Solider Strobistenblitz: der Metz 45 CT / CL Stabblitz
Mittlerweile zählt er zu meinem Hauptwerkzeug: Der Metz CL 45 in der Version 3. Ich vermute, ein robusteres und stärkeres Blitzgerät gibt es nicht in dieser Liga. Dieser Stabblitz ist also ideal für den „Strobisten“* – wenn er doch nur etwas mehr manuell regelbar wäre, aber auch dies lässt sich lösen.
Ich schwöre auf die guten alten Stabblitze als richtig portable (und stabile) Blitzlicht-Anlage. Solch ein Köfferchen passt in einen Trekkingrucksack und man hat damit bereits recht starkes Licht für viele Einsatzgebiete dabei. Dazu nimmt man noch einige leichte Lampenstative mit und ggf. Blitzschirme (zusammen in einer Stativtasche). Schon ist man bereits sehr gut ausgestattet.
Nachdem dieser Artikel bereits einige Jahre alt ist: Jüngst hatte ich mir via Ebay wieder einen dieser Geräte zugelegt – als Backup. Langsam fange ich an, solide Fototechnik zu horten. Diese Stabblitze sind auf dem Gebrauchtmarkt häufig günstiger, als sie eigentlich wert sind. Ich schätze, solche starken portablen Blitzgeräte wie die 45er Metz-Stabblitze wird es in dieser Qualität heute neu nicht mehr geben. Sie halten Jahrzehnte und ich möchte auch in vielen Jahren damit noch arbeiten können. Das sind solide Werkzeuge und ich nutze sie auch für einige professionelle Einsätze (technische Fotografie für Kunden). Vor der Inbetriebnahme eines so alten Blitzgerätes lesen Sie aber sicherheitshalber noch den Abschnitt Formieren des alten Kondensators. Es kann nämlich gut sein, dass es „Plopp“ macht und dass der interne Kondensator durch die lange Ruhezeit durch ein abruptes Aufladen mit starken Strömen zerstört wird.
Nachdem mir alle meine 740er Regulas abgeraucht sind, musste ich mich unbedingt nach einem Ersatz umsehen. Die Metz-Stabblitze waren mir zwar bekannt. Doch ging ich immer von einem recht hohen Gebrauchtmarktpreis aus. Aber Fehlanzeige: Mein CT 3 hatte per Ebay auch nur ca. 30 Euro gekostet! Ich hatte mir im Anschluss auch den ersten Stabblitz dieser Serie geholt: den CT 1. Derzeit im Einsatz sind zwei CL-3 und der CT-3. Vom ganz alten CT-1 ist eher abzuraten, sofern man ihn direkt an einer modernen DSLR nutzen möchte: Zunächst lässt er sich nicht manuell steuern. Und dann liegt da unten eine so dermaßen hohe „Blitzspannung“ an, dass man riskiert, dass einem die Kamera kaputt geht. Mein Fotoapparat hatte den Blitz gar nicht erst ausgelöst (meine Funkauslöser verweigerten hier ebenso den Dienst). Glücklicherweise ging nichts dabei kaputt. Gegebenenfalls kann man den CT1 mit einer Servozelle als Slave auslösen. CT1-Geräte ab einer Seriennummer von ca. 500.000 und die CL1-Blitzgeräte sind davon allerdings nicht betroffen.
Was mag ich an meinem CT 3 (CL 3) so, dass ich nun einen ganzen Artikel darüber verfasse?
*Strobist: Damit meint man Zeitgenossen, die Systemblitze bzw. Aufsteckblitze genau so nutzen, wie man es mit Studiolicht handhabt. Die Metz CT / CL 45 Reihe ist hierfür besonders gut geeignet, denn diese Geräte sind zum einen sehr leistungsstark. Zum anderen weisen sie eine überdurchschnittlich hohe Verarbeitungsqualität sowie durch die Schiene entsprechende Befestigungsmöglichkeiten auf. Allerdings lassen sie sich nicht so gut ohne weiteres manuell regeln.
Hier sieht man einmal, wie diese Geräte damals in der Originalverpackung verkauft wurden. Solch ein CL3 kostete weiland beim Fachhändler 469,- DM. Dies war früher sicherlich eine ganze Menge Geld! Heute erhält man sie sehr häufig gebraucht. Einen guten, gepflegten Mecablitz „CL3“ mit Zubehör (Weitwinkelscheibe, Schiene, mind. 1 Akkukorb, min. das „normale“ Synchrokabel) bekommt man so bereits ab ca. 25,- Euro per Ebay. Aber der CL3 ist eigentlich mehr wert. Zu den Ebay-Preisen: Ggf. werden diese sich mittlerweile etwas erhöht haben. Der Artikel ist schon etwas älter. Und mein Artikel darüber spricht sich ja auch herum.
Hier sehen Sie einen „CT4“. Die CT-Versionen sind etwas älter als die CL-Versionen. Der CT-4 hat noch einen zusätzlichen Aufhellblitz („Fülllicht“), den ich aber in der Praxis so gut wie gar nicht nutze (im Übrigen: eine einfache weiße „Blitzkarte“ reicht hierfür ja auch). Diese großen Blitzgeräte wurden wohl alle mit einem normalen Batteriekorb geliefert und zusätzlich mit einem Akkukorb nebst passendem Ladegerät. Diese Akkus funktionieren bei mir noch. Aber deren Leistung ist natürlich mittlerweile sehr schwach (kaum Kapazität, sehr träge).
In der Styroporverpackung hat freilich noch die Schiene ihren Platz, die Weitwinkel-Streuscheibe, ein kleiner Graufilter für den zweiten, kleinen Aufhellblitz und das einfache Synchrokabel. Die besseren SCA-Kabel mit ordentlichem Aufsteckfuß musste man sicherlich separat kaufen.
Ich besitze mittlerweile mehrere dieser Stabblitzgeräte „Made in Germany“: Sie sind stärker als die heute erhältlichen Aufsteckblitze, sehr robust und: Dank dem Schienensystem mit mehreren Schraubmöglichkeiten kann man sich damit die unterschiedlichsten Setups aufbauen. Die Nachteile: Sie lassen sich nicht so fein manuell in der Leistung regeln, sie verstehen die TTL-Signale von Digitalkameras nicht, sie benötigen mindestens 2 Sekunden zum „Nachladen“, wenn man bei voller Leistung geblitzt hat (bei schlechten Akkus und verschmutzten Kontakten sind es oft mehr), Sie blitzen bei voller Leistung recht lang (ca. 1/300 Sekunde Abbrennzeit), man kann bei ihnen den Lichtkegel („Zoom“) nur durch zusätzliche Streu- und Brennpunktscheiben ändern.
Hier sehen Sie den Autor dieser Seite links neben dem alten Metz-Stabblitz. Er (der Blitz) ist auf einem Lampenstativ geschraubt, davor wurde ein Blitzschirm montiert. Links gegenüber steht ein Universal-Faltreflektor mit der silbernen Oberfläche, damit auch die linke Seite ihr Licht bekommt. Dazwischen steht eine analoge Kamera mit S/W-Film geladen. Das hier gemachte Foto schaut dann so aus:
Bei dieser Fotografie war die Belichtungszeit der Kamera relevant dafür, inwiefern auch das Dauerlicht der Werkstattlampe für die Fotografie relevant sein soll.
Unterschied CT / CL
Die 45er Metz Stab-Blitze (1-5) gibt es in der Version CT sowie CL. Worin liegt der Unterschied zwischen den Geräten mit den entsprechenden Kürzeln. Alles Geräte, die ein „CT“ in der Bezeichnung tragen, sind älter. Die jeweilige CL-Serie ist entsprechend jünger. Der Unterschied ist hier zum einen eine LED als Bereitschaftskontrolle. Zum anderen ist die innere Technik sicherlich etwas moderner. Vielleicht ist nun die Nachladezeit etwas kürzer. Ich besitze den 3er Stabblitz in der älteren CT-Version (mittlerweile auch drei CL-3). Das Ding ist super und funktioniert noch hervorragend. Man muss nicht unbedingt zur CL-Version greifen. Außer bei der 1er-Version: Hier würde ich unbedingt die CL-Variante wählen, denn hier wurde bereits ein Niedervoltstromkreis verbaut, der sich auch mit modernen Kameras verträgt.
Im Kommentarbereich hatte ein Leser meiner Seiten einen hilfreichen Kommentar zu den Unterschieden verfasst.
Unterschiede zwischen den einzelnen Geräten
Zunächst waren da die Geräte der 1er-Serie: CT 1 bzw. CL 1. Sie lassen sich manuell nur bei Höchstleistung bedienen, was für meine Zwecke schlecht ist. Für den Automatikmodus hat man einige Computerblenden parat, welche sich allerdings je nach verwendeter ISO verschieben. Aber um den Automatikmodus soll es hier ohnehin nicht gehen.
Eine 2er Serie der Stabblitze ist mir nicht bekannt. Dann kommen die 3er. Die sind sehr gut. Man hat 6 fixe Computerblenden zur Wahl (bei jeder ISO) und man kann den Blitz manuell in insgesammt 4 Stufen steuern (siehe den Punkt weiter unten: Manuelle Steuerung). Ferner kann man den Blitz nun auch mittels SCA-Adapter per TTL mittels der Kamera automatisch steuern.
Die Stabblitze CT 4 bzw. CL 4 sind im Prinzip genau gleich der 3er Serie – nur, dass sie mit einem zweiten kleinen Aufhellreflektor ausgestattet sind. Dieser dient bei Portraits, bei welchen man den Hauptreflektor zur Decke richtet um indirekt zu blitzen, als Aufheller für die Augen(höhlen) der Person, da sich dort sonst ein Schatten bildet. Außerdem erhält man dadurch ein Funkeln in den Augen, das sogenannte „Catch Light“. Da ich meine Stabblitze ohnehin nur entfesselt einsetze, benötige ich diesen Zweitreflektor nicht. Er stört mich eher. Einen ähnlichen Effekt erhält man mit einer simplen „Blitzkarte“.
Der CT 5 bzw. CL 5 hat ebenfalls einen solchen Zweitreflektor. Aber er lässt sich nicht manuell regeln (nur „W-Position“). Daher ist auch er für strobistische Zwecke ungeeignet.
Von der Maximalleistung her betrachtet sind alle Geräte gleich. Braucht man also nur viel „Power“ und einen portablen Blitz mit wirklich stabilen Befestigungsmöglichkeiten, kann man jeden deiser Typen nutzen (nur Obacht vor der hohen Synchro-Spannung bei den CT-Geräten).
Und welcher ist nun der jüngste und welcher der älteste? Hierzu fand ich eine Information, denn chronologisch anhand der Kennungen kann man hier offenbar nicht gehen:
Die chronologische Reihenfolge von alt nach jung lautet: 1 — 5 — 4 — 3.
Dieser Hinweis stand in einem Internetforum, auf welches nicht mehr zugegriffen werden kann. Ich möchte mich für diese Information nicht verbürgen. Mein persönlicher Liebling ist der CL-3. Für meine eigene Praxis in puncto Lichtsetzen hat sich ergeben: Ich benötige meist ein Führungslicht auf höchster Leistung hinter einem Schirm oder Bettlaken – Hier reicht auch der günstigste CT-1, sofern dieser (hohe „Zündspannung“) sich noch mit einem Funk-Trigger ansteuern lässt. Weiterhin setze ich dann min. noch eine weitere Lichtquelle ein, die um ca. zwei Blenden gedrosselt ist (mein CL 3). Natürlich kann man Blitzlicht beliebig auch mit grauen Folien dimmen. Dies ist nur nicht so elegant und verbraucht unnötig Strom.
Leistung und Leitzahl
Zunächst achte ich bei Blitzgeräten immer auf die tatsächliche Leitzahl. Denn ich möchte die Geräte auch hinter Lichtformern (z. B. hinter einem Schirm oder einem Diffusor) benutzen und dies bei möglichst geringem ISO-Wert und bei geschlossener Blende. Manchmal setze ich auch Filterfolien ein. Da bringt mir ein Leitzahl 20 Blitz meist nichts. Ich brauche was Stärkeres! Und da gibt es in diesem Segment eigentlich nichts stärkeres als die 45er Metz-Blitze. Ich weiß, es gibt auch noch einen 60er. Aber die sind mir schon viel zu schwer mit ihren externen Akkus. Doch seit kurzem besitze ich auch den Agfatronic 643. Der ist tatsächlich eine ganze Blende stärker als mein Metz 45 CT3 und unwesentlich größer.
Ein kurzes Edit: In der Einleitung ging ich noch davon aus, dass es keinen stärkeren Blitz in dieser noch handlichen Kategorie gibt, die noch mit ganz normalen Akkus betrieben werden können. Mittlerweile testete ich jedoch den Agfatronic 643. Dieser Stabblitz ist eine stattliche bzw. ganze Blende stärker als der Metz, was allerdings nicht heißt, dass letzterer den Status meines Lieblingsblitzes eingebüßt hat. Denn: Man sollte nicht das fantastische Schienensystem verachten. Durch dieses sind diese Stabblitze hervorragend für die unterschiedlichsten Lichtaufbauten zu gebrauchen. Und man kann natürlich auch zwei Geräte gleichzeitig hinter z. B. einem Blitzschirm verwenden, wenn man die eine Blende mehr Leistung haben möchte. Sie lassen sich ja gut und sicher zusammen schrauben.
Ein Beispielfoto: Der Künstler in seinem Atelier. Zwei Metz 45 Geräte wurden auf die (hier nicht sichtbare) Wand links gerichtet und per Funk gleichzeitig ausgelöst. Somit wurde der gesamte Raum gleichmäßig ausgeleuchtet.
Wie es die 45 im Namen des Gerätes bereits verrät, hat es eine Leitzahl von 45 – bei 100 ISO und bei einem horizontalen Abstrahlwinkel für ein leichtes Weitwinkelobjektiv. Die konservative Leitzahl der 45er Metz Stabblitze beträgt ca. 33. Dies ist ziemlich stark. Ein aktueller Vergleich: Der Yongnuo YN 560 III ist bei sonst gleichen Parametern um ca. eine 3/4 Blende schwächer.
Ein konkretes Beispiel
Ein Beispiel aus der Praxis um ein konkretes Gefühl für die Leistung zu bekommen: Ich benutze den Metz mit einem Diffusor-Schirm und möchte eine Person damit zu 100% ausleuchten. Der Schirm schluckt eine Blende Licht. Ich möchte bei 100 ISO arbeiten. Der Blitz mit dem Schirm steht 2 Meter vom Modell entfernt und ist auf volle Leistung geschaltet. Mit welcher maximalen Blende kann ich arbeiten? Mit der klassischen Blitz-Formel ist dies schnell ausgerechnet: Ich kann auf Blende 11 1/2 abblenden, wenn ich die Person nach konservativem Maßstab (Kontrolle durch Belichtungsmesser) ausleuchten möchte. Normalerweise wird man aber nicht soweit abblenden wollen. Hier muss der Blitz manuell herunter geregelt werden:
Manuelle Steuerung
Meine Blitzgeräte muss ich unbedingt manuell steuern können, sonst bringen sie mir nichts. Die 45er Geräte 1 sowie 5 lassen sich ohne Modifikation nicht manuell regeln. Eine 2er-Version gibt es meines Wissens nach gar nicht. Nur die Geräte 3 sowie 4 (also CT 45-3 / CT 45-4 sowie CL 45-3 / CL 45-4) bieten das manuelle Steuern der Lichtleistung an. Jene lassen sich zunächst in vierStufen steuern:
- 100 % (M)
- eine Blende weniger (1/2 Leistung)
- sowie zwei Blenden weniger Licht (1/4 Leistung)
- Eine vierte manuelle Leistungsstufe verbirgt sich hinter der Bezeichnung W.
In der Position „W“ wird das Licht um ganze 5,5 Blendenstufen reduziert. Diese Einstellung nutze man früher für sehr schnelle (aber schwache) Blitze in hoher Frequenz für einen sogenannten „Winder“ (W) – Dies ist ein Motor für alte mechanische Kameras, den man für einen automatischen (und schnellen) Filmtransport unten angeschraubt hatte.
Nachladezeit
Die Nachladezeit nach voller Leistung ist übrigens – wie bei vielen alten Blitzgeräten – relativ lang: ca. 8 Sekunden muss man bei Verwendung von Ni-MH-Akkus warten, bis der Blitz wieder einsatzbereit ist. Bei reduzierter Lichtabgabe geht es natürlich schneller.
Halt! Das stimmt so nicht. Ich hatte einmal die Kontakte des Batteriekorbes gründlich geputzt und moderne „Eneloop-Akkus“ eingesetzt. Die Nachladezeit beträgt nun bei vollen Akkus ca. 2,5 Sekunden! Wenn man bei voller Leistung (Stellung „M“) abblitzt. Es ist erstaunlich, wie viel ein gut gewarteter Akkukorb hier zur Leistung beisteuert. Diesen Wert habe ich übrigens sowohl bei meinem CT 3 wie auch bei meinem CL3. In beiden Fällen wurde der ganz normale Batterie-Korb genutzt (ohne Modifikation) aber eben mit den Eineloops. Die Kontakte müssen blank sein! Auf dieses Thema gehe ich gleich später noch etwas genauer ein.
Modifikation: den Blitz noch weiter manuell steuern
Ich habe meinen Metz Blitz umgebaut, um ihn bequem noch feiner und noch weiter manuell steuern zu können (in 7 Stufen). Denn mit einem um gerade einmal zwei Blenden reduzierbaren Blitz ist man leider etwas eingeschränkt. Im Gegensatz zu den bekannten Methoden zur Modifikation bin ich dabei ganz anders vorgegangen. Lesen Sie hierzu meinen Artikel: Einfacher Umbau des Metz-Stabblitzes.
Ein weiteres Beispielbild: Hier wurde eine richtig große Softbox simuliert. Wie habe ich dies angestellt?
Ich habe einfach durch ein großes Leinentuch (weißes Bettlaken) geblitzt. Zwei alte Stabblitze auf je einem Stativ sorgten hier für genügend Power, dass ich drinnen auch noch genügend abblenden konnte, um alles auf meiner Fotografie von vorne bis hinten scharf abbilden zu können. Man braucht für viele Einsatzgebiete keine teure Lichttechnik.
Das selbe ist natürlich auch indirekt möglich. Zwei dieser Stabblitze kann man auch sehr gut zusammen schrauben bzw. auf einem einzigen Lampenstativ nutzen. Gerade auch wegen dieser Montagemöglichkeiten schätze ich diese Geräte ungemein!
Und so schaut das Bild dann aus: Der Blitzreflektor aus dem Bettlaken fabriziert ein weiches, natürlich ausschauendes Licht. Eine riesige Softbox ist hierfür nicht unbedingt nötig.
Kabel für die Verbindung des Metz-Blitzes an die Kamera
Im Gegensatz zu den meisten anderen portablen Kompaktblitzgeräten besitzt der Metz 45 Stabblitz, dieser Begriff sagt es bereits, keinen Blitzfuß. Wie bekommt man diesen am besten an die Kamera? Zunächst ein Foto meiner Verbindungskabel vom Blitz zur Kamera:
In der Mitte liegt das Standardkabel: Es hat auf der einen Seite den typisch flachen Stecker mit mehreren Kontakten, welcher direkt in den Blitz gesteckt wird. Am anderen Ende befindet sich der sogenannte „PC-Sync“ Stecker, welchen es so bereits seit vielen Jahrzehnten gibt:
Manche Profi-DSLR-Kameras besitzen, zusätzlich zum Hotshoe, noch den PC-Anschluss. Meine Nikon D200 zum Beispiel hat an der Seite noch die kleine Buchse. „PC“ hat übrigens nichts mit einem Computer zu tun, sondern bezieht sich wohl auf den Begriff „Compur“ (Artikel nur noch über das Web-Archiv verfügbar): Eine Bezeichnung für damals weit verbreitete Kamera-Zentralverschlüsse. Jedenfalls kann man ein solches Kabel mit besagten PC-Stecker am anderen Ende recht einfach mittels einem Adapter an Kameras mit dem heute üblichen Blitzschuh anschließen. Einen solchen Blitzadapter sehen Sie ebenfalls im obigen Foto in der Mitte.
Ganz links sehen Sie das Spiral-TTL-Kabel. Nur mit diesem Kabel kann man die Metz-Stabblitze CT / CL (3 / 4 sowie 5) im TTL-Betrieb nutzen (nur an kompatiblen analogen Kameras!). Hinweis: ein freundlicher Leser meiner Seite weist im Kommentarbereich darauf hin, dass der CT5 wie auch die 60 CT Stabblitze nicht mit diesem Kabel kompatibel sind (sie benötigen das „SCA-500-System).
Sie sehen auch, dass der SCA-Adapter vom Kabel trennbar ist. Hier kann man dann eine Vielzahl dieser SCA300-Adapter verwenden / je nach Kameratyp.
Ganz rechts liegt ein selbst gebautes Kabel: An einem Ende befindet sich eine PC-Buchse, in welche der PC-Stecker vom Standardkabel gesteckt werden kann. Am anderen Ende befindet sich ein spezieller Stecker, welcher an meinen Yongnuo-Funkauslöser (hier der Empfänger) angeschlossen werden kann. Dies benötige ich zum entfesselten Blitzen via Funk. Dummerweise funktioniert dies Kabel-Adapterlösung seltsamerweise nicht mit meinem Metzblitz. Mit meinem Regula (via Klinkenstecker) ging dies immer problemlos. Das verstehe ich nicht, denn bei beiden wird ja nur ein einfacher Stromkeis geschlossen. Nun schließe ich den Funkauslöser mittels Adapter auf dem „Hotshoe“ des Funkauslösers an das PC-Sync-Kabel des Stabblitzes an.
Hier noch ein Bild vom Stabblitz mit dem SCA-300-Kabel an meiner analogen Nikon:
Im Übrigen arbeite (und blitze) ich noch gerne mit analogen Kameras. Nur mit den alten Nikons (sofern sie TTL-Blitzen unterstützen) kann ich den Metz auch im TTL-Modus nutzen. Mit meiner modernen Nikon Digitalkamera funktioniert der TTL-Modus nicht mehr, da sich die TTL-Technik bei Einführung der DSLR-Kameras etwas geändert haben muss. Jedoch kann ich hier immerhin noch auf die Computer-Automatik des Blitzes zurückgreifen – oder aber natürlich manuell blitzen. Allein: Die Computer-Automatik meines eigenen CT3 hatte ich ja bewusst zerstört, indem ich den Blitz auf eine verbesserte manuelle Bedienung umgebaut habe.
Manuelles Blitzen via Drehscheiben-Skala oder Tabelle
Schauen wir uns die Drehscheibe einmal genauer an:
Zunächst habe ich den kleineren, inneren Drehschalter auf 100 ISO (ASA) gestellt, denn diesen Wert habe ich auch an meiner Kamera definiert. Dies ist das erste, was man hier tun sollte. Im manuellen Betrieb ändert dies übrigens nichts an der Lichtleistung – wir kalibrieren hierbei nur die Skala! Nur im Computer-Automatik-Betrieb wäre hier eine Änderung für die abgebbare Lichtmenge relevant.
Als nächstes habe ich den großen Pfeil mittels dem äußeren Drehrad auf M gestellt, denn ich möchte die hohe Leistung dieses Metz-Stabblitzes zu 100% ausschöpfen. So, nun müssen wir Folgendes an der Skala ablesen:
Und dies zeigt mir die Skala unmissverständlich an: Im Beispiel müsste ich bei einem Abstand zwischen Blitz und Motiv von 3 Meter Blende 16 einstellen. Bei einem Abstand von 5 Metern müsste ich ca. Blende 8 1/2 am Objektiv einstellen, bei vier Metern Blende 11 usw. Drehe ich die große Wahlscheibe von M auf 1/2 ändert sich auch die Skala und sie zeigt mir nun andere Blendenwerte (um genau einen Wert reduziert) an. Ganz einfach. So geht manuelles Blitzen!
Wie Sie gelesen haben, betone ich, wenn ich von Abständen rede, stets den Abstand zwischen Blitz und Motiv. Denn nur um diesen geht es. Wenn Sie den Blitz entfesseln, dann ist ja nicht der Abstand der Kamera zum Motiv relevant. Hier können Sie mit der Kamera auch hunderte Meter weg sein.
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Wie Sie richtig sehen, habe ich mir einen kleinen Hinweis oben auf den Kopf geklebt, welcher mich immer daran erinnert, dass man nach konservativen Maßstäben bzw. für eine 100%ig korrrekte Belichtung besser eine Blende vom Ermittelten Wert abziehen sollte. Dies geht ganz einfach: Stellen Sie hierzu den ASA-Regler nicht auf den an ihrer Kamera eingestellten ISO-Wert sondern stets auf die Hälfte! Die Rechen-Skala wird dann automatisch kalibriert und Sie müssen nicht rechnen. In meinem Beispiel müsste ich die Skala auf 50 ASA kalibrieren (statt 100) und ich bekomme dann automatisch um jeweils eine Blende reduzierte Werte angezeigt.
Ich nutze den Stabblitz übrigens zumeist hinter einem Schirm. Dieser Schirm schluckt eine weitere Blende Licht. Auch dies kann ich dann einfach mittels dem inneren ISO-Regler berücksichtigen bzw. mit diesem Regler eine weitere Korrektur vornehmen. In meinem Beispiel müsste ich dann statt 100 ASA lediglich 25 ASA einstellen, um a) die konservative Leitzahl und b) den Lichtverlust durch den Schirm zu berücksichtigen.
Blitzen nach Tabelle
Der Stabblitz hat eine wirklich schön übersichtliche Skala zum manuellen Blitzen. Dies ist nicht bei allen Blitzen der Fall. Mein Yongnuo beispielsweise hat weder einen Tabelle aufgedruckt, noch eine entsprechene Darstellung im Display noch eine Rechenskala. Aber hier hilft man sich einfach mit einer Tabelle, welche man sich nach einer einfachen Formel (erste Formel in diesem Beitrag) anfertigen kann. Auch für den Metz habe ich mir selbst eine kleine zusätzliche Tabelle angefertigt. Mittels einer Tabelle kann man die Werte einfach etwas schneller und übersichtlicher ablesen als mit der Drehskala. Allerdings lassen sich freilich keine Korrekturfaktoren im Nachhinein bei einer solchen Abstand-Blende-Tabelle berücksichtigen, wenn man beispielsweise durch einen Schirm blitzt. Hier muss man dann wieder rechnen. Nachfolgend meine Tabelle nach jeweils konservativer Leitzahl für ISO 100 und ISO 400:
m | F100 ASA (LZ 33) | F400 ASA (LZ 66) |
0,5 | 64 | 128 |
1 | 32 | 64 |
1,5 | 22 | 44 |
2 | 16 ½ | 32 ½ |
2,5 | 11 ½ | 22 ½ |
3 | 11 | 22 |
3,5 | 8 ½ | 16 ½ |
4 | 8 | 16 |
4,5 | 5.6 ½ | 11 ½ |
5 | 5.6 | 11 |
Ich drucke mir meine Blitztabellen übrigens immer auf selbstklebende Adressetiketten aus. Hernach überklebe ich diese Sticker noch einmal mit breitem, transparenten Klebeband um die Aufkleber gegen Abnutzung und Feuchtigkeit zu schützen.
Sie haben ein Smartphone? Es gibt hierfür auch eine sehr gute App für das manuelle Blitzen. Allerdings reicht für den guten alten Metz-Stabblitz auch eine Tabelle. Denn das Besondere an der App ist deren Berücksichtigung von Zoom-Einstellungen (Leuchtkegel ändern) und Belichtungskorrekturen (z. B. Aufhellblitz). Beides sind eher Raffinessen, die kleinere moderne Aufsteck-Blitzgeräte besser beherrschen.
Download der Tabelle als PDF
Sie können sich die Tabelle auch als PDF-Datei herunter laden bzw. ausdrucken: Download Tabellen Metz. Diese Leitzahl-Blende-Motivabstand-Tabelle ist nur für die ISO-Werte 100 & 400 berechnet, da ich diese beiden Werte am häufigsten nutze. Man kann sie freilich schnell umrechnen: Habe ich meine Kamera auf 200 ISO eingestellt, nutze ich einfach die 100-ISO-Spalte und lege genau immer eine Blende drauf.
Zusätzlich in der Datei enthalten ist die Tabelle für die modifizierte Version des Metz-Blitzes, bei der man jenen noch weiter manuell steuern kann.
Stromversorgung
Die Stabblitzgeräte besitzen einen „Batteriekorb“. Sie wurden seinerzeit offenbar alle mit einem leeren Korb ausgeliefert, in welchen man sechs Batterien der Größe AA einschieben konnte. Zusätzlich gab es einen Akkukorb, den man nicht öffnen konnte. Hier waren fest Akkus verbaut. Diese dürften heute allesamt hinüber sein. Man kann sie zwar durch moderne Zellen austauschen. Das original-Ladegerät wird hierfür aber nicht funktionieren. Genau weiß ich dies aber nicht, denn ich benutze nur die Batteriekörbe und setze Eneloops ein.
Allerdings sind die Batteriekörbe offiziell gar nicht für Akkus zu benutzen: Denn diese haben jeweils eine geringere Spannung: Sechs Akkus ergeben eine Spannung von 7,2 Volt. Der Blitz erwartet mit dem Korb aber ganze 9 Volt! Die meisten Leute behaupte in den Internetforen, dass sie nie Probleme mit Akkus im Batteriekorb hatten. Ich habe meinen Korb umgebaut. Jedoch hat sich im Nachhinein heraus gestellt:
Zwar besitzt das Gerät im Innern zwei unterschiedliche „Pins“, die für die beiden unterschiedlichen Körbe (Batterien oder Akkus) zugeschnitten sind. Doch man kann genau so gut 1,2 Volt Akkus in den Batteriekorb stecken: Die Blitzleistung und auch die Nachladezeit wird dadurch bei mir nicht beeinflusst.
Ich hatte die Blitzleistung mit meinem Blitzbelichtungsmesser nachgeprüft: Sie ist gleich – egal ob Akkus oder Batterien im Korb eingelegt sind. Nur die Geschwindigkeit des „Nachladens“ ist bei Akkus deutlich schneller: Bei den guten Eneloop-Akkus (voll geladen) beträgt sie gerade einmal 3 Sekunden, nachdem eine volle Ladung abgegeben wurde – im normalen Akkukorb (ohne Umbau) wohlgemerkt. Gut erhaltene Exemplare schaffen hier auch 2,5 Sekunden. Wichtig ist auch, dass die Kontakte sauber sind. Ich hatte meine geschmirgelt.
Ich hatte auch einmal probehalber den kleinen Kondensator im Batteriekorb abgeknipst. Ich bemerkte keine Änderung. Wie ich gelesen hatte, dient dieser kleine Kondensator im Batteriekorb als Puffer für einen hohen Innenwiderstand der in Reihe geschalteten Zellen (Batterien). Damit kenne ich mich jedoch nicht aus.
Oben auf dem Bild sehen Sie den Batteriekorb noch einmal genauer, wie er in den Blitz geschoben wird.
Anzahl an Blitzen pro Akku-Satz
Jüngst hatte ich einen größeren Auftrag und startete mit voll geladenen Akkus. Ich blitzte bei voller Leistung ca. 150 Mal je bei voller Leistung. Normalerweise zähle ich so etwas nicht. Aber ich konnte dies dann später an der Menge der digitalen Bilder sehen. Ab da wurde die Nachladezeit deutlich länger: Die Akkus waren fast leer. Ich bin aber positiv überrascht: 150 Mal volle Lichtabgabe (Stellung „M“) hätte ich nicht bedacht. Bei einer etwas reduzierten Lichtleistung ist hier natürlich noch viel mehr drin. Genutzt hatte ich die guten Eneloop-Akkus. Meine besitzen die Kapazität von je 1900 mAh. Gute Akkus sind beim Blitzen sehr wichtig! Die (selben!) Eneloop-Akkus benutze ich seit mehreren Jahren in meinen Stabblitzen.
Kraftpakete für mehr Leistung: die beliebtesten Akkus "Eneloop" (Format Mignon / AA) sind insbesondere für Blitzgeräte bzw. für ein schnelles Nachladen geeignet.
Akkus richtig in den Batteriekorb setzen
Bei vielen der alten Batteriekörbe sind die Plus- und Minuszeichen nur noch schlecht lesbar. Hier sehen Sie einmal zwei Fotos, aus denen gut hervorgeht, wie die Batterien (Zellen) bzw. Akkus richtig herum eingeschoben werden:
Bei diesem Exemplar befindet sich unten ein Aufkleber mit Hinweisen (+ bzw. -) zur richtigen Polung. Bei anderen Akkuträgern sind die Symbole (schlecht lesbar) „eingraviert“.
So wie auf diesem Foto müssen Sie die Akkus einsetzen. Die Pluspole sind immer genau von den Zellen nach oben positioniert, welche diagonal angeordnet sind.
Noch ein Hinweis: So, wie die Kontakte auf den obigen Fotos ausschauen, sollten sie bei Ihnen nicht sein: Später nahm ich etwas Sandpapier, klebte es auf das Ende eines Stiftes, schnitt es rund und dann schmirgelte ich die Batteriekontakte blank. Das Ergebnis: Die Nachladezeit des Mecablitzes verkürzte sich merklich!
Hinweis: In den Kommentaren (vom 07.11.22) beschreibt ein freundlicher Leser meiner Seite, dass hierbei das aufgetragene Silber entfernt werden würde. Er beschreibt dort zwei ggf. bessere Methoden.
Auf diesem Foto erkennt man links zwei blank geschmirgelte Kontakte (gut so) und rechts sowie in der Mitte noch zwei Kontakte mit Belag (nicht gut). Die Kappe auf der Unterseite lässt sich mittels einem schmalen Schlitzschraubendreher leicht abhebeln. Die beiden unteren Kontakte sollte man auch abschmirgeln bzw. mit dem Schraubendreher sauber kratzen, falls sie verunreinigt sind. Bleiben noch die drei Kontakte im Innern des Blitzgerätes. Auch diese lassen sich leicht mit dem Stift bzw. dem Schmirgelpapier säubern. Ich bin so mittlerweile bei frisch aufgeladenen silbernen Enelopp-Akkus bei einer „Nachladezeit“ von knapp zwei Sekunden nach Abgabe der vollen Blitzleistung. Besser wird es mit Akkus sicher nicht gehen.
Schiene und Befestigungsmöglichkeiten
Normalerweise ist der Blitz ja dazu gedacht, ihn direkt an der Kamera zu montieren (bzw. die Kamera am Blitz). Hierzu dient die Schiene, welche in einem Winkel von 45° am Blitzgerät befestigt wird und auf welcher die Kamera geschraubt wird. Diese Schiene lässt sich aber auch hervorragend und sehr stabil auf ein Stativ schrauben! Vergessen Sie die auf winzige, wackelige Plastikfunkauslöser gesteckte Blitze, wie sie vom Stativ zu brechen drohen! Den Metz mit seiner Metall-Konstruktion kann man sehr sicher auf ein Stativ schrauben.
Aber man muss den Metz-Stabblitz nicht unbedingt in dieser 45°-Position aufschrauben: Die Schiene lässt sich auch direkt längst des Blitzes arretieren:
Hier sehen Sie es noch einmal: Der Metz lässt sich hervorragend und äußerst stabil auf ein Stativ schrauben. Die Schiene des Stabblitzes dient zusätzlich zur stabilen Aufnahme eines Blitzschirmes. So sieht eine vernünftige Strobisten-Leuchte aus! Und so macht es auch Spaß: Blitz, Schirm und Stativ passen bequem in einen Rucksack!
Dieser große Blitzschirm besitzt eine wechselbare Oberfläche: Entweder nutzen Sie ihn als Durchlichtschirm oder als Reflexionsschirm. In beiden Fällen erhalten Sie ein wesentlich weicheres Licht mit nur einem Kompaktblitz.
Übrigens lässt sich die Schiene auch links befestigen, also an der anderen Seite. Hierzu muss man mit einem Schraubendreher den Haltering lösen, damit man diese Halterung einmal um 180° gedreht anbringen kann. Ferner muss die Schiende bzw. deren Halterung auch nicht unbedingt ganz unten am Stabblitz sitzen: Sie kann auch ein Stückchen höher angebracht werden, damit der Reflektor vertikal näher am Objektiv der Kamera sitzen kann. Auf dem obigen Foto mit meiner analogen Nikon Kamera ist dies gut zu sehen.
Das Umdrehen der Schienenbefestigung ist allerdings erforderlich, wenn man den Stabblitz so wie ich montieren- und unten einen Blitzschirm einschieben möchte: Hier würde das Anschlusskabel bzw. die Buchse unten sein. Dies würde aber mit dem Schirmstab kollidieren! Daher sitzt bei mir nun die Anschlussbuchse für das Kabel oben (siehe Bild).
Hier im Bild sehen Sie meinen neuen Metz 45 CL-4: Was ebenfalls sehr gut geht, ist das direkte Anschrauben auf einem Stativ! Hierzu muss mit einem Schraubendreher der kleine Schuh für die Schiene abgeschraubt bzw. bei Bedarf oben angeschraubt werden (siehe Bild). Nun liegt unterhalb ein weiteres Gewinde frei, welches hervorragend für eine einfache und sichere Befestigung des Blitzgerätes auf einem Stativ geeignet ist. Die Schiene selbst ist also gar nicht zwingend zur Montage auf einem Lampenstativ nötig, was ich erst Jahre später heraus bekommen hatte.
Ich habe meine Befestigungslösung auf einem Lampenstativ im Nachhinein noch etwas verbessert. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, lesen Sie meinen Artikel Den Metz-Blitz als Studiolicht-Alternative.
Mir ist mein CT-3 übrigens mal beim Tragen von der Schiene gerutscht – ich hatte vergessen, die Schraube zu arretieren. Der Metz schlug dann auf einem Kiesboden auf und ich dachte schon, das war’s. Aber nein, so etwas steckt das Gerät weg. Es ist wirklich stabil gebaut und genau so etwas brauch man auch, wenn es hektisch wird, wenn man schnell arbeiten muss und wenn auch mal was herunter fällt.
Streuscheibe
Wenn man vorhat, den Blitz – wie ich – hinter einem Schirm zu benutzen, sollte man unbedingt die Weitwinkel-Streuscheibe besitzen! Warum? Nun, auf die kurze Distanz zum Schirm wird das Licht womöglich nicht weit genug abgestrahlt um die gesamte Schirmfläche auszuleuchten! Aber um ein weiches Licht zu realisieren, benötigt man eine möglichst große Leuchtfläche.
Hier hilft die Weitwinkel-Streuscheibe. Man sollte also beim Gebrauchtkauf darauf achten, dass jene auch dabei ist! Diese Scheibe schluckt ca. eine 3/4 Blende Licht. Dies ist aber beim Blitzen durch den Schirm nicht relevant, wenn dadurch eine größere Lichtfläche realisiert werden kann. Dadurch wird der Lichtverlust durch die Scheibe nämlich wieder kompensiert. Dies hatte ich auch nachgemessen.
Gegebenenfalls lässt sich hier aber auch mit einem universalen Weitwinkel-Aufsatz aus dem allgemeinen Zubehörprogramm helfen.
Übrigens streut dieser Weitwinkel-Aufsatz das Licht fast nur vertikal! Dies kann man gut sehen, wenn man den Blitz gegen eine Wand richtet und ein Foto davon macht. Horizontal wird ja bereits eine „Weitwinkel-Fläche“ ausgeleuchtet. Durch den Aufsatz erhält man also eine nunmehr quadratische Leuchtfläche – also fast richtig, um einen Schirm auszuleuchten.
Hinweis zur Lagerung: Setzen Sie die Streuscheibe bei Transport und Lagerung besser immer auf den Blitzkopf. Würden Sie diese lose in einem Rucksack transportieren, kann es leicht passieren, dass eines der abgeschrägten Enden abbricht! Dummerweise ist dies mir passiert. Ich hatte mehrere Versuche mit Festkleben unternommen (unter anderem mit Zweikomponentenklebstoff): Das wird nichts. Sie bricht immer wieder entzwei. Abhilfe brachte schließlich Heißkleber: Dieser besitzt im kalten Zustand eine gewisse Elastizität. Dadurch hält meine Streuscheibe nun wieder. Jedoch musste ich die obere Nase abbrechen, denn sonst wäre mir die Streuscheibe immer wieder herunter gesprungen.
Hier habe ich mir die Befestigungsmöglichkeiten des Schienensystems zu Nutze gemacht, um einfach zwei Metz-Blitzgeräte CL4 und CT 3 zusammen auf einem Stativ zu befestigen. Ich brauchte viel Lichtleistung und bündelte diese so. Im Bild zu sehen auch zwei Funkauslöser.
Computerblitz und TTL
Man kann auch die Automatikfunktionen der Stabblitze für sich nutzen. Ich arbeite zumeist jedoch manuell mit der Skala oder mit meinem Belichtungsmesser. Alle Modelle der 45er Serie (CT / CL 1, 3, 4 und 5) sind mit der sogenannten Computer-Blitz-Automatik ausgestattet. Unterhalb des drehbaren Blitzkopfes (in welchem übrigens der Großteil der Elektronik untergebracht ist) befindet sich das Messelement für die Computer-Automatik.
Die Geräte 3 bis 5 unterstützen außerdem die TTL-Messung. Hierzu ist aber noch ein Adapter für das jeweilige Kamerasystem notwendig („SCA 300 Adapter“ [3xx-Adapter“], je nach Kamera-Typ). Da ich mich hauptsächlich für die manuellen Möglichkeiten des Blitzens interessiere, gehe ich auf die Automatikfunktionen nicht näher ein. Edit: Nun bin ich weiter oben doch noch etwas auf die Thematik TTL weiter eingegangen. Eines muss gesagt werden: Die TTL-Automatik funktioniert nicht mit modernen DSLR-Kameras, zumindest mit denen, die ich bisher damit testete. Sie wurde für die alten, ersten TTL-Automatiken entwickelt, bei denen es noch keinen Messblitz gab. Mit meiner alten Nikon FE2 funktioniert die TTL-Automatik via SCA-343-Adapter problemlos. Mit meiner Nikon Digitalkamera funktioniert dies nicht mehr.
Fazit
Die 45er Metz Stabblitze sind schon tolle Brüder! Man merkt, dass diese Geräte für einen Einsatz über lange Jahre produziert worden sind. Sie sind stabil und eben sehr leistungsstark. Man kann sie durch die Metallschiene hervorragend als entfesselte Blitzgeräte auf einem Stativ installieren. Die originalen Akkupacks bzw. deren Ladegeräte lassen sich wohl nicht mehr vernünftig nutzen. Ich nehme nunmehr nur noch Eneloops im normalen Batteriekorb. Die Nachladezeit ist dabei sehr kurz. Nur der 3er und der 4er der 45er Serie lassen sich manuell regeln – allerdings etwas dürftig. Ich habe meinen Stabblitz daher etwas modifiziert, um ihn in sieben Blenden-Stufen steuern zu können.
Wer einen ähnlichen alten manuellen Blitz sucht, der sich ab Werk besser manuell steuern lässt, der sollte sich den Regula 740 MFD ansehen. Dieses Gerät ist lediglich ca. eine drittel Blende schwächer als der Metz, dabei aber kompakter. Mir sind alle meine Regulas (drei an der Zahl) einen frühen Tod in meinem Besitz gestorben. Es geht halt nichts über einen robusten Metz Stabblitz.
Regenerieren des Kondensators
Ein Nachtrag noch: Neulich ist mir tatsächlich einer der 45er abgeraucht. Ich hatte mir per Ebay den neuesten gekauft (Metz 45 CL 4), der tatsächlich noch so aussah wie neu. Offenbar wurde er ganz selten gebraucht und verschwand dann jahrelang in der Schublade. Dies ist aber ein Problem! Ich merkte zunächst, dass die Nachladezeiten sehr lang waren. Dies gab sich dann aber nach kurzer Zeit: Der eingebaute Kondensator (das Teil, was die hohe Spannung für die Blitzröhre aufbaut) musste also erst einmal regeneriert werden – und zwar gemächlich! Ich hatte es, so wie es aussieht, damit aber übertrieben und war zu eilig: Nach ca. 20 Blitzen unter Höchstleistung gab es einen Plopp, die Blitzbirne glimmte für einen Moment kontinuierlich und jetzt blitzt das Gerät nur noch mit einer minimalen Leistung.
Das selbe Phänomen hatte ich seinerzeit bereits einmal bei einem der (ebenfalls sehr starken) Regula 740er erlebt. Es ist also wichtig, nach einem Gebrauchtkauf, das Blitzgerät zunächst über mehrere Stunden an Aktivität zu gewöhnen und zwar bei geringer Leistung zu regenerieren: Entweder stellt man die Leistung manuell auf 1/4 ein (Modell CL /CT 3 & 4) oder man blitzt im Auto-Modus gegen eine weiße Wand. Hier wird die Leistung ja dann automatisch gedrosselt. Ich nutze zum Regenerieren einen Funkauslöser, stelle das Blitzgerät in eine Ecke und löse es den Abend über viele male nacheinander aus.
Hinweis: In einem Kommentar (vom 7. Oktober 2022) hat sich ein Leser meiner Seite die Mühe gemacht, etwas ausführlicher auf dieses Thema »Formieren des Kondensators« einzugehen:
Deshalb ist es wichtig, den Kondensator vor der ersten Benutzung im Gerät langsam mit sehr niedriger Spannung und niedrigen Strömen zu laden.
Auch ohne spezielles Werkzeug wäre es möglich, den Kondensator wieder „in die Gänge“ zu bekommen, ohne dass man ihn dabei zerstört – siehe den Kommentar.
Der Metz bei Ebay
Ich habe das Gros meiner Kameraausrüstung immer über Ebay bestellt und bin damit bisher gut gefahren. Auch für die alten Stabblitze von Metz wäre Ebay die erste Anlaufstelle. Derzeit (beim Schreiben dieses Artikels) liegen die Preise für einen CT 1 bei ca. 10 Euro. Da dieser jedoch meist eine zu hohe Zündspannung aufweisen wird, würde ich zum CL 1 greifen, besser noch zu den manuell regelbaren 3er oder 4er greifen (jedoch nicht zum 5er). Letztere beiden gehen immer so um die 30 € weg. Ein sehr guter Preis für diese robusten und Leistungsstarken „Strobisten-Werkzeuge“.
Rufen Sie sämtliche Ebay-Angebote zu den Metz-Stabblitzen auf einmal auf.
Vielen Dank für den interessanten Artikel. Ein Problem hat sich mir aufgetan mit der Auslösung der Metz45. Gibt es irgendwo Nachbauten der Standard-Syncrokabel? Die PC-Buchse ist ja nicht das Problem, aber der seitliche Stecker am Metz. Vorschläge?
Hallo, ich habe eben bei Ebay nachgesehen: Dort gibt es einige Kabel mit dem Stecker. Man kann sich dann, je nach Zweck, etwas zusammen löten. Von neuen Nachbauten ist mir nichts bekannt. Ich habe mir vom 45er Stabblitz einige Geräte schon auf Lager gelegt und einige Kabel, Batteriekörbe für die nächsten 20 Jahre. Da kann nichts mehr schief gehen 😀