Die modifizierte Pentacon Six Mittelformatkamera
Über die bekannte DDR-Mittelformatkamera „Pentacon Six TL“ gibt es im Netz bereits sehr viele (zum Teil unterschiedliche) Meinungen zu lesen. Hier stelle ich einmal meine P-Six vor: eine modifizierte Version.
In diesem Beitrag geht es um die Kamera aus meinem „Fuhrpark“, welche ich immer dann nutze, wenn es präzise werden soll. Will sagen: Wenn ich bestimmte Projekte in Angriff nehme, bei denen ein gutes Arbeitsgerät für top Ergebnisse notwendig ist, greife ich seit vielen Jahren zu meiner treuen Pentacon-Six-Mittelformatkamera. Doch besitze ich eben ein ganz spezielles Modell! Meine Pentacon Six wurde bei Pentacon in Dresden irgendwann in den 90er Jahren modifiziert. So taugt die P-Six tatsächlich für professionelles Arbeiten.
Eine normale Pentacon Six würde mir selbst qualitativ wahrscheinlich nicht ausreichen. Hat man aber die Möglichkeit eine modifizierte Version günstig zu kaufen, dann wäre dies durchaus eine (kompakte) Alternative zu den großen Namen à la Mamiya oder Hasselblad. Denn an den (relativ sehr günstig zu beziehenden) Objektiven selbst lässt sich ja nun überhaupt nichts aussetzen. Als Alternative hierzu kann man sich einmal die Arax 60 MLU ansehen. Sie bietet die gleichen Funktionen bzw. Verbesserungen und ist mit den Zeiss-Objektiven kompatibel. Folgende Modifikationen machen aus der Pentacon-Six eine sehr gute Mittelformatkamera:
Helle Rollei-Mattscheibe
Diese Kunststofmattscheibe ist um einiges heller als das dicke Original aus Glas. Die Rollei-Mattscheibe besitzt ein Gitterraster sowie einen Schnittbildindikator mit Mikroprismenring für exaktes Scharfstellen (auf dem Bild nicht erkennbar). Gerade in Kombination mit der Lupe des Lichtschachtes lässt sich mit dem Schnittbildindikator / oder dem Mikroprismenring hervorragend die Schärfe einstellen. Der optionale Lupenaufsatz für die Pentacon ist nicht mehr nötig.
Es gab durchaus auch hellere Original-Mattscheiben für die PSIX. Schauen Sie mal auf dieser (englsichsprachigen) Website nach: http://www.pentaconsix.com/screens.htm
Hier wird weiter unten auch nochmal auf die Rollei-Mattscheibe eingegangen.
Spiegelvorauslösung
Beachten Sie den nun zweiten Anschluss für einen Drahtauslöser auf der Rückseite der Kamera. Die Spiegelvorauslösung funktioniert folgendermaßen: Der hintere Drahtauslöser wird gedrückt. Nun wird mit dem eigentlichen Auslöser vorn der Spiegel hochgeklappt. Nachdem man einige Sekündchen gewartet hat, wird der Drahtauslöser hinten losgelassen und der Verschlussvorgang läuft ab.
Ich nutze die Spiegelvorauslösung fast immer. Ein Stativ ist natürlich Voraussetzung hierzu. Was mich etwas stört: Nutzt man den Pentaprisma-Aufsatz (und nicht den Lichtschacht), stört der Drahtauslöser beim Durchblicken durch den Sucher. Der Drahtauslöser für die Spiegelvorauslösung muss dann also erst nach dem Komponieren angeschraubt werden.
Bringt die Spiegelvorauslösung überhaupt etwas?
Ich nutze die Spiegelvorauslösung immer, wenn ich die Kamera auf dem Stativ (was eigentlich immer der Fall ist) betreibe. Ich habe mir vor einiger Zeit eine Kiev 60 gekauft. Diese Kamera ist der Pentacon Six sehr ähnlich. Deren Spiegelschlag und deren Verschlussmechanismus ist allerdings fühlbar rabiater. Also wollte ich wissen, ob es zu leichten Unschärfen kommt, nutzt man die Kiev auf dem gleichen Stativ ohne Spiegelvorauslösung.
Das Ergebnis des Vergleichs: Bis zu einer 1/250 Sekunde Belichtungszeit konnte ich keine Nachteile gegenüber der Pentacon Six mit Spiegelvorausösung feststellen. Erst ab den schnellen Verschlusszeiten waren Unschärfen bemerkbar (4x-Lupe auf dem 6×6-Negativ). Offenbar ergibt die Spiegelvorauslösung hier nur bei schnellen Verschlusszeiten einen Sinn.
Denn bei den längeren Belichtungszeiten wird ja weiterhin belichtet, während eine Erschütterung bereits (längst) abgeklungen ist. Und der sehr kurze erste (erschütterte Teil) dieser langen Belichtung spielt für das Bild selbst noch keine Rolle: Eine entsprechende und eventuelle Überlagerung ist bei meinem Test nicht sichtbar gewesen. Bei der (erschütterten) Anfangszeit der gesamten Belichtung erfolgte also noch keine sichtbare Schwärzung auf dem Negativ.
Oder noch einfacher ausgedrückt: Ich schätze das Wackeln der Kamera während der Auslösung auf eine Dauer von ca. 1/500 Sekunde ein. Würde ich tatsächlich 1/500 Sekunde belichten, wäre dieses „Wackeln“ vollends die gesamte Belichtung abdecken und Unschärfe droht. Würde ich aber (um es extrem zu machen) ganze 4 Sekunden belichten, würde das „Wackeln“ (1/500 Sekunde lang) ja nur einen verschwindend geringen Teil der Belichtung ausmachen und niemals eine sichtbare Unschärfe verursachen. Doch bereits bei 1/250 Sekunde Belichtungszeit war es nicht mehr sichtbar (bei der rabiaten Kiev).
Dabei kommt einem offenbar auch das größere Negativformat bzw. kommen einem die größeren, noch nutzbaren Zerstreuungskreise zur Hilfe. Oder anders: Würde eine Kleinbildkamera beim Auslösen genau so ruckeln wie eine solche Mittelformatkamera, würde man bei ersterer viel eher Unschärfen beobachten können, da hier das Bild (ob des kleineren Negativformates) weit mehr vergrößert werden muss.
Ich selbst arbeite fast immer abgeblendet bei entsprechend langen Verschlusszeiten (Belichtungszeiten). Hier ist eine Spiegelvorauslösung (SVA) also offenbar nicht notwendig. Dennoch nutze ich sie bei der P-Six. Die Zeit nehme ich mir. Frist ja kein Brot. Ich nutze allerdings ein relativ schweres Stativ. Wahrscheinlich wird eine Spiegelvorauslösung bei leichten Stativen mehr Sinn ergeben. Einen konkreten Vergleich mit der Pentacon selbst (SVA an / SVA aus) hatte ich allerdings nicht vorgenommen.
| | | | | | | | |
Fotografie: Ein Handbuch der analogen Kreativtechniken | Andreas Feiningers große Fotolehre | Fotopraktikum | Ilford HP5 Plus Rollfilm 120, 5 Rollen | Retro-Kameras: Modelle - Technik - Design | AgfaPhoto APX 100 Prof 135-36 S/W-Film | FGen Softbox Photo Studio Set, 2 x 50 x 70 cm Lighting for Photo Studio with E27 Socket 135 W 5500 K Photo Lamp and 2 M Adjustable Light Stands for Studio Portraits, Product Photography, Photos | Mad Engine Herren Klassisches Polaroid Logo Vintage Style Rainbow T-Shirt, Weiß, M | Somikon Kamera Bausatz: Zweiäugige Spiegelreflex-Kamera zum Selberbauen (Spiegelreflexkamera, Kamera selber Bauen, Experimentierkasten) |
Im Buch "Handbuch der Analogen Kreativtechniken" geht es um analoge Bildbearbeitung! Sie meinen, der Begriff "Bildbearbeitung" bezieht sich nur auf den Computer? Dieses Buch möchte dem etwas entgegen setzen: Themen wie die Positivbearbeitung via Bleicher und Toner werden ebenso erläutert wie das Anfertigen von eigenen Emulsionen und die sogenannten "Edeldruckverfahren". Auf Amazon kann man einen Blick in dieses Buch werfen. | Feiningers Große Fotolehre ist eines der bekanntesten Lehrbücher für die Fotografie und erscheint nun in der Neuausgabe. Die Fotolehre kann als das Standardwerk der manuellen bzw. analogen Fotografie angesehen werden. Auf Amazon kann man einen Blick in dieses Buch werfen. | Das berühmte "Fotopraktikum" gibt es seit vielen Jahren in immer neuen Auflagen. Dies ist ein Standardwerk und insbesondere für technisch Versierte und für Azubis zum Fotografenberuf interessant. | Der Ilford HP5 Plus im Mittelformat Typ 120 ist ein sehr gutmütiger S/W-Film für alle Lichtverhältnisse, insbesondere für die dunkleren. Der Amazonpreis ist recht hoch, die Händlerpreise bei Amazon sind meist geringer. | Dieses Buch bietet eine Übersicht über die 100 wichtigsten analogen Kameras. Sie finden in diesem Wälzer viele hochwertige Produktfotografien nebst Beschreibungen zu Besonderheiten und hervorgehobene Details. Wer noch nicht weiß, welche analoge Kamera er bei Ebay kaufen soll, findet hier garantiert das passende Modell. | Zu den bekanntesten Filmen zählt hierzulande der AgfaPhoto APX 100. Er ist ein klassischer S/W-Film mit hohem Belichtungsspielraum und mittlerer Auflösung, ähnlich dem Ilford FP4 und etwas günstiger. Auf Amazon haben Sie auch eine Übersicht über die günstigeren Händler-Preise. | Sie wollten schon immer einmal Portraitfotografie mit Kunstlicht machen, scheuten sich aber vor dem Blitz? Mit diesem günstigen Softbox-Set mit starker Glühlampe (Dauerlicht) haben Sie die Lichtcharakteristik stets im Blick und können sogar die interne Kamera-Automatik nutzen. | Polaroid Retro T-Shirt | Diese Kamera können Sie selber bauen! Hier erhalten Sie einen Bausatz, welcher alles enthält, um eine analoge Kleinbildkamera mit Lichtschacht selbst bauen zu können. Das Besondere: Das Objektiv ist von so schlechter Qualität, dass Sie Bilder erhalten, die genau so aussehen wie von einer Lomo-Kamera. |
€ 34,95 | € 14,99 | € 79,99 | € 46,35 € 44,90 | € 28,00 | € 7,95 | € 67,99 € 49,99 | € 21,97 | € 12,99 € 10,99 |
![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
Auf Amazon ansehen | Auf Amazon ansehen | Auf Amazon ansehen | Auf Amazon ansehen | Auf Amazon ansehen | Auf Amazon ansehen | Auf Amazon ansehen | Auf Amazon ansehen | Auf Amazon ansehen |
Verbesserter Filmtransport
Ich hatte bei meiner Pentacon Six noch nie Bildüberlappungen bzw. einen fehlerhaften Bildtransport, sofern der Rollfilm korrekt eingelegt war. Auch hier wurde eine Verbesserung an der Kamera vorgenommen. Doch welche genau? Von außen sieht alles ganz normal aus. Hier kann ich über technische Details leider nichts berichten. Für mich zählt: Der Filmtransport funktioniert einfach, wie man es von einer guten Mittelformatkamera erwartet. Die Bildabstände sind verhältnismäßig schmal. Dafür passen aber auch immer 13 Bilder(statt 12) 6×6 auf einen 120er-Mittelformatfilm! Dennoch benutze ich den Filmtransporthebel vorsichtshalber nie hektisch und lasse ihn auch nie zurück schnippen.
Hinweis zu Bildüberlappungen
In der Bedienungsanleitung der Pentacon Six wird angegeben, man solle beim Einlegen des Filmes den Filmtransporthebel immer nur ein ganz kleines Stückchen bewegen und wieder zurückführen, dann wieder bewegen usw. So kann man den Film präzise zum „Startpfeil“ hin transportieren, welcher auf der Rückseite des Schutzpapiers vom Rollfilm aufgedruckt ist.
Aber: Mit dieser Technik ist es mir bereits mehrmals passiert, dass ich ein nicht korrektes Einschnappen der Spulenhalterung nicht bemerkte! Dies bewirkte später, dass sich die rechte (zunächst leere) Spule beim späteren Filmtransport nicht richtig mitdrehte bzw. dass zu wenig Film transportiert wurde und es dann eben zu Bildüberlappungen kam.
Man merkt dies dann (sofern man sich dessen bewusst ist) an einem Schwimmen, an einem zu leichten Widerstand beim Spannen der Kamera. Der Film rutscht durch.
Betätigt man aber den Spannhebel der Pentacon Six bereits beim Filmeinlegen in seiner ganzen Funktion (spannen bis zum Anschlag), dreht sich die Filmaufnahme-Spule um knapp 360° und eine vorher nicht korrekt eingerastete Spule rastet nun automatisch korrekt ein. Dies sollte man zunächst zweimal tun und danach erst den Film sukzessive mit kleinen Bewegungen zur Startmarke vorspulen („Pendeln“).
Als mir das Malheur übrigens beim letzten Mal wieder einmal passiert ist (ich merke das dann am ungewohnt leichten und unregelmäßigen Widerstand beim Spannen), zog ich meinen Parka aus, machte den Reißverschluss und alle Knöpfe zu, legte die Kamera hinein, fuhr von außen mit den Armen in die Ärmel und führte sozusagen eine „Notoperation“ mit dem Wechselsack-Ersatz durch. Da es ein bedeckter Himmel über mir war, konnte ich den Film ohne Lichteinfall wieder zurück befördern und erneut (und diesmal korrekt) einlegen. Sicherheitshalber machte ich eine Leerbelichtung, zwischen dem ersten und dem nun (nach Neu-Einlegen des Filmes) folgenden Bild.
Problem #2
Ein weiteres Problem, welches zu unregelmäßigen bzw. überlappenden Bildern führen kann, ist eine zu straffe Film-Andruckplatte. Ich hatte kürzlich jene Andruckplatte bzw. deren Metallfedern etwas „gespannt“. Dies hätte ich aber nicht tun sollen: Der Film lässt sich nun merklich schwerer transportieren, die mechanische Beanspruchung am Plastikkern des Rollfilms (bzw. an dessen Kreuz-Vertiefung) erhöht sich. Beim letzten Film gab es an dieser Kreuz-Vertiefung eine Abnutzung, sodass der Kern bzw. der Rollfilm nicht mehr korrekt transportiert wurde. Ich muss die Federn der Andruckplatte wieder etwas zurück drücken.
Jedoch hat dies alles nichts mit der Modifikation selbst zu tun. Die letzten beiden Hinweise dienen nur als allgemeiner Tipp. Nach dem sanften Zurückbiegen der Federn läuft auch alles wieder wie vorher. Probleme mit der Planlage habe ich dennoch nicht.
Mattiertes Innenleben
Im Werk wurde das Innere der Kamera mattiert. Pentacon-Six-Modelle ohne diese Modifikation weisen eine leicht schimmernde Schwärzung auf, wodurch man unerwünschte Lichtreflexionen im Innern der Kamera riskiert. Dies macht sich gerne bei Weitwinkel-Objektiven und langen Belichtungszeiten durch einen „Schein“ bemerkbar. Übrigens: Man kann so etwas auch recht einfach mit Tafellack selbst machen.
Synthetisches Schmierfett
Als letzte Modifikation wurde (soweit ich informiert bin) an meiner Kamera das Fett bzw. Öl ausgetauscht. Das nun vorhandene (synthetische ?) Fett lässt sowohl den Filmtransport als natürlich auch den Verschluss perfekt ablaufen: Alles Zeiten laufen genau so, wie man es erwartet, ohne Komplikationen – auch bei Minusgraden im Winter.
Kiev Prismensucher mittels Adapter an der Pentacon Six
Zu wesentlich mehr Komfort und Spaß in der Praxis trägt der schöne Kiev TTL-Prismensucher bei. Der Prismensucher der Pentacon Six ist zum einen recht hässlich. Zum anderen beschneidet er das Sucherfeld noch weiter als es ohnehin schon beschnitten wird. Für die Kiev 60 gibt es einen sehr guten, kompakten Prismensucher, welcher mit einem Adapter auch an die Pentacon Six passt.
Nachträglicher Hinweis: Der Anbieter des Adapters „Baierfoto“ hat den Verkauf und den Service 2020 leider eingestellt.
Der Sucher bietet dann die vollständige Ansicht der Mattscheibe! Der (non TTL) Sucher der Pentacon Six beschneidet das Bild. Am schlimmsten ist dies am oberen Bildrand feststellbar: Ganze 8 mm vom tatsächlichen Bild werden gar nicht abgebildet. Der Kiev Sucher bildet aber die gesamte Mattscheibe (brillant!) ab. Und so sieht der Prismensucher mit dem Adapter dann auf der Kamera aus:
Natürlich passt auch der Kiev 60 Lichtschacht auf den Adapter. Jener Lichtschacht ist ebenfalls besser (mehr Abschattung, größere Lupe) als der original Pentacon-Lichtschacht. Überhaupt hat man beim Kiev Prismensucher das Gefühl, eher ein westliches Produkt in den Händen zu halten. Die Qualität ist wirklich gut, das Design dem entsprechend.
Beispielbilder
Natürlich kann ich nicht nur von Technik reden. Ich fotografiere sogar 😉 Hier gibt es zwei Beispielbilder von meiner Pentacon Six. Beide Fotografien sind mit dem 50 mm 1:4 Flektogon entstanden, mein Lieblingsobjektiv.
Ich arbeite übrigens gerne mit Kunstlicht (d. h. Blitzlicht). Gerne können Sie auch einmal einen Blick in die Kategorie Blitz & Kunstlicht wagen. Mein Lieblingsfilm ist der Tri-X 400. Ich entwickele ihn oft in Kodak Xtol in der Verdünnung 1:2.
| | | | | |
Pentacon six TL SLR analog Rollfilm mit Lichtschacht Body (Pentacon Six) | PENTACON six TL - Mittelformat Kamera 120 Rollfilm | Pentacon Six TL 6x6 Mittelformatkamera - Medium Format Camera - Kamera - Gehäuse | PENTACON six TL - Mittelformat Kamera 120 Rollfilm | pentacon six tl mit Objektiv und Lichtschachtsucher | Pentacon six TL Spiegelreflexkamera Rollfilm mit Lichtschacht (Pentacon Six) |
€ 159,99 | € 173,00 | € 245,00 | € 289,00 | € 300,00 | € 179,99 |
![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
Festpreis bei Ebay | Festpreis bei Ebay | Festpreis bei Ebay | Festpreis bei Ebay | Festpreis bei Ebay | Festpreis bei Ebay |
Fazit
Ich bin sehr zufrieden mit meiner P-Six. Wie gesagt, eine unmodifizierte Version würde ich wohl nicht kaufen. Hier fehlen mir aber, zugegeben, auch die Erfahrungen mit einem solchen Modell. Meine steht mir seit nunmehr über 10 Jahren treu zur Seite. Besonders schätze ich auch die kompakten Maße: Trennt man Body und das 80er Biometar, lässt sich beides sehr schön in der Kameratasche unterbringen. Ein weiterer Vorteil dieses Kamerasystems ist der günstige Preis der Objektive.
Leider spinnt bei mir seit einiger Zeit das Bildzählwerk. Hier müsste demnächst wohl eine kleine Reparatur vorgenommen werden. Eine weitere Sache, die mich an der Kamera stört ist, dass offenbar der Blitz bei niedrigen Temperaturen (unter ca. 8 °C) nicht korrekt synchronisiert wird. Kennt jemand anderes dieses Problem*? Doch derlei Verhaltensstörungen wird man irgendwann auch an anderen Kameras feststellen. Es sind allesamt mechanisch höchst komplexe Geräte.
Der Twinmate L-208 von Sekonic ist der wohl günstigste externe Handbelichtungsmesser. Er misst das Umgebungslicht entweder direkt (Motivmessung) oder via Kalotte. Gerade durch letztere Methode ist eine sichere Messung- bzw. ein korrekt belichtetes Bild möglich.
* Ein freundlicher Leser meines Blogs hatte mir mitgeteilt, dass das Blitz-Problem durchaus bekannt ist (und meine Pentacon Six diesbezüglich kein Einzelfall ist): Offenbar wird der Blitz durch Metallkontakte am Verschlussvorhang synchronisiert. Bei kalten Temperaturen kommt es hierbei zu einer geringfügigen Verformung jener. Die Folge: Der Blitz zündet zu spät. Dies ist wirklich ärgerlich. Vielleicht frage ich diesbezüglich bei einer Kamera-Werkstatt mal nach einer weiteren Modifikation an. Ich arbeite ja viel mit Kunstlicht (meist allerdings bei wärmeren Temperaturen). Abhilfe schafft übrigens so ein Zubehörteil, mit dem man einen Blitz auch ohne Blitz-Anschluss (Blitznippel) auslösen kann. Der Blitzauslöser wird einfach in den Kameraauslöser geschraubt und justiert.
Sollte meine PSIX einmal kaputt sein, würde ich mich nach einer Kiev 60 umschauen. Edit: Dies habe ich nun auch getan (als „Backup“). Diese Kamera ist etwas solider gebaut bzw. nicht so filigran. Im Gegensatz zur Kiev 88 passen aber an die Kiev60 die guten Zeiss-Objektive, denn das Objektivbajonett ist das gleiche wie jenes an der Pentacon Six. Die Objektive hätte ich dann schonmal.
Arbeiten Sie auch mit einer Pentacon Six? Besitzen Sie / besitzt Du vielleicht auch eine der raren modifizierten Versionen? Oder gibt es bei euch selbst mit der „Standardversion“ ebenfalls keine nennenswerte Probleme?
Noch ein paar kleine Nachschübe zum P6 System.
Die Exakta66 ist Made in Germany. Ihr Belichtungsmessprisma tastet die eingestellte Blende der Schneider aka Exakta66 Objektive und die eingestellte Zeit ab. Dies kann die Pentacon Six nicht sie hat auch „nur“ die altbacken wirkende Belederung. Tatsächlich ist Exakta66 ein interessantes Produkt deutsch-deutscher koperation. Aufgebaut wurde die Exakta aus Rohgehäusen der Pentacon Six. Diese Gehäuse wurden bei Schneider mit Kontakten für die Zeitübertragung des Messprismas, der dicken Gummierung , einer Rolleimattscheibe und dem Rollei Lichtschacht komplettiert.
Schneider bezog außer den „Rohgehäusen“ auch die „Rohprismen“ bei einem bekannten Fotogeräte Hersteller aus Dresden. Das Messprisma der Exakta war beinahe so teuer wie das Kameragehäuse. Viele Freunde dieses Systems nutzten damals die interessanten Aufrüst Möglichkeiten.
Anstelle der original Prismen kaufte man sich bei Dieter Baier einen Adapter für das Kiev60 Prisma.
Pentacon Six Besitzer statteten ihre Kamera mit der Exakta66 Mattscheibe und deren Lichtschacht aus.
Für die Firma Exakta ist die Rechnung, mit einer eigenen Kamera einen zusätlichen Absatzmarkt für Schneider Objektive zu schaffen, nicht aufgegangen.
Den meisten Exakta66 Besitzern war das Zubehör zu teuer, man kaund ufte dann lieber Zeiss Jena Objektive und erfreute an der hellen Mattscheibe und tollem Lichtschacht. Auch das oben erwähnte Aufrüsten der Pentacon Six war beliebt.
Beide Kameras wartet und repariert Andre Schönfelder von Foto Olbricht in Görlitz.
Sehr interessant. Danke für den Beitrag!