Konventionelles, Unkonventionelles, Tipps und Tricks zur Fotografie

Vignettierung bei Fotos

Vignettierung Lomo Kamera
Vignettierung mit Abschattung an den Rändern bei einem Foto einer sogenannten Lomo-Kamera

Unter dem Begriff Vignettierung versteht man in der Fotografie Abdunklungen an den Rändern bzw. Ecken eines Fotos. Bei billigen Linsen entstehen diese vornehmlich dadurch, dass diese bei schwächerem Licht nicht mehr in der Lage sind, das gesamte Negativ (bzw. den Sensor) auszuleuchten bzw. dadurch, dass der „Bildkreis“ des Objektives für das verwendete Aufnahmeformat zu gering ist. Hier nimmt die Lichtstärke zu den Rändern hin ab. Je kleiner das Aufnahmeformat (Negativgröße / Chipgröße) ist, desto leichter lässt sich eine Vignettierung vermeiden.
Die oft gemachte Aussage, dass das Abblenden des Objektives einer Vignette entgegen wirkt kann ich nicht bestätigen! Ich habe entsprechende Tests gemacht und konnte es nicht schaffen, dass beim Abblenden um jeweils mehrere Blenden die Vignettierung verringert wurde. Es ist ja auch logisch: der Bildkreis (bzw. die Größe der durch das Objektiv ausleuchtbarer Fläche) verändert sich ja durch Abblenden nicht.
Bewusst eingesetzt wird der Vignettierungseffekt bei der sogenannten „Lomografie“. Entsprechende Kameras belichten oftmals auf ein relativ großes Filmformat (Mittelformat) und besitzen dazu Optiken, die aber gar nicht in der Lage sind, dieses Format korrekt auszuleuchten. Paradebeispiele hierzu wären wohl die bekannte Holga sowie die Diana. Vignettierungen entstehen ebenfalls bei z.B. zu langen Sonnenblenden oder bei zu hohen Filtern bei Weitwinkelobjektiven.

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Eine Vignette lässt sich im S/W-Labor sehr einfach durch Nachbelichten oder Abwedeln mittels einer ovalen Maske bzw. mittels einer solchen mit entsprechendem Ausschnitt erzeugen. In der digitalen Bildbearbeitung erzeugt man eine Vignette mit einer runden oder ovalen Auswahl, welche eine „weiche“ Kannte zugewiesen bekommt. Nun schneidet man diese Auswahl aus und setzt sie in ein neues Bild mit der Hintergrundfarbe der Wahl (meist wohl weiß). In der Portraitfotografie des frühen 19. Jahrhunderts war diese Technik sehr beliebt. Eine „dezente“ Vignettierung lenkt dabei das Auge des Betrachters zum Zentrum des Bildes bzw. schwächt Unwesentlicheres auf dem Bild ab.