Analoge Kamera prüfen und testen: Darauf ist zu achten
Ich fotografiere sehr gerne mit alten analogen Kameras bzw. besitze mehrere davon und kaufe / verkaufe solche hauptsächlich bei Ebay. Beim Kauf dieser alten Geräte ist aber immer auf ganz bestimmte Merkmale zu achten, die bestenfalls auch selbst getestet und geprüft werden sollten, bevor man den ersten Film einlegt.
Investiert man ca. 150 € in eine Mittelformatkamera mit Objektiv (z. B. eine Kiev 60), so hat man mit einer solchen analogen Kamera die Möglichkeit, Bilder anzufertigen, welche eine Bildqualität erreichen, die jene von heutigen Vollformatkameras übersteigen und den teuersten dieser Geräte recht nahe kommt – zumindest was die Auflösung bzw. die Detailgenauigkeit anbelangt*. Allerdings ist hier ein guter Negativscanner die Voraussetzung dazu, sowie erweiterte Kenntnisse im Digitalisieren von Negativen.
* Der Artikel ist schon älter. Mittlerweile dürfte sich hier einiges geändert haben. Grundsätzlich kauft man heute analoge Kameras ja nicht wegen irgend eines Auflösungswettbewerbes.
Aber auch Kleinbildkameras für den klassischen 135er Film (Kleinbildfilm) bieten hervorragende Abbildungseigenschaften – und dies für ein Taschengeld. In meinem Bekanntenkreis gibt es doch recht viele Freunde der analogen Fotografie. Manchmal höre ich aber Klagen, dass die Bilder „nichts geworden sind“, dass offenbar die Kamera einen Defekt aufweist. Bevor man aber den ersten Film in die neu erworbene (gebrauchte) analoge Kamera einlegt, kann man jene schon auf die wichtigsten Funktionen testen – Noch im Trockendock sozusagen ohne einen Film zu opfern, kann man alte gebrauchte Kameras auf wichtige Funktionen prüfen.
Verschlusszeiten prüfen
Das erste, was ich bei einer neu erworbenen Gebrauchtkamera inspiziere, ist deren Verschlussmechanik. Mit „Verschluss“ ist nichts weiter gemeint als das (meist mechanische) Element einer Kamera, welches dafür sorgt, dass für eine ganz bestimmte, vorher definierte Zeit Licht auf den Film gelangen kann. Ich stelle die Kamera, falls es eine Auswahl hierzu gibt, auf den manuellen Modus und stelle die längste Verschlusszeit ein, z. B. die 1 Sekunde. Nun löse ich aus. Das selbe tue ich mit allen verfügbaren Belichtungszeiten. Bei allen diesen Verschlusszeiten muss die Kamera „sauber“ auslösen. Ich habe hierbei zum Prüfen die Rückklappe geöffnet und beobachte dabei, ob auch der Verschlussvorhang ordentlich abläuft. Keinesfalls sollte man jenen hierbei berühren.
Gerade die langen Verschlusszeiten z. B. 1 Sekunde bis 1/15 Sekunde sind oftmals eine typische Schwachstelle bei alten analogen Kameras: Sie können hängen. Alle Zeiten sollten aber nach Gehör plausibel ablaufen. Das kann man leicht testen. Ein guter Ebay-Verkäufer sollte auf so etwas in der Artikelbeschreibung eingehen. Ansonsten frage ich prinzipiell nach, ob alle Zeiten nach Gehör gut ablaufen.
Dass man jedoch nach Gehör nicht mehr zwischen 1/125 Sekunde und 1/500 Sekunde unterscheiden kann, ist klar. Doch gibt es die Möglichkeit, dies visuell mit einem Blitzgerät und einer Digitalkamera zu testen. Hierzu bin ich in einem Artikel auf meinem Blitzblog eingegangen: Schnelle Verschlusszeiten mittels einem Blitz prüfen. Außerdem gibt es diese Möglichkeit:
Mittels einem kleinen Stecker (PhotoPlug) kann man mit einem Smartphone ziemlich genau auch die schnellen Belichtungszeiten prüfen.
Ferner ist immer darauf zu achten, dass der Spiegel (bei Spiegelreflexkameras) ordentlich hoch- bzw. wieder zurück schwingt.
Lichteinfall: ist die Kamera lichtdicht?
Als nächstes geht es darum, zu prüfen, ob die Kamera lichtdicht ist. Zunächst teste ich, ob die Verschlusstücher keine Löchlein haben. Hierzu begebe ich mich in einen dunklen Raum, nehme das Objektiv der Kamera ab, öffne die Rückwand und leuchte von vorne mit einer sehr hellen Taschenlampe durch das Objektivbajonett in die Kamera. Hat das Tuch des Schlitzverschlusses Löchlein, müsste man diese nun sehen. Ich spanne auch einmal den Verschluss und löse aus, damit die Verschlusstücher wechseln. Nun schaue ich sie mir erneut an und prüfe, ob Licht der Taschenlampe sichtbar ist.
Ob Licht an der Rückklappe in die alte analoge Kamera gelangt lässt sich allerdings nur mit einem (Stückchen) Testfilm prüfen. Bei Kleinbildkameras lege ich einen S/W-Film ein und transportiere diesen zunächst ein Stück. Nun nehme ich ein Blitzgerät und blitze bei voller Leistung mehrmals und „großzügig“ um die Kamera herum. Anschließen begebe ich mich mit der gebrauchten Kamera in einen absolut dunklen Raum, öffne die Rückklappe und schneide mit einer Schere das Stückchen Film kurz vor der Patrone ab. Als Alternative zum absolut dunklen Raum benutze ich einen Wechselsack. Dieses eben entnommene Stückchen Film entwickele ich nun selbst. Ist der Film dann absolut blank (bis auf die Randbeschriftung), gehe ich davon aus, dass meine Kamera keinen Lichteinfall besitzt.
Da ich allerdings abschließend ohnehin zur Sicherheit einen Testfilm belichte, kann dieser Schritt zunächst entfallen.
Ersetzen von alten Lichtdichtungen
Alte Kameras besitzen übrigens oft schmierige Lichtdichtungen. Diese Entferne ich mit Zahnstochern, welche ich vorher in Feuerzeugbenzin tauche. Ich ersetze die Lichtdichtungen mit dünne Streifen aus Moosgummi. Es gibt auch individuelle Lichtdichtungs-Kits. Mit dem Mossgummi habe ich persönlich jedoch gute Erfahrungen in der Vergangenheit machen können. Die Streifen müssen je nach Kamera auch nicht eingeklebt werden. Sie halten oft von alleine (werden eingedrückt).
Stimmt die Fokussierung?
Als nächstes überprüfe ich, ob das, was ich durch den Sucher scharf stelle, auch tatsächlich auf dem Film scharf abgebildet wird. Hierzu benötigt man eine kleine Mattscheibe, welche genau an die Position des Filmes hinten an die Kamera gedrückt werden kann. Ferner ist ein feststellbarer Drahtauslöser zu empfehlen. Die Kamera wird bestenfalls auf ein Stativ montiert, der Verschluss wird auf „B“ gestellt. Das Objektiv wird vollständig geöffnet (die Blende ist auf den geringsten Wert eingestellt). Nun fokussiere ich ein kontrastreiches Motiv in einer ungefähren Entfernung von 1,5 Metern genau an. Anschließend wird der Verschluss mit dem Drahtauslöser betätigt und festgestellt, sodass der Verschluss geöffnet bleibt. Ich nehme dann die Mattscheibe und drücke sie mit der matten Seite zum Objektiv auf die Filmführung. Mit einer möglichst starken Lupe überprüfe ich nun, ob das eben anfokussierte Objekt tatsächlich auch in der Filmebene scharf abgebildet wird.
Das Selbe nehme ich anschließend mit einem Motiv im Bereich Unendlich vor (Kirchturmspitze).
Als Alternative zu einer echten Mattscheibe kann man sich eine solche auch aus transparentem Plastik und ganz feinem Schmiergelpapier selbst anfertigen. Wichtig ist, dass die Mattscheibe tatsächlich auf der Filmführung aufliegt und dass die matte Seite zum Objektiv hin zeigt.
Hier sehen Sie einen einfachen Test-Aufbau: Ich hatte eine Messsucher-Kamera überprüft: Stimmt das im Sucher scharf gestellte Bild überhaupt mit dem tatsächlichen Fokus auf der Filmebene überein?
Hierzu klebte ich einfach eine kleine Scherbe Mattscheibe (die bleib mal von einem Kameraunfall übrig) auf die Filmführung, öffnete den Verschluss bei Offenblende und überprüfte ein an eine Fensterscheibe geklebtes Stückchen Band im Nahbereich. Das gleiche tat ich auch mit dem Kirchturm im Bereich Unendlich.
Stimmt der Filmschnitt?
Bei Kleinbildkameras habe ich einen fehlerhaften Filmschnitt (gemeint ist der ordnungsgemäße Filmtransport) noch nie festgestellt. Bei einige Mittelformatkameras jedoch kann es zu Bildüberlappungen kommen. Berüchtigt ist hier z. B. die Pentacon Six. So werden die Einzelaufnahmen nicht mehr korrekt durch einen Steg zwischen den Bildern getrennt sondern überlappen sich teilweise.
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Ich teste dies, indem ich einen Rollfilm opfere. Einen solchen Testfilm habe ich ohnehin in meiner „Reparaturkiste“. Der Film wird in die Kamera eingelegt und bis zum ersten Bild transportiert. Das Objektiv der Kamera wird abgenommen. Der Verschluss wird auf „B“ gestellt. Nun wird die erste Aufnahme gemacht und dabei der Auslöser festgehalten (Langzeitbelichtung). Man hat jetzt von Vorne freie Sicht auf den Rollfilm. Mit einem spitzen Edding macht man rechts und links auf dem Film einen kurzen Strich. Nun lässt man den Auslöser wieder los und transportiert zum nächsten Bild. Hier wiederholt man das eben Getätigte. Diesen Vorgang sollte man am besten für alle 12 Bilder vornehmen.
Obacht: Niemals den Auslöser loslassen, während man noch mit dem Stift zugegen ist! Sonst riskiert man das Zerstören des Verschlusstuches.
Einen zu knappen bzw. fehlerhaften Filmtransport erkennt man bereits mitten im Vorgang, wenn man nach dem Transportieren bereits einen vorher gesetzten Strich auf dem Film erkennt. Anschließend nimmt man den Film aus der Kamera, rollt ihn auseinander und hat nun einen guten Eindruck vom Bildschnitt bzw. von den Bildabständen auf dem Film.
Auf dem auseinander gezogenen 120er Rollfilm kann man dann die vorher angefertigten Markierung gut ablesen bzw. die Bildabstände überprüfen.
Für spätere Tests entferne ich die Markierungen dann wieder mit Nagellackentferner. Eventuelle Marker-Ablagerungen in der Kamera an den Filmrollen müssen ebenfalls entfernt werden.
Objektive überprüfen
Der häufigste Defekt bei Objektiven ist eine verölte Blende. Bei Objektiven mit sogenannter „Springblende“ muss diese blitzschnell in die vorher definierte Position springen, sobald der Auslöser der Kamera betätigt wird. Manchmal ist diese Blende aber träge oder gar völlig fest.
Ich teste dies einfach, indem ich die Blende am Objektiv in der Hand z. B. auf f/8 stelle. Nun sollte sich bei den meisten Objektivkonstruktionen die Blende entsprechend schließen. Drückt man aber den kleinen Stift hinten am Bajonett des Objektives ein, so sollte sich die Blende ohne Verzögerung und sehr leicht öffnen lassen. Lässt man den Stift los, so muss sich die Blende wieder blitzschnell schließen können! Bei manchen Objektiven (z. B. mit M42-Schraubanschluss) ist dies genau anders herum.
Ich besitze ein Objektiv, bei dem die Blende leicht träge ist. Hier muss ich immer mit Spiegelvorauslösung fotografieren, um etwas Zeit zum Schließen der Blende gewinnen zu können, bevor belichtet wird. Hätte ich dies vorher nicht getestet, hätte ich beim Fotografieren überbelichtete Bilder ohne die gewünschte Schärfentiefe erhalten.
Auch der Blendenring (zum Einstellen der Blende) sollte satt einrasten. Die manuelle Fokussierung sollte zwar leichtgängig sein, jedoch ohne Spiel und weich.
Balgenkameras
Bei Kameras, bei denen zur Aufnahme zunächst eine Klappe geöffnet werden muss, auf dass sich die Objektivkonstruktion frei gibt bzw. ausfährt, ist darauf zu achten, dass die Standarte mit dem vorderen Objektiv absolut parallel zur Filmebene befindet. Bei sicherlich nicht wenigen dieser Balgenkameras wird die Mechanik über die vielen Jahre abgenutzt sein und schlimmstenfalls Spiel besitzen.
Ferner ist natürlich zu prüfen, ob der Balgen noch lichtdicht ist. Zum Abdichten könnte man flüssigen, schwarzen Latex nutzen, das habe / musste ich jedoch bisher noch nie tun.
Eine Balgenkamera: Meine sehr lieb gewonnene Voigtländer Avus mit dem hervorragenden Schneider Kreuznach Angulon 90 mm.
Den eingebauten Belichtungsmesser testen
Ob der eingebaute Belichtungsmesser plausible Werte anzeigt, teste ich an einer weißen Wand und mit meinem Sekonic-Handbelichtungsmesser, von dem ich weiß, dass jener genau ist. Alternativ kann man hierzu auch eine völlig manuell bedienbare Digitalkamera benutzen. Hier muss natürlich darauf geachtet werden, dass alle drei Parameter exakt deren der analogen Kamera entsprechen: Blende / Verschlusszeit / ISO. Ich richte die Kamera (bestenfalls auf einem Stativ) gegen eine weiße Wand in einem Zimmer. Im Idealfall sollte diffuses Nordlicht durch die Fenster des Raumes gelangen. Oder aber man stellt die Zimmerbeleuchtung an. Nun vergleiche ich die Werte.
Ob aber die angezeigten Belichtungswerte bei gekoppelten* Belichtungsmessern tatsächlich auch mit den tatsächlichen Verschlusszeiten übereinstimmen kann man nur mit einem Testfilm überprüfen.
*Ein gekoppelter Belichtungsmesser überträgt die gemessenen Verschluszeiten / Blenden direkt an die Kamera. Andernfalls muss man diese (gemessenen) Werte von Hand einstellen bzw. auf die Mechanik übertragen.
Zum Hinweis: Es empfiehlt sich nicht, verschiedene Kameras einfach in die Landschaft zu halten, um deren Messergebnisse zu vergleichen. Interne Belichtungsmesser messen häufig unterschiedlich! Das ist normal, denn die Hersteller hatten sich teils Korrekturen überlegt (viel Himmel im Bild) oder eben auch nicht. Abweichungen von bis zu zwei Blenden sind hier die Regel. Einigermaßen sicher geht man, wenn man je eine homogene Fläche (Wand) anmisst.
Testfilm
Habe ich alle Szenarien durchgespielt, lege ich einen S/W-Film in die alte analoge Kamera ein und fertige Testaufnahmen an: Insbesondere teste ich nochmal den Verschluss an der weißen Wand im manuellen Modus: Ich sorge hierbei dafür dass immer die gleiche Menge Licht auf den Film gelangt: Ich stelle die Blende auf Offenblende (z. B. f/2.8) und stelle eine Verschlusszeit von 1/500 ein. Nun löse ich aus. Als nächstes schließe ich die Blende um genau einen Wert (auf f/4), verdoppele aber die Verschlusszeit (1/250) und löse erneut aus. Auf den beiden Testbildern müsste die Wand dann später exakt den gleichen Grauton besitzen (welcher ist egal), denn die Lichtmenge war ja bei beiden Aufnahmen die gleiche. Diesen Test führe ich mit möglichst allen Verschlusszeiten aus (f/5.6 & 1/125; f/8 & 1/60 usw.).
Ferner belichte ich „normale“ Motive und begebe mich auch in sehr sonnige Gefilde um zu testen, ob die Kamera tatsächlich lichtdicht ist. Auch den Fokus teste ich nochmal bei Offenblende.
Da ich gerne blitze, überprüfe ich auch die Blitz-Synchronzeiten der Kamera.
Auch die Planlage des Filmes teste ich mit einer Aufnahme: Ich hänge eine Zeitung an eine Wand und fokussiere bei Offenblende auf die Mitte. Die Zeitung wird im ganzen Sichtfeld abgebildet. Beim fertigen Bild müssen auch alle Randbereiche (die Schrift dort) scharf abgebildet sein. Obacht: Manche (billige) Objektive bilden Randbereiche bei Offenblende auch bei korrekter Planlage leicht unscharf ab.
Keinesfalls muss der gesamte Film zum Test geopfert werden: Sofern man KB-Filme selbst entwickelt, kann man den belichteten Teil z. B. in einem lichtdichten Wechselsack abschneiden und nur diesen entwickeln. Bei Mittelformatkameras (120er Film) geht dies leider nicht.
Kann man Filme nicht selbst entwickeln, so würde ich bei Kleinbild einfach einen günstigen Drogerie-Farbfilm zum Test nehmen und diesen zur Entwicklung abgeben.
Bin ich mit allen Testergebnissen zufrieden, kann ich sicher sein, ein zuverlässiges Gerät für meine zukünftigen Fotografien erworben zu haben.
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Fazit
Ich hoffe, ich habe Ihnen nun alle relevanten Schwachstellen einer alten, gebrauchten Analogkamera aufgezählt. Sie haben auch gelesen, wie man diese selbst überprüfen kann, ohne spezielle Technik und ohne großem Bastlergeschick.
Wenn Sie (so wie ich) manchmal eine alte Analogkamera kaufen (einiges bezieht sich auch auf Digitalkameras), haben Sie hier Punkte, auf die Sie den Verkäufer ansprechen sollten, sofern entsprechende Hinweise in der Angebotsbeschreibung nicht vorhanden sind.
erst mal danke für die Erklärungen
ich hab so eine Seite schon lange gesucht da meine gebr. gekaufte Ricoh XR-P einen fehlfocus !über! einen Meter (gemessen mit einem 2m Maßstab) im Nahbereich hat und somit unbrauchbar ist.
Mit deiner Seite hab ich wenigstens einen Ansatz zum evtl doch noch was aus der Kamera zu machen,
war eigentlich als Deko und Erinnerung an schöne Zeiten gedacht aber nachdem ich festgestellt habe das die Kamera voll funktionsfähig ist, war der reiz des Ausprobieren schon da.
nach dem ersten Film kam der große Mangel von der Fokussierung zu tage , sprich es war kein Bild scharf auch nicht von neuen K Bajonett Objektive die ja im Ofenblende Modus zur Kontrolle genutzt wurden.Deinen Infos von der Mattscheibe hilft mir erst mal sehr Danke
Mal schauen vielleicht bekomme ich die Kamera doch noch zum laufen
gruß Michael
Viel Erfolg!
Hallo Tom,
eine gute Mattscheibe die sehr gut zu 35mm Kleinbildfilm-Kameras passt habe ich aus Objektträgern die normalerweise für Mikroskopie verwendet werden angefertigt. Das geht in 10 Minuten indem man 2 Objektträger gegeneinander schleift. Zwischen die Objektträger habe ich eine Messerspitze Korund-Schleifpulver mit ein paar Tropfen Wasser aufgebracht und dann einfach mit kreisenden und auch geraden Bewegungen ca. 5 Minuten geschliffen. Der Objektträger passt haargenau in die Führung der Kamera.
Grüße
Pit
Vielen Dank für den Tipp! Über das Selber-Schleifen hatte ich mich schon etwas informiert, mich aber noch nie damit in der Praxis befasst. Es müsste recht einfach sein. Danke für die Infos.
Hallo Tom, habe ein kleines Problem mit meiner Agfa Selectronic S-übrigens eine wunderbare Messsucher-Kamera. Ich habe das Objektiv auseinandergenommen, da die Linsen verdreckt waren. Die Frontlinse ist bei dem Solinar nie ganz bis zum Anschlag reingeschraubt. Habe mir zwar vorher Markierungen gemacht, aber je nachdem an welcher Stelle man das Gewinde ansetzt stimmen diese dann nicht mehr. Frage: Hast Du eine Ahnung wie viele Grad die Frontlinse, wenn sie vollständig reingeschraubt ist, zurückgedreht werden muss? Oder muss ich dies schlussendlich auch mit oben genannter Methode überprüfen? Vielen Dank für Deine Antwort schon im Voraus! Beste Grüsse, Robin
Hallo Robin, ich weiß gar nicht mehr, ob ich damals bei meiner Selectronic S das Objektiv zerlegt hatte, ich glaube nicht. Daher kann ich hier leider keine Hinweise bezüglich einer bestimmten Stellung der Frontlinse(n) gegenüber dem hinteren Teil geben. Ich würde bei solchen Kameras aber immer irgendwie versuchen, an ein Stückchen Mattscheibe zu gelangen, welches man hinten auf die Filmebene legen kann. Nur so (mit Lupe) sieht man am einfachsten, ob korrekt fokussiert wird bzw. ob vorne am Objektiv alles stimmt.
Viele Grüße zurück!
Hallo!
Wie du in deinem Artikel schreibst, habe ich bei einer gebraucht erworbenen Balgenkamera, einer Voigtländer Bessa, festgestellt, dass dielangen Belichtungszeiten wie 1/2s und 1s extrem hängen. Kürzere Zeiten laufen allerdings plausibel ab. Jetzt ist meine Frage, woran das denn liegen könnte und ob sich das reparieren lässt?
Außerdem hat sie Pilzbefall 🙁
Wie schwierig ist es, sowas auseinander zu bauen und zu reinigen? Ich überlege ib ich das einfach mal probieren soll.
Grüße
Daniel
Hi Daniel, dein Problem ist ein sehr übliches bei solch alten Verschlüssen (ich nehme an, die Voigtländer hat einen runden Zentralverschluss vorne). Hier ist es gar nicht selten der Fall, dass die langen Zeiten träge sind bzw. hängen. Das hatte ich auch schon erlebt. Mancherorts wurde schon geschrieben, dass es helfe, wenn man die Linsen (vorne und hinten) heraus dreht und den Verschluss in „Waschbenzin“ legt. Nach dem Trocken könnte er wieder laufen. Aber hier habe ich keine Erfahrung dazu. Wenn die Kamera nicht viel Wert ist, würde ich es probieren.
Ansonsten müsste man den Verschluss auseinander bauen (zumindest öffnen) und säubern und neu schmieren. Leider. Das kann je nach Art ziemlich kniffelig werden und es gibt einige Werkstätten dafür (da musst du mal suchen). Dies wird dann natürlich entsprechend kosten.
Pilz in den Linsen lässt sich eigentlich nur entfernen, indem man alles auseinander schraubt. Vermutlich sitzt dieser in den „nicht verkitteten“ Linsen. Hier käme man sicherlich mit dem richtigen Werkzeug heran. Aber man muss natürlich sehr sauber arbeiten.
Ich selbst hatte so etwas noch nie gemacht. Kann da also leider keine konkreten Tipps geben.
Viele Grüße zurück!
Hallo Tom,
vielen Dank für Deine detailreiche Antwort! Ich werde mal testen, ob es doch an der Mattscheibe liegt. Ansonsten kann ich die Kamera nur noch für Landschaften verwenden 😉
Vielen Dank nochmal!!
Harry
Hallo Tom,
danke für den tollen Artikel und Deine sehr schöne Seite! Da sind tolle Tipps und Anregungen bei, wie auch bei Deinen Prüfungen zu einer gebrauchten Analogen. Eine Frage hätte ich aber noch: Ich habe eine Porst TL Spiegelreflex und habe Fokusprobleme. Der Fokus liegt ca. 20 cm hinter dem fokussierten Bereich. Ich vermute, dass der Film nicht richtig liegt. Aber was kann ich unternehmen, um die Filmebene zu korrigieren?
Danke für Deine Hilfe und viele Grüße!
Harry
Hallo Harry, das Problem kenne ich. Hier ist es aber dann nicht mehr so trivial: Eigentlich müsste der Film korrekt liegen. Wenn nicht, stimmt etwas mit der Andruckplatte nicht.
Vermutlich ist hier aber die Mattscheibe dejustiert. Sie ist entweder zu hoch oder zu tief und zeigt im Okular entsprechend ein falsches Bild, was den Fokus anbelangt.
Man kann es testen: Man nehme eine kleine Mattscheibe und lege sie auf die Filmführung auf und zwar mit der matten Seite in Richtung Objektiv:
Nun stellt man über das Okular scharf (z. B. auf den Kirchturm in der Ferne und danach auf ein Objekt in der Nähe). Dann stellt man je die Langzeitbelichtung „B“ ein bzw. drückt den Auslöser lange hinunter. Auf der Mattscheibe müsste das Bild nun erscheinen. Mit einer Lupe prüft man, ob es auch im Fokus ist. Dies alles natürlich bei geöffneter Blende (Anfangsblende am Objektiv).
Als Alternative zur Mattscheibe kann man ein Stückchen Acryl nehmen, welches man zuvor mit feinem Schmirgelpapier bearbeitet hatte.
Ist das Motiv hier nicht im Fokus, dann ist die Mattscheibe dejustiert. Vermutlich kann man diese bei der Porst-Kamera (vermutlich eigentlich eine Praktica) nicht so ohne Weiteres korrigieren, da hier das Suchersystem nicht modular zugänglich ist.
Hier würde also nur ein auseinander Schrauben helfen. Bei dem geringen Preis, den solche SLR-Kameras heute gebraucht haben, würde ich dies / den Aufwand wohl nicht machen und mich nach einem anderen Modell umsehen.
Viele Grüße zurück!
Danke für die schnelle Antwort, habs so gemacht und es hat geklappt.
wie konntest du den Verschluss der gezeigten Agfa-Messsucherkamera mit (Selectronic mit Zeitautomatik, oder?)lange genug offen lassen, um die Schärfe auf der Mattscheibe zu prüfen? habe die gleiche. nach einer objektivreinigung ist sie jetzt dejustiert.
Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar.
Hi, gut aufgepasst! Bei der Agfa Selectronic S kann man ja keine Langzeitbelichtung manuell einstellen. Klebt man aber vorne auf den Belichtungsmess-Sensor lichtundurchlässign Karton (oder ähnliches) und stellt man den ISO-Regler auf den niedrigsten Wert, dann öffnet die Elektronik den Verschluss für ca. 30 Sekunden: Zeit genug, mit der Lupe auf der Mattscheibe zu prüfen, ob der Messsucher korrekt eingestellt ist bzw. ob die Scharfstellung ungefähr mit den Meter-Angaben auf dem Objektiv überein stimmt.
Heißt auch: Mit der Selectronik kann man also auch gut Nachtaufnahmen machen (dank langen Belichtungszeiten, Stativ- und Drahtauslöser-Anschluss). Schätze meine seit Jahren. Aber man sollte sie zunächst prüfen, ob Messucher und tatsächliche Fokussierung übereinstimmen.
Übrigens: Die Meter-Angaben direkt auf dem Objektiv stimmten bei mir nicht wirklich. Ich überklebte sie mit einem schmalen Aufkleber und notierte meine eigenen ermittelten. Das ist ja sehr praktisch, wenn man statt Messsucher nach dem Zonenfokus-System scharfstellen möchte.
Besonders auf ebay sind sehr günstige Kameras von Privatanbietern zu haben. Es macht sehr viel Sinn, nicht einfach drauf los zu bieten, sondern sich über das Kameramodell zu informieren. Die Googlesuche gibt ja sehr viel her. Spiegelreflex Kameras mit Metallverschluß sind denen mit Tuchverschluß vorzuziehen. Das Tuch neigt dazu hart zu werden und dadurch stimmen die Belichtungszeiten nicht mehr. Bei niedrigen Temperaturen machten sogar die neuen Tuchverschlüsse seinerzeit Probleme. Die Prontor Verschlüsse alter Sucherkameras machen hingegen, sofern durch feuchte Lagerung nichts angerostet ist, kaum Probleme.
Vielen Dank für die Tipps, die Sie hier veröffentlichen. Meine „neue“ Pentax Super A hat den Blitztest der Lichtdichtungen gerade erfolgreich bestanden.
Vielen Dank für den tollen Beitrag! Ich habe mir eine alte Agfabox gekauft und beim Reinigen die Linse verkehrtherum eingebaut.
Nach Ihrem Tipp habe ich als Mattscheibe habe ich eine Laminierfolie benutzt. Raue Seite nach innen, Raum abgedunkelt und einen Beamer fokusiert. hat sehr gut geklappt!
Jetzt ist die Linse richtig rum und siehe da, scharf!
Danke nochmal!