Kleiner externer Belichtungsmesser: Der Gossen Digisix
In diesem Beitrag möchte ich einmal meinen Belichtungsmesser vorstellen, der mich bereits seit fast 10 Jahren treu begleitet: Der Gossen Digisix. Immer hat er mir präzise Ergebnisse zur korrekten Belichtung meiner Fotos geliefert.
Wenn man sich nach einen externen Handbelichtungsmesser umschaut, wird man vielleicht staunen: Diese Dinger sind seltsamerweise recht teuer (unter 100 Euro gibt es keine). Ich weiß nicht, woran das liegt – technisch kann es doch nicht so aufwendig sein, einen solchen Belichtungsmesser zu konstruieren. Wahrscheinlich liegt dies aber eher daran, dass der Absatz solcher Geräte eher geringerer Natur ist. Wer braucht schon einen externen Handbelichtungsmesser, wo die Kamera bereits einen eingebauten Belichtungsmesser besitzt?
Bei mir ist es so, dass ich viel mit recht alten, „analogen“ Kameras arbeite und diese besitzen entweder gar keine Elektronik oder aber die Messelektronik besitzt nunmehr einen rudimentären Charakter (nichts mit „Matrixmessung“, Spotmessung oder ein Histogramm zur sicheren Beurteilung). Kurzum: Ich benötige einen Belichtungsmesser, auf den ich mich verlassen kann:
Hier sehen Sie den Gossen Digisix. Das kleine Gerät besitzt alles, was ich für eine präzise Lichtmessung benötige:
Messmethoden des Digisix
Mit dem Gossen Digisix lässt sich entweder eine sogenannte Motivmessung vornehmen oder aber eine reine Lichtmessung.
Die Motivmessung
Bei der Motivmessung schiebt man die weiße Kalotte zur Seite und visiert direkt das Motiv an. Nun drückt man die Mess-Taste („M“) und erhält einen sogenannten EV-Wert. Diesen Wert stellt man nun am Drehrädchen ein und kann an der Skala ablesen, bei welcher Blende genau welche Belichtungszeit erforderlich ist. Natürlich muss man dem Belichtungsmesser vorher mitteilen, bei welchem ISO-Wert man gedenkt zu fotografieren.
Preistipp
Empfehlung
Leistungstipp
Sekonic L-208 Twinmate
Gossen Digisix2 Belichtungsmesser
Gossen Digiflash 2
€ 123,38
€ 184,00€ 149,00
Preis nicht verfügbar
Der Twinmate L-208 von Sekonic ist der wohl günstigste externe Handbelichtungsmesser. Er misst das Umgebungslicht entweder direkt (Motivmessung) oder via Kalotte. Gerade durch letztere Methode ist eine sichere Messung- bzw. ein korrekt belichtetes Bild möglich.
Den Digisix von Gossen gibt es nunmehr in der Version II. Der Belichtungsmesser ist der kleinste und einer der günstigsten auf dem Markt, besitzt aber sowohl die Möglichkeit zur Motiv- als auch zur Lichtmessung, wodurch sehr präzise Messergebnisse möglich sind.
Dieser Blitzbelichtungsmesser kann zusätzlich auch Kunstlicht messen. Natürlich ist er weiterhin ganz normal für das Umgebungslicht geeignet.
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Auf dem obigen Foto ist der Gossen Belichtungsmesser auf „100 ISO“ kalibriert. Er gibt mir einen EV-Wert von 8 aus, welchen ich bereits auf die Skala übertragen habe. Diese zeigt mir nun die gültigen Kombinationen aus Blende und Belichtungszeit an (z. B. eine Belichtungszeit von 1/4 Sekunde bei Blende 8). Ganz einfach.
Die Motivmessung sollte man jedoch bei den meisten Lichtsituationen eher vermeiden, da sie fehleranfällig ist: Hier misst man immer das Licht, welches vom Motiv selbst zurück (zur Kamera) reflektiert wird. Würde man einen schwarzen Bären anmessen, würde man einen falschen Messwert erhalten, denn der Belichtungsmesser „denkt“: „Hier ist es aber dunkel“. Das selbe gilt bei Schneelandschaften: Diese würden so belichtet (unterbelichtet) werden, dass der Schnee nunmehr grau erscheinen wird. Besser ist hier die sogenannte „Lichtmessung“:
Die Lichtmessung
Die Lichtmessung ist nur mit einem externen Belichtungsmesser realisierbar und deren eigentliches Spezialgebiet. Hier spielt die Eigenhelligkeit des Motivs keine Rolle: Es wird nur das vor Ort existierende, tatsächliche Licht gemessen! Die Lichtmessung ist die präziseste Messmethode.
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Um eine Lichtmessung vorzunehmen, muss man die weiße Kalotte vor das Messelement des Gossen Digisix schieben. Nun begibt man sich vor das zu fotografierende Motiv und hält den Belichtungsmesser (mit vorgeschobener Kalotte) in Richtung Kamera.
Was passiert hier? Man misst mit der Methode der Lichtmessung kein reflektiertes Licht sondern das reine, einfallende Licht auf das Motiv. Ich nehme eine Belichtungsmessung fast immer mit dieser Methode vor und erhalte somit stets korrekt belichtete Bilder.
Hier sehen Sie besagte weiße Kalotte noch einmal sehr deutlich im Detail. Auf dem Foto ist sie beiseite geschoben. Für eine echte Lichtmessung muss man sie jedoch vor das Messelement platzieren.
Ferner ist auf dem Bild ersichtlich, dass der Gossen Digisix Belichtungsmesser auf der Rückseite einen Anschluss für ein Stativ besitzt. Hier ist allerdings nicht vorgesehen, den Belichtungsmesser auf ein Stativ zu schrauben (warum auch), sondern das Gewinde dient einem anderen Zweck:
Als Zubehör gibt es einen kleinen Schuh, den man unterhalb des Gossen Belichtungsmesser schrauben- und diesen somit in den Zubehörschuh (Blitzschuh) der Kamera schieben kann. Natürlich ist dadurch nur eine Motivmessung möglich, von der ich eher abraten möchte.
Funktionen
Wie gesagt, kann man mit dem Digisix entweder mit der Motiv- oder aber mit der Lichtmessung-Methode messen. Weitere Funktionen des Belichtungsmessers möchte ich noch aufzählen:
ISO-Bereich von 6 ISO bis 3200 ISO
Uhrzeitanzeige sowie sogar ein Wecker
Timer (für Langzeitbelichtungen)
eingebautes Thermometer
Der Gossen Digisix hat ferner einen kleinen Lautsprecher eingebaut, durch welchen Piep-Töne erzeugt werden, die beim Wählen der Funktionen sowie für den Timer relevant sind. Den Wecker und die Temperaturanzeige benötige ich hierbei nicht. Letztere wäre eventuell bei sehr kalten Umweltverhältnissen relevant, wenn man diese messen muss, da ja Kameras ab einer gewissen Kälte nicht mehr korrekt funktionieren.
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Den Belichtungsmesser kalibrieren
Es ist übrigens auch möglich, den Belichtungsmesser etwas zu kalibrieren. Das heißt, man kann die Messergebnisse global etwas nach oben oder nach unten korrigieren. Ich hatte meinen Digisix jedoch mit zwei weiteren Belichtungsmessern verglichen (Konica und Minolta): Die Messergebnisse waren stets die selben. Der Digisix arbeitet also ab Werk sehr genau.
Die Batterie
Das Gute an dem Gossen Digisix ist auch, dass man hierfür eine ganz gewöhnliche Knopfbatterie des Typs „CR 2032“ benötigt. Diese Batterien gibt es für wenige Cent im Supermarkt an der Kasse.
Auch ist zu erwähnen, dass man den Digisix nicht ausschalten kann. Ich hatte einmal notiert, wann ich eine frische Batterie einsetzte und wann ich diese austauschen musste: Die Batterie hält mindestens sechs Monate. Danach blinkt irgendwann das EV-Symbol auf dem Display und es wird Zeit für eine neue Batterie.
Den Digisix von Gossen gibt es nunmehr in der Version II. Der Belichtungsmesser ist der kleinste und einer der günstigsten auf dem Markt, besitzt aber sowohl die Möglichkeit zur Motiv- als auch zur Lichtmessung, wodurch sehr präzise Messergebnisse möglich sind.
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Wie mir ein „Bierschaden“ bei meinem Belichtungsmesser gelungen ist und wie ich dies repariert hatte, lesen Sie übrigens auf meiner anderen Seite. Den Gossen kann man nämlich noch vernünftig aufschrauben bzw. reparieren.
Fazit
Ich würde den winzigen Gossen Digisix jederzeit weiter empfehlen. Teurere Belichtungsmesser messen auch nicht genauer. Wenn man jedoch einen Spotbelichtungsmesser mit sehr engem Messwinkel benötigt, muss man auf letztere zurück greifen. Ich messe bei meinen Motiven immer mit der Lichtmess-Methode. Dies kann der Digisix sehr gut. Als ich mir das Messgerät vor ca. 10 Jahren kaufte, hatte er ca. 150 € gekostet. Dieser Preis ist bis heute so geblieben. Ich überlegte mir dann, dass ich einen zuverlässigen Handbelichtungsmesser die nächsten Jahre ohnehin benötigen werde und dass mir dieser den Preis dann wert ist. Vorher hatte ich einen alten, klobigen Belichtungsmesser, der Quecksilber-Batterien (die es nicht mehr zu kaufen gibt) benötigte. Mit einem solchen modernen Gerät macht es einfach mehr Spaß.
Artikeldatum: 2.10.2015 / letzte Änderung: 17. Januar 2021 ▲
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habe auch den DIGISIX II. Das Ablesen der Ablesen der Zeit ist klar, aber wie lese ich den F-Wert von der Scala ab??
MfG Peter
Tom (Admin) Hallo Peter, man ermittelt zunächst via Knopfdruck den „EV-Wert“. Dieser wird im Display angezeigt und ist eigentlich nur eine interne Ziffer / Variable. Diese stellt man dann aber am Drehrad ein. Nun kann man für die gewünschte Belichtungszeit den F-Wert (Blende) ablesen. Oder man liest, anders herum, an der Blendenskala für die gewünschte Blende die Belichtungszeit ab.
TT | am 6. Februar 2020
Hallo Thomas,
dem Schwarzbären mit der Lichtmessmethode zu Leibe rücken halte ich allerdings auch nicht für empfehlenswert.(https://www.faszination-kanada.com/kanada-entdecken/wildlife-natur/verhaltensregeln-bei-baerenkontakt/)
Scherz beiseite. Nette Seite und informativer Artikel, gut geschrieben, enthält alle Infos, die nötig sind ohne auszuschweifen. Gute Bilder, so kann man sich ein Bild machen und eine Kaufentscheidung treffen. Ich kauf ihn mir.
Vielen Dank dafür und beste Grüße, Thomas
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... Tom über alles, was ihn fotografisch interessiert und mehr als drei Sätze ausmacht. Besonders interessiert ihn das Basteln, selber bauen und modifizieren von alten Kameras. Für ein tägliches Blog fehlt ihm die Zeit - und (zugegeben) auch die Geduld. Diese Seiten werden also nicht jeden Tag aktualisiert.
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