Buchvorstellung: einige Bücher zum Thema Blitzen
Heute habe ich etwas in meinem Bücherregal gekramt und einige Bücher heraus gezogen, welche sich mehr oder weniger mit dem Thema Blitz-Fotografie beschäftigen. In diesem Beitrag möchte ich sie kurz vorstellen.
Jetzt haben wir (einen leider noch ziemlich grauen) Dezember und bereits um halb Vier fängt es an, dunkel zu werden. Da ist es doch immer schön, es sich mit einem Buch hinterm Ofen gemütlich zu machen. Und für Zeitgenossen, die sich für die Fotografie und ganz besonders für die Kunstlicht- und Blitzfotografie interessieren – die nennt man heute wohl „Strobisten“ – ja für die gibt es natürlich auch diverse Bücher, welche sich mit dem Thema Blitzfotografie beschäftigen. Zwar gibt es mittlerweile so allerhand Wissen kostenlos im Internet. Eine gebundene und vor allem sortierte und gegliederte Wissensquelle auf Papier ist natürlich immer schöner zu lesen als ein noch so gut gemachter Blog-Artikel – zumindest, wenn man die Zeit dafür hat.
Hier möchte ich also einige Bücher für den Strobisten vorstellen, mittels welchen ich mir doch durchaus so einiges an Wissen aneignen konnte. Ich stelle zunächst zwei aktuelle Bücher vor. Dann habe ich aber noch einige ältere zum Thema Blitz-Fotografie: Diese Bücher sind sehr günstig, lassen sich allerdings nur noch antiquarisch beziehen. Am einfachsten, falls denn vorhanden, geht dies oftmals über Amazon, wo ja auch gebrauchte Bücher von Händlern oder von Privat angeboten werden. Falls man dort nicht fündig wird, wird man es wahrscheinlich bei ZVAB – eine Suchmaschine für antiquarische Bücher bzw. Händler. Ich habe die vorgestellten Bücher aber alle bei Amazon finden können und jeweils einen entsprechenden Link gesetzt.
Nur ein einziger Blitz - dies ist die Prämisse bei diesem Buch. Der Autor vermittelt Techniken, mittels derer man mit möglichst minimalistischem Setting dennoch zu aussagekräftigen Fotografien gelangt, eben nur mit einem einzigen Blitzgerät.
Einige meiner Bücher sind tatsächlich ziemlich alt. Aber dies macht nichts: An der Charakteristik von Licht bzw. an der Physik hat sich in den letzten dreißig Jahren, soweit ich weiß, nichts geändert. Und ich persönlich bevorzuge unbedingt Fotobücher, bei denen nicht gleich auf irgendwelche herstellerspezifische Programmfunktionen hingewiesen wird, von denen sowieso niemand weiß, was sich genau dahinter eigentlich tut. Ich bin also ein Freund der Basis und des manuellen Blitzens und bevorzuge entsprechende Literatur. Ich fange mal mit den beiden aktuellen Büchern über Blitzgeräte an:
Entfesselt Blitzen: Techniken für kreative Blitzfotos / Tilo Gockel
Wenn man sich zum Thema „Aufsteckblitze für kreative Lichtsetzung“ im Internet informiert, wird man zur Zeit sicherlich irgendwann auch auf dieses Buch von Tilo Gockel stoßen, zu Recht. Ich hatte schon mehrere Fachbücher des Bereichs Fotografie vom „Galileo Design“ Verlag in den Händen und empfinde deren didaktische Anordnung bzw. Aufmachung als sehr angenehm: Die Texte sind schön aufgelockert und mit viel Bildmaterial angereichert. Man hat jedoch nicht das Gefühl, von trockenem Wissen überrollt zu werden.
Der Autor ist ein Mann der Praxis und hierzu – das sei erwähnt – kocht er auch nur mit Wasser bzw. möchte gar keinen anderen Eindruck schaffen: Sehr schön an dem Buch finde ich, dass hier nicht mit sündhaft teurem Equipment gearbeitet wird, sondern im Gegenteil: Tilo Gockel zeigt, dass man bereits mit sehr günstigem bzw. einfachem Material überzeugende Lichtarrangements setzen kann.
Im Gegensatz zu anderen Büchern in diesem Segment wurde der Autor offenbar auch nicht von einem bestimmten Hersteller gesponsert: Es werden mitunter auch die günstigen neuen „China-Blitze“ von Yongnuo verwendet, die ich selbst seit einigen Jahren auch nutze.
Was mir ebenfalls gefällt, ist, dass man beim Aufschlagen des Buches nicht zunächst von einem Kapitel überrollt wird, welches einen an den Physikunterricht in der Schule erinnert: Es geht natürlich mit den Grundlagen los, doch wird es nie zu wissenschaftlich.
Was ich auf meinem Blitzblog am allerliebsten demonstriere, kommt auch in dem Buch „Entfesselt Blitzen“ nicht zu knapp: Einfache Gegenstände – teils aus dem Haushalt – als wirkungsvolles Zubehör zum Blitzen zu nutzen. So behandelt z. B. ein Kapitel die Verwendung des internen Blitzes einer Kompaktkamera bzw. das Umformen dessen Lichts durch einen Spiegel. Gockel nennt diese Techniken „Taschenspielertricks mit Blitz“.
Natürlich werden auch die typischen Licht-Setups behandelt und klar aufgezeigt: Die Porträtfotografie („hübsches Fräulein am Strand“) steht auch in dem Buch „Entfesselt Blitzen“ im Vordergrund, was mich selbst nicht so sehr interessiert.
Entfesselt Blitzen - Techniken für kreative Blitzfotos. Sie können ein Blitzgerät direkt auf der Kamera betreiben und werden ein korrekt belichtetes Bild erhalten. Gut ausgeleuchtet wird dieses so aber in den wenigsten Fällen sein. Dieses Buch ist ein sehr ausführliches Lehrbuch über den gekonnten Einsatz der "Taschensonne" also dem Blitzgerät. Der Autor verzichtet auf den Einsatz teurer Geräte sondern zeigt auf, wie man mit wenig Zubehör gekonnt ausgeleuchtete Motive erhält.
In anderen Kapiteln geht es um die Verwendung alter „analoger“ Blitzgeräte, um Funkempfänger oder um die Pflege der Akkus. Ich selbst begeistere mich sehr für die Herausforderungen bei der Produktfotografie in den heimischen Wänden, auch dies wird im Buch ausreichend behandelt.
Kurzum: Ein modernes Buch über den kreativen Einsatz von Aufsteckblitzgeräten, welches vom Leser keinesfalls zunächst einen hohen monetären Einsatz für die Ausrüstung abverlangt. Es werden eigentlich alle Gebiete der Kunstlichtfotografie beleuchtet (ok, außer Flugzeuge im Hangar fotografieren). Gockel experimentiert gerne mit einfachen Mitteln, was mir sehr gut gefällt und was sehr praxisbezogen ist. Anfangs erwähnte ich schon das sehr gut lesbare bzw. gesetzte Design des Galileo-Design-Verlages.
Hinzu kommt, dass Tilo Gockel durchaus didaktisches Talent besitzt bzw. auch als Lehrer arbeiten könnte (ich glaube, er bietet auch Workshops an): Er versteht es, mit einfacher Sprache bündig Wissen zu vermitteln. Die vielen Bewertungen auf Amazon stimmen hier ein. Etwas Negatives würde ich gerne noch schreiben, damit die Rezension etwas ausgewogener erscheint. Allein: Ich kann nichts finden, außer vielleicht, dass das Thema Bildbearbeitung (welches nicht übertrieben zu Worte kommt) auf Adobe Photoshop beschränkt ist und dieses Programm werden viele Leser evtl. nicht besitzen / nicht gekauft haben. Besser wäre es vielleicht gewesen, wenn der Autor hier das kostenlose „Gimp“ zur Demonstration genutzt hätte. Dies aber nur am Rande.
Übrigens: Vom selben Autor stammt auch das beliebte Buch „Just one Flash“. Hier geht es speziell darum, mit nur einem einzigen Blitzgerät professionell wirkende Bilder anzufertigen. Derzeit (beim Schreiben dieses Artikels) kann man sich kostenlos drei Kapitel aus Just one Flash als PDF herunter laden.
Hot Shoe Diaries: Groß inszenieren mit kleinem Blitz / Joe McNallys
Vorsicht vor diesem Buch! Wenn Sie keinen Mutterwitz Ihr eigen nennen und eine reine, sachliche Bildung bevorzugen, wird Joe McNallys‘ „Hot Shoe Diaries“ (engl. für „Blitzschuh-Geschichten“) wahrlich nichts für Sie sein. Tatsächlich: So ein Fachbuch ist mir noch nie unter gekommen. Wenn der Autor gerade etwas über ein bestimmtes Lichtsetup schreibt, könnte er im selben Atemzug auf sein Lieblingsbier zu sprechen kommen. Damit muss man sich erst einmal anfreunden können.
Der Ton in diesem Buch ist wirklich sehr, ich möchte sagen, „kumpelhaft“. Man hat das Gefühl, als sei man als Stift bei einem Meister in der Lehre, der von einer autokratischen Erziehung überhaupt nichts hält, sondern gerne über das letzte Wochenende redet – während er dann doch wieder zurück zum Thema kommt: Mit einfachen Aufsteckblitzgeräten ein beeindruckendes Licht zu zaubern.
Was mir an diesem Buch gleich aufgefallen ist: Es gibt sehr wenige Fotos von den Aufbauten der Blitzgeräte selbst, was es von Tilo Gockels Buch (s. o.) unterscheidet. Stattdessen wird sehr ausführlich in Form von Texten über den Aufbau beschrieben und: Es sind einfach klasse, großformatige Fotos in reichlicher Menge abgebildet. McNallys ist gelernter Fotojournalist und viel in der Welt herum gekommen. Viele der Bilder könnten auch in einem klassischen Bildband bestehen. Was in einem solchen nun niemals erwähnt wird, beschreibt der Autor in dem Buch „Hot Shoe Diaries“ jedoch sehr ausführlich: Wie wurden diese wunderbaren Fotos technisch gemacht?
»Haben Sie ein Bettlaken?« Genau solche Kapitel mag ich in derlei technischen Büchern: Mit wenig Viel schaffen!
Übrigens: Die Sache mit dem Bettlaken habe ich ja auch schon genutzt:
Kleine Baustelle mit großer Wirkung: Blitzen durch ein Bettlaken
Genau so wie bei vielen der anderen Bücher über Blitzgeräte bzw. Blitz-Techniken, die ich in diesem Beitrag vorstelle, ist auch McNallys ein Freund der Improvisation. Ja, anders geht es oft gar nicht, möchte man nicht ständig einen Container an Studiotechnik mit sich führen.
Groß inszenieren mit kleinem Blitz: Hot Shoe Diaries ist ein sehr unterhaltsames (deutschsprachiges) Fachbuch, in welchem der Fotograf Joe McNallys viele seiner beeindruckenden Bilder zeigt + je dazu erwähnt, wie diese überhaupt entstanden sind. Doch Vorsicht: Man muss den angelsächsischen Humor mögen! Dieses Buch erklärt, wie man mit einfachen Aufsteckblitzen beeindruckendes Licht erzielt und ist zusätzlich eine wunderbare Unterhaltungslektüre.
Jedoch wird sich in diesem Buch weniger Anschauungsmaterial zur Technik selbst finden lassen, was ich etwas schade finde. Viel mehr Raum wird den Fotografien selbst gegönnt und den opulenten Texten dazu, welche hingegen sehr detailliert auf die eingesetzte Technik eingehen. Hier arbeitet der Autor von „Hot Shoe Diaries“ mit Equipment von Nikon, welcher sicherlich ein Sponsor ist. Diese Marke kann man jedoch einfach gegen eine andere beliebige austauschen. Das Licht bzw. dessen Charakter wird immer das gleiche sein.
Fazit: Dieses (ziemlich dicke) Buch ist beides: Unterhaltung und Wissensquelle. Dies macht es zu etwas Besonderen. Etwas weiter unten stelle ich ein altes Buch von Günter Spitzing vor, welcher ebenfalls gerne mal einen Schwank aus seiner Jugend erzählt. Dies muss man mögen. Ich mag’s, empfehle dieses Buch jedoch nur Leuten, die sich die Zeit nehmen möchten, heiter über mehrere Stunden ihr „Know How“ in puncto Blitztechnik sehr zu erweitern und kein trockenes Lehrbuch erwarten.
Blitz Fotoschule: Spitzenfotos mit modernster Technik / Michael Nischke
So modern ist die in diesem Buch vorgestellte Technik freilich nicht mehr. Aber dafür versteht man, was hier passiert! Das Erscheinungsdatum dieser Auflage ist 2002. Das Thema „Digitalfotografie“ und TTL wird hier natürlich bereits behandelt. Der Fokus liegt aber eindeutig auf dem „Handwerk“ und nicht auf das Nutzen von Automatiken.
Zunächst wird darauf eingegangen, was Licht überhaupt ist, was Kunstlicht ist und wie es sich vom Tageslicht unterscheidet. Was ist diffuses Licht, was hartes? Was ist die Lichtfarbe? – Um ein paar Beispiele zu nennen.
Weiterhin geht es in diesem Buch beispielsweise um Themen wie die Lichtmessung und Belichtung, um Außenaufnahmen, Blitzen im Studio, Gestalten mit Licht und Schatten, Aufhellen bei Gegenlicht usw. Was ist die Leitzahl und was hat der Verschluss der Kamera mit dem Blitz zu tun? Was versteht man unter Lichtführung? Wie funktioniert der Aufhellblitz? Und so weiter und so fort. Mit diesem Buch wird das gesamte Gebiet abgedeckt.
Ein wirklich klasse und sehr ausführliches Buch (215 Seiten) und bei Amazon gebraucht günstig zu haben.
Licht und Belichtung in der Fotografie / Reinhard Merz
Dies ist ein besonderes Buch! Hier geht es nämlich um das wichtigste in der ganzen Fotografie. Nein, damit meine ich nicht irgendein besonderes Objektiv oder irgendeine Kamera – Ich rede vom Licht! Denn dieses kann so mannigfaltig in Erscheinung treten, dass man sich hierzu unbedingt Gedanken machen sollte, bevor man auf den Auslöser drückt. Im Buch „Licht und Belichtung in der Fotografie“ von Reinhard Merz wird sich intensiv mit dem Licht aus fotografischer Perspektive auseinander gesetzt. Das Thema Blitzfotografie ist hier ein eigenes Thema und es wird ausführlich auf Kunstlicht eingegangen. Hauptsächlich geht es aber um das Licht im Allgemeinen.
Haben Sie sich schon einmal darüber Gedanken gemacht, wie sich allein das Tageslicht im Verlaufe der Stunden ändert? Dem Licht selbst wird meines Erachtens nach viel zu wenig Bedeutung beigemessen, wenn es um gute Fotografie geht.
Bevor man mittels Blitzgeräten selbst sein Licht erschaffen möchte, sollte man darüber nachdenken, welche Arten von Licht es eigentlich gibt und welche für den jeweiligen Zweck geeignet sind. Als Vorbild dient hier die Natur (bzw. die Sonne). Erst danach sollte es mit dem Aufbau des „Settings“ weiter gehen.
Mit der simpelsten Fototechnik lassen sich wunderbare Fotos machen – Wenn das Licht stimmt. Und natürlich kann man dies auch mit Blitzlicht simulieren. Dieses Buch wird manch einen vielleicht erst die Augen öffnen. Ich beispielsweise habe da so einen Kirchturm vor dem Fenster. Erst, nachdem ich anfing, mich für das Setzen von Licht zu interessieren, ist mir aufgefallen, wie unterschiedlich dieser Kirchturm aussehen kann – Ganz in Abhängigkeit davon, wie die Sonne steht und welche Art von Wolken sich vor ihr als Diffusor befinden. Eine sehr interessante Sache! Über die verschiedenen Lichtsituationen habe ich nunmehr ebenfalls einen Artikel verfasst.
Das Wichtigste in der Fotografie ist das Licht. Leider wird dessen Qualität oft viel zu selten für gute Fotos betrachtet. Achtet man aber auf den Charakter des Umgebungslichtes, wird man viel eher in der Lage sein, Fotos mit dem gewissen "Etwas" anfertigen zu können.
Grundkurs Blitzfotografie / Buch von Thomas Maschke & Heinz von Bülow
Hier habe ich noch ein älteres Buch aus der ersten Hälfte der 90er: Der Grundkurs Blitzfotografie. Dieses Buch würde ich eher dem Anfänger in der Kunstlicht- bzw. Blitzfotografie empfehlen. Denn es wird nicht vertieft auf die einzelnen Bereiche eingegangen – dafür wird alles vorgestellt, was eben Anfang der 1990er an Blitztechnik (also die Aufsteck-Blitzgeräte betreffend) erhältlich war. Damals hatten die Geräte noch nicht alle eine TTL-Funktion und auch noch nicht alle ein LCD-Display. Dafür waren sie übersichtlich zu bedienen und genau darum würde ich dieses Buch empfehlen: Die Grundlagen lernen. Es ist ein patenter Grundkurs!
In diesem Anfänger-Buch werden also zunächst die verschiedenen Arten von Blitzgeräten vorgestellt.
Hernach gibt es eine Übersicht des am Markt befindlichen Zubehörs (heute hat man natürlich mehr Auswahl). Dann geht es ans Eingemachte: „Gestalten mit Blitzlicht“ lautet das Kapitel. In einem weiteren geht es um die die Stromversorgung (Batterien, Akkus, Akkupacks). Und nun wird es doch noch konkreter: Es geht um Techniken wie dem Aufhellblitz, die Leitzahl und Reichweite, dem indirekten Blitz, um Lichtfarbe und Filter und so weiter. Das klassische Handwerk also, welches sich bis heute freilich nicht geändert hat.
Dieses Buch taucht ab und zu gebraucht bei Amazon auf.
Licht und Lichtführung in der Fotografie / Reinhard Merz & Christiane Schäfer
Hier habe ich noch ein Buch von Reinhard Merz und wieder geht es um das Wichtigste in der Fotografie: um das Licht. Dieses Buch beschäftigt sich allerdings verstärkt mit dem künstlichen Licht. Es geht also um die vielen Möglichkeiten, welche man mit Aufsteckblitzen und Studioblitzen zur Verfügung hat und wann welcher Lichtformer am besten zum Einsatz kommen sollte. Das Buch „Licht und Belichtung in der Fotografie“ (siehe oben) und dieses überschneiden sich teilweise. Ich würde daher eher zu ersterem tendieren. Aber wenn man dieses günstig bekommen sollte, würde ich unbedingt zuschlagen! Denn noch einmal:
Blitz Buch von Günter Spitzing
Dies ist mein Lieblingsbuch! Nicht, dass der Inhalt nun so besonders wäre – andere Bücher bieten Ähnliches. Es ist aber die Art, wie dieses Buch geschrieben ist. Spitzing schreibt in einem eher amüsanten Stil und erzählt immer wieder Anekdoten aus seinem Fotografenleben – Beispielsweise, wie einmal eine riesige Spinne bei ihm in der Hotel-Dusche saß und er diese unbedingt mit nur einem Blitzlicht vernünftig ablichten wollte oder wie er einmal bei einer Hochzeitsgesellschaft auf einen Baum geklettert ist, um dort ein Blitzgerät mit „Teleaufsatz“ zu installieren, um den relativen Lichtabfall möglichst gering zu halten. Es macht Spaß, dieses Buch zu lesen.
Meine Ausgabe ist tatsächlich noch aus den 80er Jahren und die behandelte Technik heute natürlich völlig überholt – obgleich bereits die TTL-Technik behandelt wird, denn die gab es da bereits. Dennoch möchte ich dieses „Blitzbuch“ unbedingt empfehlen. Es ist kein graues Fachbuch, aber man erfährt sehr viel von dem, wie so ein Blitzgerät funktioniert und wie man dessen Licht einzuschätzen hat. Auf diesem Gebiet hat sich bis heute nichts geändert! Und die Art, wie in diesem Buch mit Blitzlicht umgegangen wird, entspricht völlig meiner Arbeitsweise, denn ich blitze hauptsächlich manuell mit Blitzformeln oder Belichtungsmesser. Gut: Meine grandiose App für manuelles Blitzen hatte Spitzing da natürlich noch nicht.
Was mir ebenfalls bei Spitzings Buch gefallen hat, sind die sogenannten „Telegramm-Informationen“ jeweils am Ende eines Kapitels: Hier wird das Besprochene noch einmal knapp zusammen gefasst und der Lerneffekt ist höher.
Von diesem Buch gibt es mehrere Auflagen. Ich empfehle, eher eine ab den 80ern zu kaufen (meine ist von 1988). Davor war die Technik noch zu obsolet.
Bücher bei Ebay
Auch bei Ebay wird man manchmal fündig. Gerade die älteren, gebrauchten Bücher gibt es dort oft für sehr wenig Geld. Doch muss man hierbei etwas Geduld mitbringen. Ich nutze hierfür die „E-Mail-Benachrichtigung“ von Ebay: Wird ein von mir gesuchtes Buch neu eingestellt, erhalte ich eine entsprechende Mail.
In diesem Artikel erfahren Sie übrigens, wo Sie ein kostenloses, modernes E-Book zum Thema Blitzen downloaden können. Aber so ein echtes Buch ist doch letztendlich immer schöner.
Danke auch von mir für die Tipps. Lese auch gerne in älteren Fachbüchern. Hier wird noch nicht soviel abgelenkt mit „Motivprogrammen“ und so weiter.
Danke für die Übersicht der Lehrbücher. Als Anfänger werde ich mir einige mal genauer ansehen bzw. schauen, ob ich sie bekomme.
Ich habe schon viele Bücher bei Ebay und Ebay Kleinanzeigen zu einem super günstigen Preis bekommen. Inzwischen habe ich einige Händler in meine Suchen fest eingebunden und die Ebay Benachrichtigung ist auch klasse. Brauche bald mehr Platz 😉
Falls Englisch kein Problem ist, kann ich noch 2 Buchempfehlungen ergänzen, beide zum Thema Entfesseltes Blitzen mit batteriebetriebenen Aufsteck- und Systemblitzgeräten:
„Minimalist Lighting – Professional Techniques for Location Photography“
Autor Kirk Tuck
Verlag Amherst Media, 2008
ISBN-13: 978-1-58428-230-3
„Off-Camera Flash – Techniques for Digital Photographers“
Autor Neil van Niekerk
Verlag Amherst Media, 2011
ISBN-13: 978-1-60895-278-6
VG, Michael