Das Schnurstativ: das kleinste Stativ der Welt
Heute möchte ich das sicherlich kompakteste Stativ der Welt vorstellen: das Schnurstativ. Es passen fünf davon in jede Hosentasche.
Oft habe ich eine kleine Messsucher-Kamera in der Tasche. Wer weiß, was mir unterwegs alles begegnet. Einiges davon möchte ich vielleicht fotografieren. Als „Immer-dabei-Kamera“ habe ich eine Agfa Selectronic S bei mir. Das ist eine analoge Kamera, welche ich am liebsten mit 100-ASA-Filmen füttere. Denn jene haben die höchste Auflösung bzw. das kleinste Korn.
Doch was ist, wenn es bereits dunkler ist? Ich müsste dann bei längeren Verschlusszeiten jenseits der sicheren 1/60 Sekunde fotografieren. Dann wird es schwierig: Es drohen Verwackelungen. Hierzu habe ich immer zusätzlich ein Ministativ dabei. Ein Stativ, welches in jede Hosentasche passt, welches so klein ist, dass man es fast verschlucken kann. Ich meine das Schnurstativ.
Und so sieht es aus:
Sie haben natürlich gleich das Prinzip erkannt: Das Schnurstativ besteht aus einer Stativschraube und einem dünnen Seil / einer Schnur. An das eine Ende der Schnur habe ich eine Schlaufe mit einem Knoten angebracht. Hier kommt mein Fuß rein. Das andere Ende des Bandes ist an der Stativschraube festgeknotet. Die Schraube wird in den Stativanschluss des Fotoapparates geschraubt. Fertig.
So sieht’s dann in der Praxis aus:
Die Schnur wird um die Stativschraube gewickelt, bis die nötige Arbeitshöhe erreicht ist. Dann wird sie straff gespannt, indem die Kamera hochgezogen- und dort gehalten wird. Ich habe es ausprobiert: Ich kann mit dem Schnurstativ noch die 1/30 Sekunde aus der Hand halten! Auch die 1/15 sollte bei ruhigem Atem und strammer Haltung noch realisierbar sein, erst Recht bei spiegellosen Kameras – Sofern Sie keinen Tremor haben. Sicherer ist es allerdings, man benutzt ein Einbeinstativ.
Für mein Schnurstativ habe ich mir eine kleine Aufbewahrungsbox angefertigt, da es die Angewohnheit hat, sich in der Tasche auseinander zu rollen und zu verknoten:
Diese „Stativtasche“ ist nichts weiter als eine gekürzte Filmdose. So einfach geht’s.
Der nächste Schritt wäre dann das Einbeinstativ (wenn man von Klemmstativen und dergleichen einmal absieht). Es passt immerhin in eine etwas größere Schultertasche. Mit diesem „Monopod“ schaffe ich die 1/8 Sekunde ziemlich sicher ohne Verwackeln. Viele Fotofreunde nutzen das Einbeinstativ aber nicht richtig.
Es gibt übrigens auch kommerziell hergestellte Schnurstative. So etwas mit Federzug und Stahlseil ist natürlich eine elegantere Lösung. Jedoch komme ich mit meinem selber gebautem Stativ sicherlich genau so zu einem möglichst nicht verwackelten Bild. Man sieht halt sicherlich nur etwas komisch aus, nutzt man ein Schnurstativ. Bei Verschlusszeiten länger als 1/15 Sekunde nutze ich dann aber besser ein richtiges Stativ oder lasse das Foto besser sein.
noch besser schnur wie dreieck aufspannen. hier badewannen metallschnur. einfache variante mit KB plastikdose zur aufbewahrung. inkl. deckel einfach loch durch boden.
Danke für den Tipp!