Filter für das Objektiv: Das Cokin Filtersystem
Sicherlich sind Ihnen Filter für die Objektive von Kameras nichts Unbekanntes. Jeder Filter besitzt einen ganz bestimmten Durchmesser bzw. ein ganz bestimmtes Filtergewinde. Das heißt: Ein Schraubfilter mit dem Gewinde von zum Beispiel 52 mm passt nicht auf ein Objektiv mit einem Gewinde von 58 mm. Man müsste je zwei Filter mit unterschiedlicher Größe kaufen. Doch es gibt hier eine Universallösung: Das Cokin Filtersystem.
Filter für Objektive gibt es für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke. Meiner Meinung nach, werden viele dieser zusätzlichen Glasscheiben vor dem Objektiv gar nicht benötigt. So sind moderne Objektive bereits so gut korrigiert, dass sie ohnehin die (für die Bilder ungünstigen) UV-Strahlen blockieren. Einen UV-Filter habe ich jedenfalls noch nie genutzt, und das erfolgreich.
Dennoch hatte ich seinerzeit eine Vielzahl an Objektivfilter in Gebrauch. Diese Vielzahl kam allerdings nicht dadurch zustande, dass ich so viele unterschiedliche Vorsätze benötige. Ich besitze mehrere Objektive unterschiedlichen Durchmessers und benötigte also von einem einzigen Filter gleich mehrere Varianten.
Das Filterkompendium
Mit Erwerb des Cokin-Filter-Systems konnte ich die Anzahl meiner Filter jedoch drastisch reduzieren: Es wird für jedes Objektiv der selbe Filter verwendet. So sieht das Kompendium aus:
Zunächst benötigt man für jedes Objektiv einen Adapterring. Dessen Innenmaße entsprechen genau der des Objektivgewindes. Die Außenmaße der Cokin-Adapter sind jedoch alle gleich groß und zwar so, dass das Kompendium darauf geschoben werden kann. Das Kompendium ist also der Halter für die Cokin-Filter-Scheiben. Auf diesem Foto sehen Sie das Kompendium an einer meiner analogen Kameras. Ich kann es einfach abstecken und auf das Objektiv meiner Digitalkamera schieben (denn dort sitzt auch ein Adapterring).
Die Adapterringe
Wie gesagt, benötigt man für jedes Objektiv einen Adapterring, dessen Außenmaße immer gleich sind.
Die Innenmaße sind natürlich für jeden Objektiv-Durchmesser verschieden.
Ein auf das Objektiv geschraubter Cokin-Adapter-Ring. Auf diesen wird nun einfach das Kompendium (der Filterhalter) geschoben.
Sinnvolle Filter für die Fotografie
Wie oben bereits kurz angedeutet: Ich schätze nur recht wenige Filtertypen als wirklich sinnvoll ein. Der vielleicht als wichtigster Objektivfilter zu nennende wäre meiner Meinung nach der Polfilter:
Der Cokin-Polfilter
Polfilter muss man drehen können, um die Wirkung – je nach Lichtverhältnis bzw. Lichtrichtung – präzise variieren zu können.
Auch bei dem Cokin-Filterhalter ist dies möglich. Der Filter besitzt daher einen gerändelten Außenbereich. Mit einem Polfilter lassen sich Spiegelungen wirkungsvoll ausblenden. Hierdurch werden Farben weit satter wieder gegeben. Denn die Spiegelungen des Umgebungslichtes darauf werden „eliminiert“. Insbesondere bei Blättern (in denen sich die Sonne spiegelt) oder beim Himmel (in dessen Wassertröpfchen sich ebenfalls das Sonnenlicht spiegelt) ist die Wirkung eines Polfilters sehr gut zu beobachten. Es ist sogar möglich, mittels einem Polfilter direktes Blitzlicht einzusetzen ohne dass eine angeblitzte Person eine Spiegelung auf der Stirn oder der Nasenspitze aufweisen wird (hierzu wird dann allerdings noch eine Polfilterfolie auf dem Blitzgerät benötigt).
Der Grauverlauffilter
Das schlagendste Argument für die Verwendung des Cokin-Filterhalters ist aber beim Gebrauch eines Grauverlauffilters anzuwenden: Nur bei einem solchen Kompendium lässt sich der Bereich des Grauverlaufes durch Verschieben variieren:
Bei diesem Beispielbild sehen Sie, wie der obere Bereich des Filters getonter ist als der untere. Den Bereich des Verlaufes kann man bei einem solchen Kompendium frei wählen (im Gegensatz zu Schraubfiltern). Angenommen, ich möchte jemanden vor einer Mauer am Strand fotografieren. Die Person steht im Schatten, der Sand davor wird aber grell von der Sonne beleuchtet.
Ich belichte aber so, dass die Person korrekt belichtet wird – der Sand wäre völlig überstrahlt. Nun kann ich den Filter im Cokin-Filterhalter einfach so verschieben, dass dessen dunkler Bereich gerade so zur Person ragt. Der untere Bereich deckt den viel zu hellen Sand bei einer solchen sehr kontrastreichen Lichtsituation ab und er wird „natürlich“ auf dem Foto wieder gegeben, statt wie Schnee auszusehen.
Mehr als diese beiden Filter (+ einen Graufilter) nutze ich übrigens nicht bei der Farbfotografie:
Hier sehen Sie noch einmal den Polfilter sowie den Cokin Verlauffilter. Auch können Sie hier die obligatorische Aufbewahrungsbox sehen.
Weitere Filter und Ringe. Zu sehen ist hier auch mein Graufilter sowie ein Weichzeichner. Auf letzteren verzichte ich bei der digitalen Fotografie. So etwas (weichzeichnen) kann man auch am Computer machen.
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Filter für die analoge S/W-Fotografie
Wenn ich nur drei Filter nutze, warum schrieb ich weiter oben dann von derlei vielen? Ich habe noch mehr Cokin-Filter. Allerdings sind diese nur für die analoge Schwarzweiß-Fotografie relevant:
Paradoxerweise spricht man bei diesem Anwendungsgebiet von Farbfiltern.
Denn diese sperren oder verstärken den Lichtanteil gewisser Farben, der auf den S/W-Film gelangt. Ich nutze gerne den Rotfilter um das Himmelsblau (ca. Komplementärfarbe zu Blau) deutlich abzudunkeln. Bei einer Person jedoch würde man mit einem Rotfilter die Lippen sehr hellgrau auf dem Foto erscheinen lassen. Bei Porträts nutze ich einen Gelbfilter. Dieser hellt die Haut schön auf, lässt das Lippenrot aber genügend dunkel. Für Landschaften habe ich auch noch einen Grünfilter von Cokin und als Lösung zwischen Gelb und Rot einen Cokin-Orangefilter.
Auf dem oberen Bild sehen Sie auch zwei „Deckel“. Der linke ist ein Objektivschutzdeckel, der einfach auf den Adapterring des Objektives geschoben werden, wenn kein Kompendium davor sitzt. Der rechte „Schieber“ ist der Schutz, welcher in das Kompendium geschoben werden kann, um den Filter dahinter oder das Objektiv zu schützen.
Cokin-Sonnenblende
Natürlich muss auf eine Sonnenblende / Gegenlichtblende nicht verzichtet werden:
Es lassen sich praktisch unendlich viele dieser einzelnen Teil-Blenden vorne am Filterhalter anbringen.
Bei meinem leichten Weitwinkel-Objektiv darf ich jedoch nicht mehr als drei dieser Steck-Sonnenblend-Elemente anbringen, sonst kommt es zur Vigenttierung. Bei Teleobjektiven kann man natürlich mehrere dieser Elemente verwenden.
Mehrere Filter gleichzeitig verwenden
Es ist beim Cokin-System möglich, mehrere Filter hintereinander einzusetzen:
Hier nutze ich einen Graufilter sowie einen Weichzeichner. Dahinter könnte man noch den Polfilter platzieren. So etwas sollte aber mit Bedacht gehandhabt werden: Jede zusätzliche Fläche vor dem Objektiv kann die allgemeine Abbildungsqualität der Optik (sicher nicht positiv) beeinflussen.
Am günstigsten erhält man die Cokin-Filter im Komplettset zum günstigen Preis. Für die analoge Fotografie stehen viele Grau- und Grauverlauffilter bereit. Ideal für Langzeitbelichtungen im Hellen oder für das Abdunkeln vom Himmel.
Verschiedene Systeme
Das Cokin Filtersystem gibt es in insgesamt vier Größen:
- A-System (eher kleine Durchmesser)
- P-System (eher mittlere Durchmesser)
- Z-Pro-System (gößer)
- X-Pro-System (noch größer)
Diese Bezeichnungen wurden jedoch offenbar geändert, so dass die Cokin-Filter-Systeme unter S; M; X; XL angeboten werden. Jedes System deckt einen gewissen Bereich an Filterdurchmesser (Gewindedurchmesser) ab.
Für die allgemeine Fotografie dürfte das A- und das P-System ausreichend sein. Ich nutze Filter für das P-System. Mein kleinster Adapterring ist für 49mm-Gewinde, der größte ist für 77 mm Gewinde. Damit decke ich alle meine Objektive ab.
«Erst recht hier brauche ich dann keine Filter, da man hier ja viel präziser Maskieren kann.»
Hallo Thomas,
auch hier hast Du selbstverständlich wieder recht. Aber wieso soll ich mir zusätzliche Mehrarbeit machen wenn ich die Filter sowieso bei mir habe? Spätestens dann wenn ich eine kleine Serie haben möchte vereinfachen sie die Arbeit ungemein. Ich belichte alle Fotos mit der gleichen Einstellung, scanne sie absolut identisch und kann sie daher auch mit den selben Einstellungen bearbeiten. Auf allen Fotos sind die Tonwerte gleich und ich muß keine Masken malen oder ähnliche Klimmzüge veranstalten die Zeit und Nerven kosten.
Da ich die Filter in aller Regel nur draußen gebrauche, mein Film ISO 400 (200 bei KB) hat und ich selten stärker als 5,6 (8 bei 6×6) abblende, ist es selbst mit Filter einerlei welche Verschlußzeit ich erreiche. Sie liegt so gut wie immer schneller als 1/30 s. Das kann ich noch problemlos aus der Hand halten. Mit der Mittelformatkamera geht sogar 1/30 noch gut wenn man Menschen fotografiert. Das Doppelauge löst praktisch vibrationsfrei aus. Drückt man die Kamera gegen Bauch oder Busen ist sie gut gedämpft. Selbst längere Belichtungszeiten sollten so freihand möglich sein.
In der Tasche befindet sich übrigens ein einfaches und kleines Kleinbildgehäuse, die Brennweiten 35 mm und 85 mm sowie die Mittelformatkamera (TLR) plus Belichtungsmesser. Zusätzlich habe ich immer ein leichtes Stativ dabei. Hin und wieder stelle ich die TLR aufs Stativ und verwende die Kleinbildkamera aus der Hand. Das ermöglicht gut geplante Fotos und behindert trotzdem keine spontanen «Schnappschüsse».
Vielen Dank für den (erneuten) Einblick in deine Arbeitsweise. Bei mir ist es so: Ich hatte bis vor einigen Jahren Photoshop nur für rudimentäre Arbeiten genutzt. Mittlerweile bin ich da recht fit darin, besonders was „Ebenen-Maskierungen“ und Freistellen (von Maskierungen) anbelangt. Und natürlich das Abspeichern von Einstellungsebenen. Das ist schon eine tolle Sache, wenn man es kennt!
Ich platziere dann alle Bilder einer Serie nebeneinander auf dem großen Monitor (die Photoshop-Einstellungen sind auf dem anderen Monitor bzw. vergeuden keinen Platz) und kann dann (nach der Maskierung und anlegen der Einstellungsebenen darauf) alle Tonwerte elegant mittels Tipptasten angleichen. Ich weiß natürlich wie es ist, wenn innerhalb einer Serie solche Dinge nicht schlüssig sind (insbesondere was Farbausfilterungen anbelangt).
Im Labor mache ich es ähnlich: Immer einen „Standardschnipsel“ oder einen fertigen (nassen) Abzug als Referenz bereit halten. Ich hatte einmal eine Serie mit Schnee. Dort musste dieser natürlich immer den gleichen Helligkeitswert besitzen. So etwas lässt sich dann aber recht einfach mit dem Farmer angleichen.