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Ein Weichzeichner Objektiv selber bauen

Thomasletzte Änderung: Jul 2024Selber Bauennoch keine Kommentare

Heute möchte ich demonstrieren, mit welchen simplen Linsen man eigentlich recht interessante Fotos machen kann. Ich habe mir einfach ein kleines Objektiv selber gebaut.

Theoretisch kann man alles als Objektiv vor die Kamera befestigen, was Licht bricht. Eine Ausnahme stellt hier die Lochkamera-Fotografie dar. Bei einer Lochkamera fällt dann selbst das Linsenelement weg.

Aber ich möchte diesmal einen sogenannten »Lomo-Look« erzeugen und hierfür benötigt man im Kern nichts weiter als eine möglichst schlechte Optik. Mein Tipp hierzu: ein Optikbaukasten für Kinder. Für mein selbstgebautes Lomo-Objektiv nutzte ich aber einfach eine einzelne Linse aus meiner „Kramkiste“ an alten auseinander genommenen Objektiven alter Kameras. So sieht mein Objektiv an meiner Nikon DSLR Kamera aus:

das selbst gebaute Objektiv an der DSLR

selbst gebautes Lomo Objektiv an DSLR

Ganz gewiss keine Schönheit. Aber es funktioniert gut! Was habe ich genau gemacht?

  1. Ich hatte irgendeine Linse vor meine Kamera gehalten und geschaut, ob sich bei einem akzeptablen Abstand vor der Kamera irgendwann ein Bild im Sucher ergab. Bei vielen Linsen ging es nicht. Mit einem einzelnen Linsensegment, welches ich aus dem Objektiv einer alten analogen Klappkamera vom Flohmarkt ausgebaut hatte, ging es dann gut.
  2. Dann hatte ich noch das Rückteil eines alten M-42-Objektives (denn dafür gibt es Adapter für Digitalkameras). Auf dieses Rückteil klebte ich mit Heißkleber die Linsenkonstruktion).
  3. Mit einem M42 Adapter konnte ich nun mein selbst gebautes Objektiv an meiner Nikon DSLR anschrauben. Fokussiert wird einfach, indem man das Objektiv im M42-Adapter dreht.

Zwei Beispielfotos mit meinem selbst gebauten Lomo Weichzeichner Objektiv

Hier zeige ich, was in dem selbst gebauten Objektiv steckt. Es bildet ähnlich ab, wie das sogenannte „Subjektiv„, ist natürlich selbst gebaut weit günstiger.

Stillleben: eine Blume in der Vase

selbst gebautes Objektiv

Porträt: eine schöne Dame

selbst gebautes Weichzeichner Objektiv

Na, das sieht doch gut aus! Man beachte den Schmelz oben und unten. Weichzeichner-Objektive eignen sich besonders für Landschaften, Stillleben und für Frauenporträts.

Richtig exakte Schärfe bekomme ich mit meinem Eigenbau-Objektiv nicht hin. Aber so eignet es sich sehr gut für Portraits oder gar für Aktfotos. Dadurch, dass man das Selbstbau-Objektiv drehen kann, kann man auch die Position der Unschärfen verändern.

Man kann an der Kamera entweder im manuellen Modus arbeiten. Oder man nutzt die Belichtungsautomatik A (Nikon) oder den AV-Modus (Canon). Dadurch, dass man bei Digitalkameras das Bild nun sofort überprüfen kann, gelangt man auch durch manuelles Verändern der Parameter zu einem guten Ergebnis.

Natürlich kann man als Anschlusselement auch ein Original-Bajonett (aus einem kaputten Objektiv) passend für die Kamera nehmen. Dann lässt sich das Objektiv aber nicht mehr drehen bzw. fokussieren. Dadurch, dass das Objektiv den Standard-M42-Anschluss hat, lässt es sich per Adapter an viele Digitalkameras anschließen. Und natürlich ließe es sich auch an einer original analogen M42-Kamera anschließen.

Fotografie von einem Fohlen mit einer Acryllinse aufgenommen
Eine etwas elaboriertere Lösung: Man nehme ein altes Objektiv, entferne die Glaslinsen darin und ganz hinten setzt man eine Kunststofflinse ein. Dadurch ist ein Fokussieren weiterhin möglich sowie die interne Belichtungsmessung der Kamera  → Ersetzen der Glaslinsen mit einer Acryllinse

veröffentlicht: 12.12.14 | letzte Änderung: 30.07.24

Clipart einer PersonHallo, hier schreibt Thomas über allerlei fotografische Themen. Für die neueste Technik habe ich jedoch wenig übrig – Mein Interesse gilt eher dem selber Machen, den kleinen Tipps und Tricks, auch der analogen Fotografie und dem Fotografieren mit Kunstlicht.

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