lampenstative Stativ fixieren zu können,
- wichtig: ein langes Blitzkabel (ca. 4 Meter) als Ersatz für den Notfall, falls mir mal der Funkauslöser kaputt gehen sollte sowie damit zusammen hängend
- zwei optische Blitzauslöser,
- zwei weiße Karten um bei Sachaufnahmen einen korrekten Weißabgleich realisieren zu können,
- eine Wasserwaage, ebenfalls für die Produktfotografie.
Schirme, Stative, Aufheller
Was jedoch nicht in meinen „Strobist-Koffer“ passt sind zwei Blitzschirme und die beiden dazugehörigen Stative. Weiterhin nehme ich immer meinen Wendereflektor mit. Ein wunderbares, da flexibles Hilfsmittel!
Wenn ich ganz große Lichtflächen erzeugen möchte, ähnlich wie eine „Lichtwanne“, dann gehört hierzu noch ein weißes Bettlaken: Ich halte dieses gespannt in den Händen, stelle einen Blitz (oder beide Metz-Blitze) davor, aktiviere die Kamera per Selbstauslöser und erhalte dadurch ein äußerst weiches Licht, bedingt durch die große Fläche des Bettlakens, wenn keine weißen Wände in der Nähe sind (hier finden Sie ein Foto mit einem Bettlaken als Hauptlichtquelle). Alternativ kann ich die Blitzgeräte auch hinter jenes Bettlaken bzw. mich stellen. Normalerweise reichen mir aber die beiden Schirme.
Was auf dem obigen Foto meiner „Strobist-Ausrüstung“ nicht zu sehen ist, ist eine Stativtasche, in der alle Stative sowie die Schirme und das Bettlaken (ich nutze zum Abschatten mitunter auch ein zweites schwarzes) Platz finden und außerdem mein Kamerastativ.
Das Kamerastativ benötige ich für bestimmte Blitztechniken wie den Mehrfachblitz oder den Wanderblitz um z. B. eine ganze Turnhalle auszuleuchten – um mal ein fiktives Extrembeispiel zu nennen. Für Produktfotografien ist dieses ohnehin fast unentbehrlich.
Einer meiner „Studioblitze“ im aufgebauten Zustand mit Schirm, Charme Funkauslöser und Stativ.
Wie wichtig eine zuverlässige und erprobte Ausrüstung ist
Ich bin froh, dass ich mir in den letzten Jahren viel Zeit zum Ausprobieren und Testen nehmen konnte. So besitze ich mit meinem kleinen Blitzkoffer bzw. mit dessen Inhalt und den (wenigen) Stativen und Schirmen eine Ausrüstung, welche für meine eigenen Verhältnisse genau richtig- als auch durch mich sowohl trocken wie auch in der Praxis gut erprobt ist. Das halte ich für sehr wichtig: Gutes, passendes Handwerkszeug ist Gold wert und meines hat dazu wirklich relativ wenig Geld gekostet. Ganz ähnliche Ansätze verfolgen auch andere Fotografen wie beispielsweise bei dieser Vorstellung.
Ein solch einfaches Set aus Blitzschirm, Lampenstativ und Blitzhalterung bekommt man mittlerweile sehr günstig. Natürlich ist die Qualität nicht für den Dauereinsatz gedacht. Jedoch für einen Anfänger, der bestimmte Blitztechniken ausprobieren möchte, bringt solch ein Blitzschirm-Set auf Anhieb bessere Bilder.
Ich hatte einmal in einem Studio Porträts angefertigt und nutzte die Technik dort: Ich benötigte eine Stunde, um mich irgendwie auf die dort vorhandene Technik einspielen zu können. Das hatte ich nicht erwartet und es nervte. Glücklicherweise hatte ich damals mein Modell gleich für etwas später bestellt. Man sollte also mit seiner Technik vertraut sein.
Wie Sie sehen, beinhaltet mein Strobist-Set eigentlich auch nicht viel: Vieles ist jedoch mit nur relativ wenigen (und portablen) Dingen machbar! Ich setze mich damit auch in den Zug und kann so selbst ohne KFZ zu Einsätzen fahren. Nun gibt es auch spezielle Kamera-Rucksäcke. Diese haben natürlich ihren Preis und das Besondere daran ist, dass man nicht wühlen muss, sondern die eigene Fotoausrüstung nach dem Öffnen der Rückwand sofort sortiert vor sich hat. Genau das gleiche habe ich ja mit meinem Gerätekoffer und der meinige passt gerade so noch in meinen großen Rucksack hinein (ich hatte extra mit einem Dummy vor dem Kauf geprobt). In der Praxis des Handwerkers (Fotografen) ist es immer wichtig, dass man seine Werkzeuge stets griffbereit und sortiert zur Verfügung hat.
Bin erst vor kurzem auf diese Website/Blog gestoßen und habe schon VIEL hier gelernt und die ersten Sachen aufgrund der Empfehlungen hier gekauft. Dafür erst einmal Danke.
Einen Koffer habe ich zwar noch nicht, aber noch ist meine „Ausrüstung“ so klein das alles in meinen Fotorucksack, bzw einer kleinen Tasche passt passt.
Ein Yongnuo Speedlite YN-560 II inkl einem 602er Set (ein Sender, 2 Empfänger).
Hi, ich bin noch etwas klein unterwegs wie bei deiner ersten Ausrüstung: Habe einen Regula-Blitz und einen alten von Porst. Beide lassen sich aber manuell regeln. Als Funksender benutze ich auch ein Set von Yongnuo. Dazu ein Schirmset. Damit lässt sich aber schon sehr viel anfangen. Und es hatte kaum etwas gekostet. Möchte mal sehn ob ich weiter in Yongnuo-Material investiere und Kleinkram.