Regenschutzhülle für die Kamera
Wenn man mit der Kamera unterwegs ist und es beginnt zu regnen, dann ist es sicherlich keine falsche Idee, den Fotoapparat schnellstens zurück in die Tasche zu stecken – Oder aber man schützt die Kamera mit einem Regenschutz und fotografiert einfach im Regen weiter.
Ich mag Ebay ja. Da ist man auf der Suche nach z.B. einem Belichtungsmesser (in meinem Fall) und bekommt dazu noch einen Karton mit allerlei anderen interessanten Dingen. Neben ein paar Filtern und Sonnenblenden lag da kürzlich auch eine komische Tüte mit Loch und seltsamen Ringen drin. Was sollte das sein? Das muss ein Regenschutz für eine Spiegelreflexkamera sein!
Also übergestülpt und ausprobiert. Hier tut sich aber schon das erste Problem auf: meine Regenschutzhülle passt nur an Kameras bzw. Objektive bis ca. 52mm Objektivdurchmesser. Darauf muss also geachtet werden, dass das „Regencape“ kompatibel zum jeweiligen Objektiv ist. Allerdings gibt es auch variable Lösungen mit Schiene oder mit Kordelzug bzw. elastischem Band. Das zweite Problem besteht weniger in der Sicht durch den Sucher (Das funktioniert bei meinem Regenschutz recht gut.) als in der Bedienung des Objektives: Man kommt hiermit natürlich nur recht schwierig an die Ringe für Blende und Fokussierung. Und darum weiß ich jetzt auch, wozu die beiden Ringe auf dem oberen Foto gut sind: es sind „Greifer“, welche man um das Objektiv zum besseren Einstellen von Blende und Schärfe klemmen kann. Ach, quatsch. Die Dinger gehören gar nicht zum Regenschutz (sondern zu den Filtern aus besagter Ebay-Kiste; damit kann man fest sitzende Filter lösen). Das fiel mir erst viel später auf. Wer eine neumodische Spiegelreflexkamera benutzt, welche automatisch fokussiert und bei welcher die Blende am Gerät selbst definiert wird, benötigt so etwas natürlich nicht. Und sonst kann man darauf auch gut verzichten. So ein Greif-Ring eignet sich aber auch prima zum Abschrauben sehr fest sitzender Filter auf dem Objektiv (eben; siehe oben).
Ich benutze zusätzlich zum Kameraschutz noch eine Sonnenblende vorne auf dem Objektiv. Da stellt sich natürlich die Frage wozu – Regenschirm und Sonnenblende schließt sich ja irgendwie aus. Aber das Objektiv ragt ja vorne ein Stück aus der Regenschutzhülle heraus. Durch die Sonnenblende ist auch dieser Teil spritzwassergeschützt. Ein Aufsteckblitz passt natürlich nicht mehr unter die Hülle. Man müsste dann einen externen Blitz via Kabel und Blitzschiene verwenden (und für den Blitz entsprechend einen zusätzlichen Regenschutz). Hat die Kamera einen dieser kleinen eingebauten und ausklappbaren Blitze bzw. langt dessen Leistung, so hat zumindest dieser aber noch Platz unter der „Tüte“.
Kamera-Regenschutz selbst bauen
Im Prinzip kann man sich einen Regenschutz dieser Art für die Kamera (natürlich auch für die Videokamera) auch selber machen: Die „Tüte“ muss nur genügend transparent sein und darf dabei aber nicht knicken bzw. eher knittern.
Das Problem beim selbst bauen dürfte lediglich der Ring vorne für das Objektiv sein. Es müsste also ein sehr elastisches Material (von einem dickerem Gummihandschuh z.B.) vorne aufgeklebt werden durch welches dann das Objektiv gesteckt wird. Wahrscheinlich wird dieses Material aber einreißen. Man könnte versuchen den Rand des Lochs dann mittels einer kleinen Flamme (Feuerzeug) zu verstärken bzw. vor dem Ausreißen zu schützen. Es gibt diese transparenten, aber sehr stabilen „Säcke“, aus welchen man die Luft absaugen kann und welche eigentlich zum Verstauen von Federbetten gedacht sind. Dieses Material sollte sich für den Zweck des Regenschutzes für die Kamera gut eignen.
Und hier noch zwei Bilder im strömenden Regen, welcher meine Kamera aber so rein gar nichts anhaben konnte:
Es gibt diverse Varianten von Kamera-Regenschutz-Systeme zu kaufen. Dieses ist ein durchaus wirkungsvolles mit Ärmeln.
Beide Fotos wurden mitten im monsumartigen Regen aufgenommen – die einfache „Tüte“ bzw. Folie hat die Spiegelreflexkamera aber recht gut geschützt. Da aber das Objektiv aus dem Regenschutz etwas herausragt, benutze ich immer noch eine Sonnenblende aus Gummi darauf (welche direkt an den Regenschutz anschließt).
Hallo Thomas,
ich denke, man sollte unterscheiden ob man im Regen fotografieren möchte oder nur einen Schutz sucht um die Kamera vor Nässe zu bewahren während man auf trockenes Wetter wartet.
Die erste Variante scheint mir leicht gelöst. Wie beschrieben ein Schrim. So ist man beweglich und kann gut reagieren. Das klappt sogar bei einer Kamera auf dem Stativ. Am besten man läßt sich den Schirm von jemanden halten. Am Stativ würde ich ihn nicht befestigen. Seine große Fläche wirkt wie ein Segel und läßt die ganze Einheit im Wind schwingen.
Die zweite Variante erscheint mir auch nicht schwierig. Normalerweise habe ich einen großen (blauen) Müllsack dabei. Auf ihn kann man sich setzen, liegen oder einfach sein Gepäck abstellen wenn der Boden feucht ist. Man kann ich aber auch einfach über das Stativ mit der Kamera stülpen. Einige gute Wäscheklammern bewirken Wunder. Das finde ich besser als den am Stativ angebrachten Schirm. Zum einen werde ich so selbst nicht naß weil dieser dann ausschließlich für mich da ist, zum anderen noch einmal die Sache mit dem Segel.
Vor einigen Jahren blies mir der Wind ein schweres Stativ (zum Glück ohne Kamera) um. Seither bin ich vorsichtig. Übrigens: am Stativ war kein Schirm. Sonst wäre es wahrscheinlich sonstwohin geflogen.
Noch ein Tipp: Wenn Du eine gute Laufbodenkamera im Großformat benutzt, dann schraube zwischen Stativ und Kamera ein wirklich gutes Schnellkupplungssystem. So kannst Du die Kamera sicher abnehmen wenn es naß wird und ohne große Probleme wieder anbringen wenn Du meinst es kann weitergehen. Nix Tüte über der Kamera und hoffen daß sie stehen bleibt.
Beim wieder aufsetzten mußt Du nur noch die Schärfe kontrollieren. Weitere Einstellungen sollten sich erübrigen wenn alle Klemmen fest angezogen wurden. Vorausgesetzt allerdings, der Wind oder liebe Mitmenschen haben das Stativ nicht verrückt.
Hallo Frau Müller, Du hast Recht: Die Sache mit dem Schirm am Stativ ist keine gute Idee. Jetzt habe ich es sogar wieder vor Augen: Das Bild meiner Laufbodenkamera im nassen Gras nach einem kräftigen Windstoß. Ist schon länger her. Das hatte ich verdrängt. Dank der empfindlichen Mechaniken ist solch ein Gerät alles andere als geeignet für Stürze (ich hatte sie aber wieder reparieren können) und dank dem Balgen / des Bodens bereits ohne Schirm schon eine große Angriffsfläche für Wind. Aber vom Großformat hatte ich mich ja ohnehin verabschiedet. Ein schnelles neu Ausrichten und ein stabiler Müllsack werden für mich wohl die besseren Möglichkeiten sein.
Hallo Thomas,
wie immer ein sehr informativer Artikel.
Ein Regenschutz für die Kamera klingt zunächst sicherlich gut, aber in der Praxis hat sich das bei mir immer als unpraktisch herausgestellt. Mit ’nem Überziehner für die Kamera war zwar das Arbeitsgerät trocken aber ich wurde dennoch naß. Auch war das Gefummel unter der Hülle recht hinderlich. Meine Lösung ist seither ein (großer) Stockschirm mit geradem Stiel.
So bleiben ich und die Kamera trocken. Die Bedienung des Fotoapparats wird nicht beeinträchtigt. Nasse Hülle + nasse Brille + nasse Fotografin sind nicht lustig. Weiter muß man sich so keine Gedanken machen wie man das nasse Zeug nach Hause transportieren soll.
Den Stockschirm klemmt man einfach unter die Jacke. Deshalb auch der gerade Stiel. Noch besser ist natürlich eine helfende Hand (Kavalier) welche den Schirm hält.
Viele Grüße (und frohe Ostern)
Frau Müller
Hallo Frau Müller, die Praxis hatte bei mir auch gezeigt: Einen Schirm, den man ja bei Regenwetter eh dabei hat, irgendwie am Körper befestigen, z. B. mit Rucksackträgern (und mit dem eigenen Kopf stützen), ist dann doch das Praktikabelste hier bei Nässe. Anders sähe es dann aber bei Aufnahmen vom Stativ aus. Hier wäre eine Schutzhülle auf der Kamera sinnvoll, wenn man bei Regen auf das richtige Licht wartet. Wartet man hier aber einfach nur darauf, dass der Regen aufhört, reicht natürlich einfach nur eine Plastiktüte für die Kamera. Ich wurde hin und wieder im Sommer von starken aber kurzen Schauern überrascht. Die Kamera stand schon. Dann hieß es, einfach die Tüte drüber und sich selbst mit dem Schirm unter einen Baum stellen. Das war noch in der Zeit, als ich im Großformat fotografierte. Hier wollte ich die Kamera nicht erneut ausrichten / einstellen. Oder aber man installiert den Schirm gleich ans Stativ und schützt sich selbst mit einem Poncho. So würde ich es mittlerweile machen. Aber mit riesigen Kameras und Stativen arbeite ich nicht mehr.
Bei Amazon gibts einen Regenschutz mit Zugbändern an beiden Seiten, noch dazu groß genug für einen Aufsteckblitz.
Habe auch einen Regenschutz für meine Kamera. Das Kritische ist eben das objektiv. damit eben kein Regen eindringt. Eine Gummisonnenblende als regenschutz klingt aber recht vernünftig. Renni